Philadelphia
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PHILADELPHIA

1. bis 3.09.2022

Philly! Welch ein Unterschied zu New York! Alles wirkt gewollter, anonymer, cleaner. Der Stadtkern wird dominiert von der City Hall und seinem weißen Zuckerbäckerturm mit William Penn auf der Spitze. William Penn hat den Staat Pennsylvania gegründet. Er war Quäker und hat England verlassen nachdem er wegen seinem Glauben im Gefängnis landet. Er blieb acht Jahre in Amerika und kehrte schließlich nach England zurück, aber er hat den USA einen ganzen Bundesstaat hinterlassen.

Ganz anderes als das Stadtzentrum ist des Stadtviertel Bella Vista. Rockys Stadtteil mit einer aus der Zeit gefallenen Marktstraße und einem Künstler Namens „Zagar„, der mit seinen Mosaiken ganzen Häuserzeilen ein aufregendes neues Gesicht verschaffte.

Die Wohnstraßen in Philly schauen eher nach einer Kleinstadt aus.

Independence National Historical Park

Die Independence Hall, also der Ort, an dem die Verfassung der USA erdacht und geschrieben wurde, kann nur mit einer gebuchten Führung besichtigt werden. Soviel wir verstehen, bringt die Rangerin dabei rüber, dass die Vertreter der 13 Gründungsstaaten, also die 55 Männer, die die Verfassung der Vereinigten Staaten erarbeitet haben, wohl als selbstherrlich bezeichnet werden könnten. Denn schließlich haben sie die Verfassung so zementiert, dass eine Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen nur sehr sehr schwer vorgenommen werden kann. Verfassungsänderungen bedürfen einer dreiviertel Mehrheit Zustimmung. Alle Staaten haben darin das gleiche Stimmrecht bzw. die gleiche Stimmengewichtung, eine Gleichberechtigung der Frauen ist nicht vorgesehen, um nur zwei Aspekte zu nennen, die die Gründungsväter nicht voraussehen konnten.

Die Liberty Bell, tat lange Zeit ihren Dienst, aber so um 1830 als sie zu Washingtons Geburtstag geschlagen wurde, tat sich ein großer Riss auf. Aber die Glocke steht für alle Errungenschaften an Freiheiten, die Menschen unterschiedlichen Geschlechts oder Hautfarbe errungen haben und so erklärt sich ihre Bedeutung.

Penitentiary Gefängnis

Das Gefängnis von Philly aus dem Jahre 1830, war das erste seiner Art. Die Idee war, dass in jedem Menschen das Gute existiert. Der Gefängnisaufenthalt sollte dazu dienen dieses Gute wieder die Oberhand gewinnen zu lassen. Das sollte über Stille und Isolation erreicht werden. Jeder Häftling wurde in eine relativ große Einzelzelle gesperrt, wo er arbeitete, seine Notdurft verrichtet und einmal am Tag in einen kleinen abgeschlossenen Raum ins Freie durfte. Die Notdurft wurde in ein für die damalige Zeit sehr modernes Wasserklosett verrichtet, das einmal täglich mit Wasser gespült wurde. Die Isolation sollte auch dafür sorgen, dass der Verurteilte in Anonymität bleiben konnte.

Später wurde die strenge Isolation aufgeweicht und es gab z.B. gemeinsames Sporttreiben. Das Essen soll recht gut gewesen. Es gab auch eine Krankenstation, wo Ärzte zum Sammeln von Erfahrungen mit seltenen Krankheiten durchaus gerne Dienst leisteten.
Al Capone war hier inhaftiert und soll eine ausgesprochen luxuriöse Zelle gehabt haben.

Leider hat sich dieser Gefängnistyp nicht durchgesetzt. Die Methoden des berühmt-berüchtigten „Sing-Sing“ wurden vorherrschend. Heute weist die USA die höchste Inhaftiertenrate der Welt auf. Ein trauriger Rekord.

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