28. Oktober 2022
Flug nach LA, Moorpark
Fahren mit dem Bus zum Flughafen in New Orleans. Das kostet tatsächlich nur 1,25 $ und ist recht bequem. Wir gehen nur 5 Minuten zur Haltestelle und müssen einmal umsteigen. Schräg ist nur, dass die Bushaltestellen nur durch ein kleines Schild gekennzeichnet ist und man entweder die App installiert haben muss oder das Geld passend.
Der Flughafen ist etwas schäbig. Aber die Billigfluggesellschaft „Spirit Airlines“ ist wirklich prima. Der Check-In am Schalter würde zwar was kosten, aber die Dame dort geht mit uns zum Self-Check-
In-Automaten und zeigt uns, was zu tun ist. Das Einsteigen ins Flugzeug findet nach Boardingzonen statt und sehr freundliche Flugbegleiter und Piloten begrüßen uns. Unser Glück ist auch, dass der Flug nicht ausgebucht ist und wir so die 3er Sitzreihe für uns haben. Die Beinfreiheit ist genauso gut (oder schlecht) wie bei United Airlines und enorm viel besser als bei Frontier Airlines! Der vier Stunden Flug ist prima zu bewältigen.
Der Flughafen in LA ist riesig. Aber die Organisation ist hervorragend. Innerhalb einer Stunde vom Landen bis zum Sitzen im Mietauto! Und die Angestellte der Mietwagenfirma war super nett und fröhlich.
Um 19 Uhr verlassen wir das Gelände und fahren bei Dunkelheit auf einem der 4-5spurigen Highways Richtung Norden. Unser Ziel ist ein kleiner Ort in der Nähe von Malibu. Im B&B empfängt uns eine ältere Lady: Künstlerin und Hundezüchterin. Sie heißt Lynda und hat schon ein paar Gläser Wein intus, ist aber sehr nett und großzügig. Unser Zimmer ist angenehm groß und sauber, nur das Gemeinschaftsbad ist leider nicht sauber.
29. Oktober 2022
Malibu-Beach
Dass wir wieder mal die Uhr umstellen mussten: Pazific Time, also 2 Stunden zurück zu New Orleans und dass wir in einem anderen Klima gelandet sind, schlaucht uns ein bisschen.
Die 3 großen Hunde des Host – eine spezielle Rasse, sogenannte Komondore – sind sehr freundlich und kontaktintensiv. Da sie hauptsächlich mit rohem Fleisch gefüttert werden ist auch ihr Geruch speziell. Das stört uns ein bisschen. Und das unsaubere Gemeinschaftsbad geht auf die Kappe der beiden anderen Airbnb-Gäste. Pech für uns!
Als wir den kleinen Ort mit den Pferdekoppeln und den freilaufenden Hühnern verlassen, kommen wir an weiten Anbauflächen für Obst, Gemüse und Pflanzen vorbei. Muss ein sehr fruchtbarer Boden sein hier.
Zuerst besuchen wir den „El Matador“-Beach. Der ist wirklich traumhaft schön! Eine Treppe führt die Steilklippen hinab zu einer Bucht mit Sandstrand. Am einen Ende stehen Häuser bis ans Meeresufer. Wir wenden uns erstmal der nicht bebauten Seite zu. Den großen Felsen im Wasser mit den vielen Seevögeln, neben verschiedenen Möwenarten auch einige braun-graue Pelikane. Das Wasser ist mit 18 Grad gerade noch so „badetauglich“. Also nichts wie rein in die Fluten des Pazifiks. Ich bin wieder überrascht von der gewaltigen Kraft dieses Ozeans. Zweimal reißen die Wellen mit schlichtweg um und wirbeln mich durch, als ob ich in der Trommel einer Waschmaschine gelandet wäre. Und das, obwohl ich die Welle wahrgenommen habe! Danach ist zum Glück die Sonne stark genug, um mich wieder aufzuwärmen.
Die Häuser, direkt auf die Klippen und an die Wellen herangebaut, schauen zwar spektakulär aus, aber wohnen würde ich dort nicht wollen. Die Brandung und die salzgeschwängerte Luft setzen den Häusern ganz schön zu. Und da der Uferbereich nicht privat ist, kann jeder unter die Häuser laufen und dort Blödsinn machen. Und die Schilder belegen, dass nicht jeder der Strandgänger den Privatbereich der Bewohner akzeptiert.
Der nächste Strand in Malibu: Zuma-Beach. Dieser Strand ist ein langweiliger langer breiter Sandstrand. Der Duma-Point dahinter, eine kleine Anhöhe mit kurzen Wanderwegen und weiten Blicken über die Bucht von Malibu, ist leider für uns passé. Es gibt dort im Umkreise von mehreren Kilometern keine Parkmöglichkeiten. Ziemlich doof.
Also weiter zum Malibu-Pier. Das Zentrum des Ortes Malibu. Der Pier ist ein langer hölzerner Steg weit ins Wasser hinaus mit einem Restaurant am Ende. Angler stehen an der Brüstung und Menschen flanieren hin und her. Was wir anfangen zu vermissen, sind kleine Cafés, wo man einfach nur einen Kaffee oder ein Gläschen Wein trinken kann. Das „Café“ in USA ist eher vergleichbar mit den Bistros bei uns. Coffee-Shops sind wohl das, was wir suchen, aber die gibt es nicht so oft. Meist sind das sterile Ketten, wie Starbucks. Für uns ist es deshalb besser einen Kaffee to go zu holen und uns ein nettes Plätzchen zu suchen. Wegen dem Wegwerfbecher müssen wir uns hier keine Sorgen machen, denn selbst wenn wir den Kaffee im Lokal trinken, bekommen wir ihn im Plastik- oder Styroporbecher.
Auf dem Heimweg machen wir noch einen kurzen Stopp in Indien 😉 Da steht doch tatsächlich ein richtig schöner hinduistischer Tempel!
Am Abend holen wir uns bei „Amazon fresh“ einen Salat. Ja, tatsächlich betreibt Amazon hier in Kalifornien Lebensmittelläden! Viele Kunden sind nicht drin. Dafür umso mehr Angestellte, die die Bestellungen der Kunden in Papiertüten füllen, die dann zugestellt werden.
30. Oktober 2022
Santa Barbara und Solvang
Habe nochmal ein interessantes Gespräch mit Lynda. Die Staaten der USA teilt sie einfach in „red“ und „blue“ ein. Also in Staaten, die von der Republikanischen Partei (red) oder von der Demokratischen Partei (blue) geführt werden. Dieses Land ist SO gespalten. Der Riss ist so tief. Wie wollen die das jemals wieder einen? Nach Lyndas Meinung ging das schon mit Obama los. Nicht, dass sie was gegen Schwarze hätte. Im Gegenteil, sie war mit einem schwarzen Afrikaner aus Simbabwe verheiratet. Ihre große Liebe, der leider schon verstorben ist. Aber Obama war für viele Weiße einfach die personifizierte Gefahr, dass sie als Weiße demnächst in USA in der Minderheit wären. Trump war dann die Antwort auf diese Gefahr. Aber alle demokratisch gesinnten Amerikaner können Trump wirklich nur verachten. Die Ausdrücke, die für Trump von Demokraten gebraucht werden, sind echt nicht jugendfrei.
Ja, dank Airbnb kommen wir mit den Leuten in tiefe Gespräche. Und darüber hinaus lernen wir wirklich spannende Menschen kennen. Lynda zum Beispiel hat lange Zeit in Südafrika gelebt und ist Künstlerin mit einem Atelier, das sie uns auch gezeigt hat. Und mit ihren Komondore-Hunden geht sie auch auf Wettbewerbe.
Wir aber ziehen weiter. Santa Barbara, der Ort der „Schönen und Reichen“. Der Strand ist hübsch mit Palmen und ein wenig Rasen nach dem tiefen Sandstrand-Abschnitt. Auf den Steilklippen ist ein Park. Dort finden Yogaklassen statt, die Menschen joggen, spazieren und fahren Rad. Eine entspannte Sonntagstimmung. Es gibt gerade keine Wellen, so dass ich sogar ein wenig kraulen kann. Bei den Duschanlagen mische ich mich dann unter all die Obdachlosen, die sich dort einseifen und Körperpflege betreiben.
Anschließend fahren wir über die Berge und vorbei an großen Weinanbauflächen inmitten karstiger Hügel in ein Städtchen mit dem Namen Solvang. Klingt dänisch und ist es auch. Wurde von Dänen gegründet und hat sich deshalb ein Nordisches Gesicht erschaffen. Heute fest in der Hand der Ausflügler und Touristen. Wir schlendern durch hübsche Geschäfte und Antiquitätenläden und trinken Kaffee mit Zimtschnecken. Nach zweieinhalb Monaten auf Achse haben wir schon mal Sehnsucht nach dem guten alten Europa, the old world.
Weiter nach Grover Beach und Einkauf bei Aldi. Im Osten und im Westen gibt es die Geschäfte der deutschen Erfolgskette. Die Läden sind großflächiger, aber ansonsten doch ähnlich den Läden in Deutschland. Die Preise sind unschlagbar günstig und die Qualität durchaus gut.
Die nächsten 2 Tage übernachten wir bei Kitty. Wieder so ein Original. Mit ihren über 80 Jahren ist sie topfit, witzig, klug und sehr kommunikativ. Sie trägt Jeans und Karohemd, hat an den Füßen Wanderstiefel und auf dem Kopf einen Safari-Funktionshut – drinnen wie draußen. Außerdem raucht sie und lacht sehr viel. V.a. über sich selbst, auch wenn sie alleine in der Küche das Geschirr spült. Sie bewegt sich, als hätte sie ihr Leben lang auf einer Ranch gelebt mit einem Pferd unterm Hintern. Hat aber tatsächlich mit ihrem Mann (der ist gerade auf Reisen) fünf Kinder großgezogen und die beiden haben in Afrika und Mittel- und Südamerika gelebt. Wer reist und mal über den Tellerrand seines Heimatlandes hinausgeschaut hat, der ist liberaler und meist auch interessanter. Die Gespräche mit Kati jedenfalls sind es!
31. Oktober 2022
Grover Beach, Halloween
Heute ist tatsächlich mal nicht strahlender Sonnenschein und wir kommen schwer in die Gänge. Sind jetzt seit einer Woche in Unterkünften, in denen wir nicht selbst kochen können und mit ein paar Unannehmlichkeiten zu kämpfen haben. Auch die Umstellung auf Pazifiktime und das Klima hier an der kalifornischen Küste macht uns zu schaffen.
Aber schließlich raffen wir uns doch auf und fahren an den sehr langen Strand von Grover Beach. Das Besondere an diesem Sandstrand sind die Dünen und der kompakte Strand. Die Besonderheit des Sandes macht es möglich, dass hier Autos fahren können. Sind jetzt am Montag und in der Nachsaison nicht wirklich störend viele. Aber zum Joggen haben die vielen Reifen den Strand perfekt geplättet. Wir laufen direkt an den langlaufenden Wellen entlang. Hinter den Dünen scheint zaghaft ein wenig Sonne und über dem Wasser hängt ein zäher Nebelschleier. Das macht eine unglaubliche Stimmung!
Der Strand hier ist so anders als um LA herum. Dort herrscht mehr das Easy Going vor. Hier dominiert die Wildheit des Ozeans. In Malibu hatte das Wasser noch 18 Grad, hier nur noch 13. Wir sind 250 km nördlich von LA. Uns gefällt es hier besser als weiter südlich.
Der Ort selbst ist einer dieser Orte, der sich entlang einer Straße befindet. Die Geschäfte, Banken und Restaurants reihen sich zwischen der 1. bis 20. Straße auf. Auch wenn heute Halloween ist, sind viele Restaurants montags geschlossen. Tatsächlich landen wir bei Burger King. Wenigstens essen wir direkt am Meer auf einer Bank in den Dünen.
Anschließend gehen wir noch an Strand bis nach Pismo Beach. Der Ort liegt am Beginn der Steilklippen und zieht sich malerisch den Hügel hinauf. Wir lieben die Natur in den USA, sie ist unglaublich abwechslungsreich und hält immer neue Überraschungen bereit. Die Städte und Dörfer jedoch halten nicht, was Hollywood verspricht. Die Diners und schrägen Cafés sind äußerst rar gesät.
Am Abend schauen wir dann unserem Host Kitty zu, wie sie herzlichst und lauthals lachend Süßigkeiten an die Kinder, die an ihrer Tür klopfen verteilt. Heute Morgen hat sie einen Zettel mit „Coffee’s ready“ unter unserer Tür durchgeschoben. Die Frau ist ein Hit 😊
1. November 2022
Fahrt nach Fresno/Clovis
Bekommen von unserer Kitty ein leckeres Omelette zum Frühstück, weil wir zwei Nächte bei ihr geschlafen haben. Das schmeckt uns besonders gut, weil wir davor nochmal am Strand eine kurze Strecke gelaufen sind. In den Strand haben wir uns verliebt! Kitty ist heute in Erzähllaune und kommt von einer Episode ihres Lebens in fernen Ländern ohne Übergang zur nächsten. Mit ihren Geschichten könnte man ganze Bücher füllen, aber leider müssen wir mit einer herzlichen Umarmung Abschied nehmen.
Fahren zweieinhalb Stunden Richtung Norden nach Fresno. Dieser Ort ist ein ganz guter Ausgangspunkt für die Nationalparks in der Sierra Nevada: Yosemite, King’s Canyon und Sequoia. Allerdings sind es zum Yosemite schon über zwei Stunden Fahrt. Mal sehen, was wir machen.
Jedenfalls machen wir erstmal Großeinkauf bei Aldi, weil wir die nächsten drei Tage eine eigene Küche, bzw. eine eigene Wohnung haben und es hungert uns im übertragenen und wörtlichen Sinne nach Selbstgekochtem!
Checken dann in einem Vorort namens Clovis um 15 Uhr ein. Gerade rechtzeitig, ehe es zu regnen anfängt. Tatsächlich unser erster Regen auf der Reise! Machen es uns schön gemütlich und legen los mit Organisieren!
Die Verpflichtungen zu Hause verfolgen uns leider. Einer unserer Mieter hat gekündigt und wir müssen nun aus der Ferne versuchen die Neuvermietung zu wuppen. Mit Unterstützung von Familie und Freunden scheint das tatsächlich zu funktionieren. Wäre super, denn ein Immobilienbüro wäre teuer und auch keine Garantie.
Außerdem müssen wir die nächsten vier Übernachtungen nochmal neu planen und buchen bzw. stornieren oder ändern.
WhatsApp-Anruf von Felix, der grad in Kuala Lumpur eine Zwischenübernachtung hat, um dann morgen nach Sydney weiter zu fliegen. Und am Abend schauen wir dann tatsächlich zum ersten Mal auf der Reise einen Film an 😊
2. November 2022
Clovis
Die Sonne scheint schon wieder! WhatsApp-Anrufe… und dann machen wir einen Spaziergang durch das Viertel. Lauter riesige Grundstücke mit riesigen Häusern.
Dann weiter mit der Reiseplanung: Ein großes Problem ist, wenn man hier kurzfristig für Samstag auf Sonntag eine Bleibe sucht. Das sollte man vermeiden! Haben immense Schwierigkeiten eine halbwegs erschwingliche Unterkunft für das kommende Wochenende zu finden. Kostet uns viel zu viel Zeit die Sucherei – blöd! Vielleicht ist das bei uns zuhause ja genauso, aber da planen wir in der Regel weit im Vorhinein.
3. November 2022
King’s Canyon und Sequoia National Forest
Wir müssen eine Stunde fahren, ehe wir den Eingang zum King’s Canyon Nationalpark erreichen. Also brechen wir um 9 Uhr auf, denn die Tage werden immer kürzer. Mittlerweile geht die Sonne schon vor 18 Uhr unter.
Die Straße führt stetig bergan. Wir arbeiten uns von fast Meereshöhe auf 2000 Meter hoch und damit direkt in den Schnee hinein. Ja, richtig gelesen! Wir sind zwar in Kalifornien, dem Land der Surfer und langen Sandstrände. Aber östlich vom Pazifik geht es auch rasch in die Berge, die Rockys oder in die Sierra Nevada. Sierra Nevada, so heißt das Gebiet in dem der Yosemite NP, der King’s Canyon NP und der Sequoia NP liegen.
Dem eigentlich King’s Canyon vorgelagert ist der Sequoia National Forest mit dem dritt größten Baum der Welt, dem Grant General. Der Baum ist 1.700 Jahre alt, 82 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 14 Metern. Einfach nur WOW! Obwohl wir den Riesen vor 30 Jahren schon einmal besucht haben, sind wir wieder genauso fasziniert wie damals. Diese Bäume sind nicht nur groß, sondern auch schön mit ihrer zimtfarbenen weichen Rinde. Dieser Baum ist in jungen Jahren ein hübscher Kegel, aber je älter er wird desto mehr Äste wirft er ab. Die Alten haben dann in der unteren Hälfte gar keine Äste mehr und die Krone ist ziemlich unregelmäßig. Es ist richtig schwer die jungen Sequoias mit den alten Sequoias in Verbindung zu bringen. Zumal man bei den Alten die Nadeln ja gar nicht sehen kann. Aber letztendlich finden wir die abgefallenen Zweige unter den Alten und können sie mit den Jungen vergleichen. Die Struktur gleicht dem Zedernbaum. Erstaunlich sind auch die Zapfen dieser Waldriesen. Die sind unscheinbar klein! Die Nadeln der Kiefern hier und auch deren Zapfen sind dagegen riesig. Verrückte Natur!
Das besondere heute ist, dass die Füße der Bäume und auch unsere im Schnee stehen. Wir laufen über eine knirschende pulvrige Schneeschicht. Auch die Straßen sind vereist. Aber zum Glück schmilzt die Sonne die Eisschicht rasch weg. Nur die Temperaturen bringt die tiefe Herbstsonne nicht mehr nach oben. Wir tragen alle unsere Wander-Kleiderschichten und dennoch kommt der eisige Wind durch. Aber die Aussichten, v.a. im King’s Canyon wärmen uns zumindest das Herz. Der tiefe Einschnitt in das Gebirge, die gewundene Straße bis hinab zum King’s River und die Stille der großartigen Natur sind herzöffnend. Da wir am Ende der Saison hier sind, haben wir die beeindruckende Landschaft fast für uns alleine. Dafür frieren wir gern ein bisschen. Ein paar Laubbäume – Ahorn, Eiche – zeichnen auch noch hübsche Farbkleckse.
4. November 2022
Monterey Bay / Pacific Grove
Fahren auf unserem Weg an die Küste am Flughafen in Fresno vorbei und tauschen unser Mietauto aus, denn das hat gestern einen Motordefekt angezeigt. Lief problemlos.
Die Fahrt zurück an die Pazifikküste führt durch trockenes Land mit Landwirtschaft. Das heißt alles, was hier an Gemüse und Obst geerntet wird, muss komplett künstlich bewässert werden. Der Stausee, an dem wir ein Picknick machen, ist wieder einmal 10 Meter unter Pegel. Die Leben hier auf Pump! Nicht nur was die Privathaushalte angeht. Nein, dieses ganze „großartige“ Land lebt auf Pump und denkt nicht darüber nach, wie es die Schulden zurückzahlen kann.
Da ist z.B. das Problem mit dem Transport. Dieses Land wurde groß zu einer Zeit, da das Automobil gerade massentauglich wurde. Das hat zur Folge, dass das ganze Leben darauf ausgerichtet wurde. In den Städten und über Land sind enorme Strecken zurückzulegen. Was hilft es da, wie hier an der Küste Fahrradwege anzulegen, wenn die Entfernungen selbst für E-Bikes zu weit sind? Wenigstens sehen wir in Kalifornien Solaranlagen auf Hausdächern oder Solarparks und auch ein paar Windräder haben wir schon gesichtet.
Um 15 Uhr kommen wir an unserem Ziel in Pacific Grove an: ein Hotel! Ja, wir geben booking noch eine Chance. Na ja, war eben das, was wir kurzfristig noch finden konnten. Ist aber tatsächlich ganz nett. Und das Beste: wir sind nur 100 Meter von der Küste entfernt. Und die ist wunderschön, mit einem üppigen Tierleben. Viele Vögel, Ottern
und Seelöwen, Delfine u.v.m.
Der Walk direkt an der wilden Küste entlang ist wunderbar angelegt und neben den Tierbeobachtungen und den tosenden Wellen, können wir auf der anderen Seite die hübschen fantasievollen Villen bewundern. Die Grundstücke und viele der Häuser sind riesig.
Zum Salat-Abendessen im hübschen Hotelzimmer schauen wir zum ersten Mal TV. In wenigen Tagen finden die Midterms-Wahlen statt und die Sender sind voll damit beschäftigt. Da ist ein Sender, der sich ganz dem evangelikalen Glauben verschrieben hat. Da geht es vor allem drum, wie dass man trotz eines tiefen Glaubens wählen gehen sollte und warum. Dann natürlich Fox News und CNN. Bei diesen beiden Sendern sind in den Talkshows jeweils nur Republikaner bzw. Demokraten eingeladen. Wir sehen nirgendwo eine kontroverse Diskussion!
5. November 2022
Monterey
Wegen lauten Nachbarn war die Nacht nicht ganz so erholsam, aber dennoch fühlen wir uns in dem Inn sehr wohl. Gehen am Morgen die Strecke, die wir gestern gegangen sind, heute joggen. Wunderschön! Danach frühstücken wir auf dem kleinen Balkon vor unserem Zimmer. Überraschenderweise ist nämlich eine kleine Frühstücksauswahl in der Lobby, die man sich holen kann: Bagels, Gebäck, Obst und Kaffee. Prima!
Dann weiter nach Monterey. Pacific Grove ist eher ein kleiner beschaulicher Ort mit viel altem Baumbestand und ein paar Geschäften für den täglichen Bedarf. Monterey hingegen ist ein großer Touristenort. Angefangen hat es 1850 mit chinesischen Fischern, die sich dank einer Vereinbarung hier niederlassen durften. Deren Kindern gehörten zu den ersten chinesisch stämmigen Amerikanern in den Staaten. Diese Fischer fingen v.a. Wale, die damals eine wichtige Quelle für das Fett, mit dem die Lampen betrieben wurden, waren. Als dann Petroleum-Lampen aufkamen, wurde der Walfang weniger wichtig. Um 1920 dann ging es los mit dem Sardinenfang. Das führte dazu, dass große Konservenfabriken entstanden. Der Höhepunkt dieser Industrie war in den 1940igern. In der Zeit spielt auch der berühmte Roman „Cannery Row“ von John Steinbeck. Und wie die Amis nun mal so sind, musste es immer noch größer werden. Der Sardinenfang uferte so aus, dass über den Bedarf hinaus gefangen wurde. Das führt dazu, dass zuerst die Sardinen zu Dünger verarbeitet wurden und im nächsten Schritt die Sardinen abgefischt waren. Die ganze Sardinen-Konserven-Industrie verschwand wieder.
Heute ist daraus eine touristische Besonderheit auch Dank Steinbecks Romanen geworden. Restaurants aller Preisklassen, ein Shop am anderen, etc. Eben alles, was der übliche Tourist von einem Ort erwartet. Es überrascht wohl nicht, wenn ich zugebe, dass uns Pacific Grove viel besser gefallen hat. Aber interessant ist der Ort schon. Es gibt auch eine Bank mit Turnschuhen davor und dem Hinweis, dass hier Forrest Gump war 😊
Wir konnten leider wegen der kurzfristigen Buchung und der Samstag-Sonntag-Problematik in unserem süßen Inn in Pacific Grove – Bide-A-Wee – nicht noch eine weitere Nacht bleiben. Das Motel in Monterey ist zwar okay, aber hat nicht den gleichen Charme. Schon allein der Garten mit den vielen gepflegten Pflanzen und hübschen Lichtern samt Springbrunnen ist nur schwer zu toppen.
Am breiten Sandstrand von Monterey Bay machen wir noch einen kleinen Walk am Meer entlang, ehe wir zum Chinesen essen gehen. Ist ganz okay.
6. November 2022
Highway No. 1, Visalia
Am morgen wundern wir uns über die Zeitdifferenz zwischen Toms Handy und dem meinem… am Abend stellen wir fest, dass heute Nacht in Kalifornien von Sommer- auf Winterzeit umgestellt wurde. Wir erfahren auch, dass ab dem nächsten Jahr die Zeit hier nicht mehr umgestellt wird und die Kalifornier dauerhaft in der Sommerzeit leben werden. Für uns blöd, denn nun geht die Sonne schon um 17 Uhr unter, die Tage werden noch kürzer. Und noch kurioser ist, dass in Arizona die Zeit nicht umgestellt wird, obwohl es in der gleichen Zeitzone wie Kalifornien liegt. Das sorgt ja mal für kräftigste Verwirrung!
Wir fahren heute einen der schönsten Highway-Abschnitte in USA entlang! Dem Highway Nummer 1 folgen wir von Monterey bis San Simeon. Die Straße entlang den Pazifikklippen schmiegt sich als beachtenswerte Ingenieursleistung in die Hänge. Immer wieder bleiben wir stehen und genießen den Blick über die Küste hinweg. Der romantischte Abschnitt ist an Big Sur entlang. Es haben sich hier im 20. Jh. Künstler und Schriftsteller niedergelassen. Es ist ein malerisches Fleckchen mit vielen hohen alten Bäumen und architektonischen Experimenten, aber auch rustikalen Blockhütten. Einige alte Tankstellen mit Grocerie-Stores und Restaurants wie aus der guten alten Zeit befinden sich hier.
Ans Meer hinunter kommt man eigentlich nur an einer Stelle und da sind dann viele Surfer. Die Wellen scheinen nicht einfach zu erwischen zu sein und wir haben Spaß ihnen beim Picknick bei ihren Versuchen zu zusehen.
Und schließlich, als die Küste flacher wird kommen wir noch zu einer sehr großen Seeelefanten-Kolonie. Das sind die größten Robben, die es gibt. Die Männchen werden bis um die 6 Meter lang und wiegen 2.300 kg und die Weibchen schaffen es auf bis zu 4 Meter und wiegen bis zu 900 kg. Allerdings haben die Weibchen sehr starke Gewichtsschwankungen, weil sie ihren Nachwuchs an Land bekommen und auch großziehen. Solange die Kleinen gestillt werden, kann die Mutter nicht ins Wasser zum Jagen gehen. Die Jagdgründe der Tiere liegen nämlich weit auf dem Ozean draußen. Also futtern die Weibchen während der Stillphase gar nichts! Und das, obwohl sie eine Milch mit 50% Fett produzieren. Die Tiere haben ihren Namen vom rüsselähnlichen Auswuchs über ihrem Maul bei den älteren Männchen. Ein Zaun schützt die Tiere vor den Menschen.
Dann biegen wir wieder ab ins karge Hinterland. Die Hügel werden wieder kahl und sandfarben – unterbrochen von Weinhängen. Wir kommen auch an einer Milchfarm vorbei. Die Zahl der Kühe ist unglaublich! Die Gier nach möglichst ertragreichen Unternehmen kann die einzige Antwort auf eine solche Riesenfarm sein. Und der Anbau von soviel Obst, Gemüse und Wein auf einem sandigen, karstigen Gelände kann doch nur unter massenhaften Einsatz von Kunstdünger und künstlicher Bewässerung funktionieren!
Unser Ziel heute ist Visalia. Ein größerer Ort in der Nähe der Sequoia NP, den wir morgen besuchen wollen. Wir haben ein fantastisches Airbnb mit sehr kommunikationsfreudigen Hosts. Sie haben uns versprochen morgen unsere Fragen zu beantworten. Heute haben sie uns schon jede Menge Tipps für den NP morgen gegeben. Leider können sie das Wetter nicht beeinflussen. Es ist Regen angesagt für morgen…
Wir haben neben unserem Schlafzimmer auch ein eigenes kleines Wohnzimmer. Im Supermarkt kaufen wir uns ein Fertiggericht an der Frischetheke und wärmen es in der Mikrowelle auf. Schmeckt prima!
7. November 2022
Sequoia NP
Pech kommt wohl immer im Doppelpack!
Aber von Beginn. Wir haben prima geschlafen in diesem geschmackvollen Haus mit den vielen kleinen Aufmerksamkeiten für Reisende. Z.B. gibt es eine USB-Box zum Laden und einen Adapter. In der Nacht hat es geregnet, aber als wir das Haus verlassen ist der Himmel nur bewölkt. Auch als wir den Sequoia Nationalparkeingang erreichen, regnet es noch nicht. Aber wir werden von den Rangern angewiesen, dass der Besuch der Mammutbäume nur mit Schneeketten erlaubt ist. Wir könnten die in einigen Läden eine halbe bis drei Meilen zurück bei verschiedenen Läden ausleihen.
Na, wir sind schon mal hier und werden nicht nochmal in unserem Leben hierherfahren. Also was soll’s? Am Ende des Tages aber werden wir uns ärgern! Zunächst jedoch fahren wir zurück und leihen uns die Dinger aus.
Dann schrauben wir uns auf engen sehr kurvigen Straßen hoch zu den Riesen und warten darauf, dass die Straße schneebedeckt ist und wir zum ersten Mal in unserem Leben Schneeketten anlegen müssen. Denn erst, wenn Schnee auf der Straße liegt, müssen die Ketten angelegt werden, aber „by law“ müssen wir sie mit uns führen. Das tun wir für den Rest unseres Ausflugs, denn auch auf 2000 Metern Höhe liegt kein Schnee auf der Straße. Wohl hat es nachts geschneit, denn an manchen Stellen neben der Straße sehen wir kleine Schneereste.
Aber leider setzt jetzt dort oben der vorausgesagte Regen ein. Die Stimmung ist besonders, aber auf dem mehrere Kilometer langen Rundgang um den „General Sherman Tree“ werden wir trotz Regenjacke und Regenschirm ganz schön nass und sind nach der Stunde ordentlich durchgefroren.
Aber mein Gott sind diese Sequoias schön! Ich kann mich nicht an diesen Bäumen sattsehen und kann nicht genügend Geschichten über diese unglaublichen Riesen lesen. „General Sherman“ ist der größte aller Sequoias, nicht gemessen am Durchmesser oder der Höhe oder an Alter, aber an Volumen. Welche Eigenschaften dieser Bäume machen sie so besonders? Sie wachsen besonders schnell und werden besonders alt. Das verdanken sie zum einen ihren Tanninen in der Rinde und im Holz, das sie sehr gut gegen Krankheiten, Fäule und Insekten schützt. Und dann die Rinde mit speziellen Säften, die besonders fasrig und dick ist, schützt die Bäume vor Feuer. Ich stell mir vor, wie es wohl für die Siedler war, die ganz unerwartet diese Bäume zwischen den anderen bekannten Arten sahen. Ich meine so eine Kiefer ist ja auch ein beeindruckend großer schöner Baum. Aber dann stehen da auf einmal dazwischen in einem warmen zimtfarbenen Ton diese Riesen, die aussehen, als wären sie einem Märchen über Hobbits entsprungen. Bin ich doch von deren Anblick, obwohl ich sie schon einmal gesehen habe und Bilder kenne, einfach nur ehrfürchtig erstaunt.
Das Alter dieser Bäume wird auf 1.700 bis 3.000 Jahre geschätzt. Das Alter zu bestimmen ist selbst heute mit all unseren hochtechnischen Methoden schwierig.
Aber zurück zum „General Sherman“. Eine Schautafel gibt ein paar plastische Vergleiche zur Größe dieses Baumes, der das Glück hatte an einem idealen Standort wachsen zu dürfen. Stellen wir uns eine Maus vor, die zu einem 2-Meter großen Mann aufschaut. So hoch ist der Baum. Das Volumen des Baumes mit Wasser gefüllt, würde für ein Vollbad jeden Tag für 27 Jahre reichen. Mit seinen 2.200 Jahren war er schon 200 Jahre alt, ehe Jesus auf die Welt kam.
Was diese Bäume also so außergewöhnlich macht, ist ihre Größe und ihre Rinde. Wer denkt, dass die Zapfen der Bäume ebenso riesig sein sollten, z.B. die Größe und das Gewicht einer Kokosnuss, liegt vollkommen daneben. Die Zapfen mit den Samen sind nur etwas größer als eine Walnuss. Und die Nadeln der Kiefern sind viel länger als die der Sequoias. Die Sequoias haben eher zedernähnliche, also fedrige Nadeln und sind weich.
Also auch wenn das Wetter sehr schlecht war, wir sehr viel gefroren haben und wir diese Schneeketten ausleihen mussten, es war sowas von Wert die Mammutbäume nochmal anzusehen. Denn vor 30 Jahren waren wir schon einmal hier. Als wir den Park 1.500 Meter tiefer wieder verlassen und unsere nicht benutzten Schneeketten zurückbringen, der Schock. Es kostete uns 50 Euro diese Ketten auszuleihen. Wir haben den bösen Verdacht, dass die Ranger mit den Geschäften unter einer Decke stecken. Als wir vor ein paar Tagen im King’s Canyon NP waren hatte es auch geschneit und wir sind wirklich auf Schnee und sogar Eis gefahren, ohne dass wir von den Rangern am Eingang energisch „aufgeklärt“ wurden, dass per Gesetz in Kalifornien es notwendig ist, dass wir Schneeketten mitführen. Wir fühlen uns gelinkt!!!
Leider waren wir dann am Abend so müde von der vielen „Friererei“, dass wir keine Energie mehr hatten, um mit unseren Hosts zu quatschen und Antworten auf unsere Fragen zu bekommen. Wir liegen schon um 8 im Bett.
8. November 2022
Fahrt nach Lake Isabella
Es schüttet den ganzen Tag! Bislang hatten wir mit dem Wetter ja wirklich viel Glück und heute steht eigentlich nur an für die nächsten drei Tage in unserem Studio am Lake Isabella einzukaufen. Wir freuen uns auf unsere eigene Küche und selbst gekochtes Essen 😊
Am morgen lassen wir uns Zeit und machen nochmal ein paar Buchungen für unseren Aufenthalt auf Tasmanien in einem Monat zusammen mit Felix. Unsere Hosts treffen wir leider nicht mehr, sie schreiben uns, dass sie leider einige wichtige Dinge zu erledigen hatten. Schade, dann hoffen wir mal auf unsere Hosts in Arizona!
Auf der Fahrt zur Sommerfrische-Region Lake Isabella kommen wir an einer Region vorbei, wo Öl gefördert wird und wieder an vielen Plantagen. Dann tauchen plötzlich aus der Ebene, wie ein Pop-up karge Berge vor uns auf. Und schon wird die Straße sehr eng und führt in eine tiefe Schlucht hinein. Felsen ragen fast in die Straße hinein und Gesteinsbrocken liegen auf der Fahrbahn. Wir hoffen, dass sich keine Felsen auflösen in dem Moment da wir drunter vorbeifahren. Die Berge werden immer felsiger mit Baumbewuchs. Tief unter uns fließt ein Fluss. Dann sind wir oben angekommen und sehen einen seltsamen See. Denn neben den Booten im Wasser stehen dort auch viele Baumruinen. Die Uferlinie des Lake Isabella ist wie bei allen Seen, an denen wir bislang entlanggefahren sind, weit zurückgegangen. Das Navi zeigt uns, wo die Wasserlinie sein sollte.
Wir sehen wegen des Regens nicht viel vom Ort, in dem unser kleines Refugium liegt. Aber als wir endlich unsere Sachen im Haus haben, sind wir hin und weg von dem herrlich altmodisch und dabei sehr gepflegt eingerichtetem Raum, ganz Countrystyle-like!
Wir planen mit Felix via WhatsApp-Anruf (er in Australien) unsere gemeinsame Reise durch Tasmanien. Wirklich sehr praktisch 😊
Den Rest des Tages und abends verfolgen wir die Sendungen zur Midterms-Wahl in den USA. Sind wieder einmal überrascht, wie parteiisch die Sender FOX und NBC sind. Hier gibt es keine Hochrechnungen, sondern es geht gleich in die Auszählungen unter Angabe wie viele Prozent ausgezählt sind. Und das auch schon obwohl in den westlichen Bundesstaaten die Wahllokale noch gar nicht geschlossen sind.
9. November 2022
Lake Isabella
Der Regen hat aufgehört, aber es ist kalt und die Schneefallgrenze liegt nur 150 Meter über uns. Wir befinden uns auf 950 Höhenmetern. Aber das ist schon okay, denn wir sind hier ja v.a. um die Aufarbeitung (Blogeinträge und Bilder sortieren) und die weitere Planung zu machen. Dazwischen ein bisschen Sport.
Tom kann endlich mal wieder bergauf gehen und ich jogge durch den Ort. Hier sind viele Grundstücke eingezäunt, weil es viele Hunde gibt. Leider laufen auch zwei Kläffer frei rum und gehen mit aggressiv an. Gebissen werde ich zum Glück nicht, aber es vermiest mir die Runde auch ein bisschen. Eigentlich klappt es hier mit Hunden ganz gut, denn es herrscht Leinenpflicht.
10. November 2022
Lake Isabella
Heute scheint den ganzen Tag die Sonne. Wir gehen gemeinsam auf einen der vielen Hügel rauf: von 950 auf 1.350 Höhenmeter. Hier stehen viele Weißkiefern. Als Tom gerade einen der großen Zapfen aufhebt, um ihn mir zu zeigen schlägt direkt neben mir eine Granate ein! Keine wirkliche mit Sprengkraft, aber so ein Zapfen dieser Kiefer hat das Gewicht und die Größe einer Kokosnuss. Ich springe also sofort aus dem Gefahrenbereich, denn so ein Ding möchte ich lieber nicht auf den Kopf geknallt bekommen!
Von oben haben wir einen prima Blick auf den See. See? Bis auf einen kleinen Flusslauf ist in dem großen Becken kein Wasser. Aber der See ist ein Stausee und unterliegt damit wohl starken Schwankungen.
Wir erleben wettertechnisch hier wohl so etwas wie eine Besonderheit, denn Schnee hat es hier nicht allzu oft. Auch heute noch stapfen wir auf 1.300 Metern in Schneeresten herum.
Um 4 Uhr ist die Sonne dann aus schon wieder hinter den Hügeln verschwunden. Das haben wir bei unserer Planung nicht bedacht, dass im November die Tage in Kalifornien sehr kurz werden. Aber morgen fahren wir weiter nach Arizona. Die haben auf Dauer die Sommerzeit behalten, so dass es wieder eine Stunde länger hell bleibt.
Verfolgen immer noch die Berichterstattungen zu den Midterms-Wahlen. Wir finden es sehr befremdlich, dass man keinen Sender hat, der eine halbwegs neutrale Haltung hat. Um beide Seiten, also die Seite der Demokraten und der Republikaner zu bekommen, müssen wir zwischen NBC und Fox News hin und her schalten. Uns fällt auf, dass bei Fox News viele der Sprecher sehr künstlich aussehen: wenig Mimik wegen Botoxspritzen, Make-up zementartig, Frisuren wie aus Beton. Und auch heute Tag 2 nach der Wahl sind noch nicht alle Wahlzettel ausgezählt. Die Spekulationen um die Echtheit der Ergebnisse geht weiter. Die Vorgehensweisen der Auszählungen sind wohl in jedem Staat etwas anders. Das gibt natürlich Anlass zu Schuldzuweisungen. Die Briefwahlzettel landen hier auch nicht im Briefkasten, sondern in eigens dafür aufgestellten Ballot Drop Boxes. Diese werden anscheinend nicht regelmäßig geleert, sondern an einem bestimmten Tag eingesammelt. Zum Standort der Drop Boxes wird bemängelt, dass sie zum Teil nicht videoüberwacht sind und damit weitere Spekulationen über Unregelmäßigkeiten in die Welt gesetzt werden können.
11. November 2022
Fahrtag nach Kingman/Arizona
Unsere kurze Auszeit am Lake Isabella ist vorbei und es geht zurück nach Arizona.
Unser Studio war ganz am Ende des Ortes Squirrel Valley, was uns durchaus recht war, denn gleich dahinter gehen die Trails auf die Berge hoch. Aber als wir heute an der Hauptstraße tanken, entdecke ich gleich daneben das typische örtliche Diner. Genau den dörflichen Treffpunkt, den ich gerne am Tag nach den Midterms-Wahlen aufgesucht hätte. In so vielen Romanen, die in kleinen Orten spielen gibt es diese Cafés, wo sich die Einwohner treffen und austauschen, während sie ihr Frühstück oder ihren Lunch essen. Ich hatte nicht gedacht, dass es genau in diesem Ort so ein Lokal gibt. Die ganzen Wochen, die wir hier unterwegs sind, habe ich das vergeblich gesucht. Und jetzt wäre es da gewesen und ich habe es nicht bemerkt. Sehr ärgerlich!
Aber heute sind wir dann auch nicht eingekehrt, denn wir hatten heute 500 km zu fahren und wir haben auch noch eine Stunde verloren. Denn Arizona liegt zwar in der Zeitzone „Pacific Time“, aber dort haben sie dauerhaft Sommerzeit. Wir fahren durch wüste Hügelketten und sehen die ersten Joshuatrees. Immer wieder kreuzen wir die Route 66 und die letzten paar Kilometer fahren wir direkt auf der historischen Straße. Morgen werden wir sie ganz lange fahren und sind schon sehr gespannt.
Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir dann in Kingman an. Wir bleiben hier nur eine Nacht, denn unser eigentliches Ziel ist Flagstaff. Mit dem Airbnb haben wir richtig Glück. Es ist eine sehr schön eingerichtete Wohnung, die ganz den Gästen gehört. Da wir aber die einzigen Gäste sind, gehört uns die Wohnung ganz alleine. Schauen uns eine DVD an und bestaunen die ersten Weihnachtslichterketten vor den Nachbarhäusern.
12. November 2022
Route 66 und Flagstaff
Ab Kingman bis Seligman fahren wir auf der historischen Route 66. Angeblich ist dies der schönste Abschnitt dieser Straße, die in den 1920igern entstanden ist. Es war die Route, die die Menschen genommen haben, als schlimme Sandstürme und eine jahrelang anhaltende Dürre im mittleren Teil der USA, um dem Elend zu entfliehen. Damals machten sich die Farmer und Farmarbeiter auf an die Westküste mit klapprigen Automobilen. Rasch entstand dann entlang der Straße eine Infrastruktur. Geschäfte, Motels, Restaurants. Die Straße führt von Chicago bis LA. Aber dann kamen irgendwann die Interstates. So werden die amerikanischen Autobahnen genannt. Diese Straßen – v.a. die 40 – verlaufen teilweise parallel zur Route 66 teilweise hat die Interstate die alte Straße „geschluckt“. Und manche Streckenabschnitte der „Motherroad“, wie der Autor Steinbeck sie einst genannt hat, sind auch ganz verschwunden.
Der Abschnitt, den wir heute fahren ist zum Teil einfach ein gerader Highway. Aber dann kommt man eben auch an den alten Schildern und an den Überresten seiner Glanzzeit vorbei. Wir lernen, dass die blinde Sammelwut der Amis auch eine große und liebenswerte Kreativität hervorbringt. Es stehen so viele Oldtimer rum, die irgendwie „aufgehübscht“ wurden. Da gibt es z.B. den General Store in Huckbury. Vor dem Laden stehen von alten Colaflaschen über Zapfsäulen und Schrottautos auch alte Waschmaschinen etc. rum. Irgendwie ist alles malerisch arrangiert. Im Laden hängen ganz viele deutsche Autokennzeichen rum. Finden sogar eines mit RO und einer Signatur eines Toms!
In Seligman gibt es auch eine kleine Kulissen-Western-Stadt und ähnlich Skurriles. Dort kehren wir bei einem Diner mit deutschen Wurzeln ein. Aber außer den Maßkrügen ist sonst nicht viel Deutsches mehr vorhanden. V.a. nicht auf der Speisekarte, außer dass es einen Burger gibt, der in einer Brezensemmel serviert wird. Die angepriesene Schwarzwälder Torte hat mit dem Original nichts gemein.
Immer wieder alte Werbeschilder und viel Nostalgie. Man fühlt sich wirklich wunderbar um 50 Jahre zurückversetzt.
Flagstaff haben wir vor 30 Jahren schon einmal besucht. Aber viele Erinnerungen haben wir nicht mehr, nur dass es uns dort gefallen hat. Damals auch, weil es auf den 2000 Metern, auf denen die Stadt liegt, im Sommer herrlich angenehme Temperaturen hatte. Der Ort enttäuscht uns auch heute nicht. Viele hübsche Geschäfte und Cafés. Nette Straßen und Plätze. Ein angenehmer Ort!
Leider ist unser airbnb-Zimmer nicht so angenehm. Es liegt etwas außerhalb der Stadt in einem Waldpark-ähnlichem Areal. Also ganz hübsch. Jedoch ist das Bett des Zimmers mit 1,30 m sehr schmal. Und schließlich ist das Bett doch das wichtigste an einer Unterkunft auf Reisen. Den Host treffen wir auch nicht und der Raum ist etwas kühl. Aber so ist das eben…
13. November 2022
Petrified Forest NP
Zwar ist es in den Nationalpark der versteinerten Bäume weit – 100 Meilen – aber dank der Interstate, auf der man 75 mph fahren darf, ist das voll okay. Wir haben heute wieder mal Glück mit dem Wetter. Es scheint tagsüber die Sonne und im NP ist es auch temperaturmäßig in Ordnung. Nur ein starker Wind fegt über die Hochebene.
Wir erfahren, dass dieser Erdteil einst vor über 200 Millionen Jahren nahe dem Äquator war. Es war heiß und feucht und grün. Es war ein prähistorischer Wald mit Dinosauriern. Doch Kontinente bewegen sich, Regionen heben sich, das Klima ändert sich. Als die Bäume starben wurden sie von Wasser bedeckt. Sie sogen sich voll mit Grundwasser und Silizium, das von Vulkanasche stammt. Später bedeckten Sedimenten die Baumstämme. Erst Millionen von Jahren später gab die Erde die Bäume wieder frei. Viele sind zusammen mit den Skeletten der Urzeitwesen noch immer vergraben. Aber viele der nun versteinerten Bäume liegen wie Juwelen glitzernd in der Sonne. Die Kräfte der Natur haben die zu Stein geworden Bäume gebrochen. Und so wie man eine Kreide bricht, wenn sie zu Boden fällt, so sind auch die Baumstämme gebrochen. Es sieht aus, als hätten Waldarbeiter die Bäume in handliche Stücke zersägt.
All diese hübschen Steine liegen verstreut auf einer Wüstenebene und auch zwischen Tafelbergen, die weiß-violett gestreift sind. Am südlichen Ende des Parks gibt es dann noch das historische Inn im Stil eines Pueblos zu besichtigen.
Anschließend noch mal ein Abstecher auf die Route 66 mit ihrem morbiden Charme. In Flagstaff wartet dann eine Überraschung auf uns: es schneit! Dicke Flocken, die auch sofort liegen bleiben. Die Lichterketten und der Schnee schaffen sofort eine weihnachtliche Stimmung. Und vor einem großen Hotel sind tatsächlich schon die Christbäume aufgestellt. Unzählige Tannenbäume mit Lichterketten in unterschiedlichsten Farben bringen uns zum Staunen!
14. November 2022
Fahrt nach Tuscon und Saguaro NP West
Sind froh dieses bnb zu verlassen. Beim Rausgehen können wir noch kurz Hallo sagen zum 2. Host, Jeff dem Freund von Ivana. Ivana ist der 1. Host, die hat gestern kurz Hallo gesagt, als wir am Abend zurückgekommen sind. Kein „How are you“ oder „Everthing okay“… Und das sollen Superhosts sein? Kann es sein, dass sich manche nur zu Beginn Mühe geben um den Superhost-Status zu erlangen und wenn sie im Ranking dann oben gelandet sind, hören sie auf sich so anzustrengen? Wäre interessant zu wissen, ob ein Host seinen einmal erlangten Superhost-Status wieder verlieren kann und wie. Diese Unterkunft wird von mir auf alle Fälle sehr schlecht bewertet werden! Die zwei Tage schlechter Schlaf zerren an meinen Nerven.
Wir verlassen die Winterlandschaft also schon früh. Mit jedem Kilometer, den wir tiefer nach unten und in den Süden fahren wird es wärmer. Und am frühen Nachmittag sind wir bei 20 Grad Wärme bei den Saguaro-Kakteen im gleichnamigen Nationalpark angekommen. Die Saguaros sind diese Orgelpfeifen-Kakteen, die wir alle aus den Wild-West-Filmen kennen. Tom fühlt sich gleich angenehm in seine Kindheit zurückversetzt.
Die Pflanzen der Wüste sind schon sehr interessant, aber mit ihren Stacheln auch respekteinflößend! Wir spazieren an Fasskakteen vorbei, die von den jungen Saguaros an ihren Nadeln zu unterscheiden sind. Die Fasskakteen haben nämlich lange an den Spitzen nach unten gebogenen Nadeln. Es gibt Kakteen, die fast wie Bäume aussehen, aber von nahem sieht man die dichten langen Stacheln. Wir sehen die hölzernen Überreste der Saguaros, die bis zu 200 Jahre alt werden. Ja, im Innern der bis zu 7 Meter hohen Saguaros befindet sich richtiges Holz. Interessant sind auch die kleinen Geschichten am Rande der Pfade. Da gibt es Samen, die erst dadurch für Kleintiere essbar werden, weil die Rehe sie mitessen und fermentiert wieder ausscheiden. Da gibt es Vögel, die in den Kakteen nisten, weil es im Sommer dort kühler und im Winter wärmer ist. Es ist so wichtig zu wissen, dass jedes Ökosystem ein ganz feines Zusammenspiel braucht, um zu existieren.
Dann geht es weiter zu unserem neuen airbnb. Es liegt am Ende einer Straße in der Wüste, aber auch am Rand der großen Stadt Tucson. Die nur noch 100 km von der mexikanischen Grenze entfernt ist. Cal unser neuer Host ist das genaue Gegenteil von unseren Hosts in Flagstaff. Er vermietet aus Leidenschaft. Will etwas an die Menschen zurückgeben, weil er doch viel Glück im Leben hatte. Er hat das heruntergekommene Anwesen vor 10 Jahren gekauft und für sich und seine Frau zu ihrem neuen zuhause gemacht. Alles sehr schön mexikanisch eingerichtet: stilvoll, hochwertig, großzügig. Wir fühlen uns gleich super wohl und das Allerbeste: das Bett ist riesig! Über 2 Meter breit!
15. November 2022
Saguaro NP East
Wir haben sowas von super geschlafen und gleich geht es uns wieder richtig gut! Auch wenn Tom erstmal gleich für einen Stromausfall sorgt, weil er die Kaffeemaschine + den Wasserkocher + die Mikrowelle gleichzeitig anmacht. Aber unser Superhost kommt sofort und richtet alles wieder für uns 😊
Wir hätten einen wohl ausgesuchten Wandervorschlag unseres Hosts, aber da uns die Unterkunft so ausnehmend gut gefällt, beschließen wir nur den Nationalpark Saguaro East, der gleich um die Ecke ist, zu besuchen und dann den Rest des Tages auf der Terrasse unseres airbnb zu verbringen.
Aber zuvor noch ein WhatsApp-Anruf unserer lieben Anna! Die ist im Moment in Tansania und die Fotos und Eindrücke, die sie schildert, sind schon verrückt. Da begeben sich selbst die kleinsten Schüler mit einer Machete auf den Schulweg, weil sie so unterwegs Früchte und Feuerholz für die Familie sammeln können. Der Call hat eine erstaunliche Qualität, auch wenn die Zeitverzögerung der Übermittlung die Kommunikation etwas erschwert. Anna ist in Tansania in den Usambarabergen im „Nichts“!
Machen dann bei angenehm warmen „T-Shirt-Temperaturen“ kleine Walks im NP der Riesenkakteen. Da gibt es natürlich nicht nur die Orgelpfeifen, die mit ihrer Größe und den verschiedensten Wüchsen so lustig aussehen. Wir erfahren, dass eine Akazienart den jungen Saguaros zunächst den nötigen Schatten bietet, ohne den die Samen keine Chance auf Wachstum hätten. Später jedoch beansprucht der erwachsene Kaktus die Erde und die Akazie muss sterben. Der Saguaro hingegen stirbt schon bei mehr als 20 Stunden Frost. So geschehen mit einem großen Saguaro-„Wald“ im Park. Die „Zweige“ wachsen erst im Erwachsenenalter, also ab 35 Jahren Alter, dann wenn der Kaktus zum ersten Mal blüht.
Die andere Kakteenart, die wir viel sehen ist die, die so handtellergroße platte „Blätter“ hat. Wir hatten in New Orleans diese „Blätter“ entstachelt im Gemüsefach gesehen. Und tatsächlich! Man kann die kochen und die Mexikaner reichen sie dann zu Suppen o.ä. dazu.
Und noch eine Anmerkung zur Aussprache: Saguaro = Sa(w)uaro.
Auf unserer Terrasse am Nachmittag beobachten wir Kolibris und andere Vögel, die hier vom Host reichlich gefüttert werden. Das Geräusch der schnell schlagenden Flügel der Kolibris ist wirklich wie das eines großen Insekts.
Schade, dass wir unseren Aufenthalt hier nicht verlängern können.
16. November 2022
Fahrt nach Yucca Valley
Sind sehr traurig, dass wir die wunderschöne und so bequeme Unterkunft schon wieder verlassen müssen. Leider haben die Eigentümer Handwerker bestellt. Aber wir lernen auch Celine noch kennen, die Franko-Kanadierin ist. Sehr charmant! Es müsste einfach noch eine Kategorie geben. Sowas wie Superhost mit Sternchen 😊
Den Rest des Tages sitzen wir im Auto. Über 600 km bis Yucca Valley, also zurück nach Kalifornien. Sechs Stunden reine Fahrzeit. Zum Glück gewinnen wir wegen der in Kalifornien geschalteten Winterzeit eine Stunde. Aber dafür wird es auch noch früher dunkel. Daran sollte man wirklich denken beim Reisen, an die Sonnenuntergangszeiten. Es ist nicht so toll, wenn es auf Reisen schon um 16:30 Uhr dunkel wird.
Unterwegs erleben wir wieder LKW-Unfälle. Der erste Unfall, der einen 25-Kilometer-Stau verursacht ist zum Glück auf der Gegenfahrbahn. Ein LKW ist ausgebrannt. Das gleiche auch später auf der Strecke auf unserer Seite, aber der verursachte Stau ist kürzer. Sonst ist auf den Interstates der Verkehr normalerweise fließend. Aber uns ist schon vor Tagen aufgefallen, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung hier für alle gleich ist. Das bedeutet, dass auch große LKWs 75 Meilen pro Stunde schnell fahren dürfen (120 km/h). Das ist für so einen großen Laster, den eine breite Angriffsfläche für den Wind bietet, ziemlich schnell.
Ehe wir zum nächsten Privatzimmer kommen, gehen wir schnell zu Walmart ein paar Lebensmittel einkaufen. In den Läden kennen wir uns mittlerweile ziemlich gut aus. Das Angebot ist wie schon erwähnt überall sehr ähnlich. So können wir heute den Laden bereits nach 15 Minuten schon wieder verlassen. So kommen wir noch vor Dunkelheit bei Linda an. Sie hat eine kleine Farm am Rande der Stadt Yucca Valley. Die letzten Meter geht es über eine Sandpiste.
Unser Bett ist bequem und groß! Der Haushalt ist ein bisschen chaotisch, aber das sind wir ja inzwischen gewohnt. Die zwei Hunde sind verspielt und lieb. Hätte nie gedacht, dass ich es auf meine alten Tage, doch noch lerne gut mit Hunden umzugehen 😊
Wir trauen uns jetzt das Angebot die Küche zu nutzen auch anzunehmen. Und so kommen wir prima mit Linda ins Gespräch. Ihre Einstellung ist konservativ und sie findet Trump gut. Auf eine Art, wie wir sie durchaus auch verstehen. Es ist dieser Glaube an die Kraft des freien Marktes und daran, dass man sich halt anstrengen muss.
Wir erfahren viel:
– Sozialversicherungsnummer ist sowas wie unsere Steuernummer, gilt fürs ganze Leben. Wird für die Arbeit genauso genutzt, wie für die Rente.
– ID-Karte gibt es nicht, der Führerschein oder der Pass wird dafür verwendet
– wenn man sich einmal für die Wahl registriert hat, dann bekommt man den Wahlzettel, wie bei uns zugeschickt.
17. November 2022
Joshua Tree NP
Am morgen wieder mal ein Videocall mit Justus 😊
Wir sind hier ja wieder einmal bei einem außergewöhnlichen Host untergekommen. Linda hält auf ihrem Stück Land viele Tiere: Esel, Pferde, Hühner, Katzen, Hunde… Sie füttert auch die Koyoten, damit sie nicht ihre Hühner fressen. Aber jetzt kommt der Hit: Als wir uns morgens einen Kaffee holen spaziert in der Küche ein Huhn rum. Und später streckt der Esel seinen Kopf durch die Terrassentür. Als die Tür geschlossen wird, marschiert er ums Haus und kommt durch die Garage an die Hintertür!
Wir verbringen den Tag im Joshua Tree Nationalpark. Vor 30 Jahren waren wir schon mal im südlichen Teil dieses NPs, dem trockeneren Wüstenteil mit vielen verschiedenen Kakteen. Und heute nun im nördlichen, höher gelegenen Teil mit Felsformationen. Das hätten wir mal andersherum machen sollen! Vor 30 Jahren haben wir vor Hitze nach Luft gejapst und heute mussten wir drei Schichten anziehen damit wir nicht frieren. Es weht ein kalter Wind.
Der Joshua Tree, nach dem dieser Park benannt ist, ist aber in beiden Teilen üppigst vertreten. Dieser Baum ist nach unserem Verständnis aber eigentlich gar kein Baum, denn sein Stamm bildet sich allein aus den abgestorbenen nach unten hängenden Blättern. Bei den rumliegenden gefallenen Trees sieht man, dass der Stamm ganz faserig ist und auch keine Altersringe aufweist. Das Alter ist anscheinend schwer zu bestimmen. Sie sollen so um die 200 Jahre alt werden. Dies ist eine Ähnlichkeit zu den Saguaros. Eine andere ist, dass jeder Joshua anders aussieht.
Zwischen all den kugeligen rötlichen Felsen in der hügeligen Landschaft schauen sie besonders hübsch aus. Wir machen ein paar Trails, die hier sehr schön zwischen den Felsen sich hindurchschlängeln. Kakteen gibt es hier natürlich auch. Und endlich erfahre ich, warum diese Pflanzen Stacheln haben. Nicht zur Abwehr, sondern um sich vor der Sonne zu schützen, die das kostbare gespeicherte Feucht droht zum Verdunsten zu bringen. Deshalb sind Kaktus-Stacheln wohl auch immer in heller Farbe.
Heute dann noch Wäsche waschen. Wenn ein Host die Nutzung seiner Waschmaschine und des Trockners anbietet, muss man die Gelegenheit nutzen!
18. November 2022
Fahrt zurück ans Meer: San Clemente und Mission Viejo
Heute Morgen gibt es keine Überraschungen in der Küche, weil Linda unser Host schon um 8 Uhr das Haus verlässt, um an die Küste zu fahren. Die Hunde und Katzen sind zwar im Haus, aber dösen alle vor sich hin.
Wir fahren zurück an die Küste! Der Verkehr wird mit jeder Meile, die wir uns dem Speckgürtel von LA nähern, stärker und die Straßen haben immer mehr Fahrspuren. Kommen kurz hinter Yucca Valley wieder an dem großen Wind- und Solarpark mitten in einem Wüstental vorbei. Hier stehen hunderte von Windrädern und endlose Reihen von Solarplatten auf einer Fläche so groß wie eine kleine Stadt. Auf unserer nun fast 3-monatigen Reise kreuz und quer durch die Staaten, haben wir nur in Kalifornien diese Art der Energiegewinnung gesehen! Wir sind um halb eins in San Clemente, einem der ruhigeren Beach-Vororte von LA. Endlich wieder Joggen am Meer! Anschließend noch ein Picknick auf dem verlassenen Life-Guard-Häuschen.
Dann sind wir schon sehr gespannt auf unsere Unterkunft. Sie ist günstig, die wenigen Bilder schauen gut aus, aber sind nicht aussagekräftig. Zum Glück liegt das Haus in einer guten Wohngegend. Seitlich am Haus sind 2 airbnb-Zimmer. Jedes mit eigener Glastür und unabhängig vom Haupthaus. Die Gastgeber sind auch nicht die, die dort wohnen. Unser airbnb-Kontakt ist ein Chinese, der ganz viele airbnbs in LA betreut (hat auch Superhost-Status). Wie auch immer das Bett ist anständig groß und bequem, auch das Zimmer ist groß und hübsch eingerichtet. Zum Glück haben wir unseren Wasserkocher, denn sonst könnten wir uns keinen Kaffee oder Tee zubereiten.
Wir relaxen endlich mal ein bisschen. Lesen einfach. Am Abend gehen wir dann zu Fuß zu einem persischen Restaurant. Uns fällt wieder mal auf, dass Fußgänger einfach eine seltene Rasse in USA sind. An der Kreuzung muss man als Fußgänger extra einen Knopf drücken, um irgendwann mal ein grünes Signal zu bekommen. Und die Zeit fürs Überqueren der Straßen wird sofort in Sekunden in Rot mit einer halt gebietenden Hand gezeigt. Meist reicht die Zeit gerade so, um auf die andere Seite zu kommen.
Unser Ziel hier zu relaxen und Sport zu machen, sollte sehr gut möglich sein 😊
Sind immer wieder hin- und hergerissen, ob wir nicht mal eine längere Pause machen sollten. Mit dem VW-Bus vor 30 Jahren hatte es sich immer mal wieder ergeben, dass es uns irgendwo so gut gefallen hat, dass wir einfach mal so lange dortgeblieben sind, bis wir wieder Lust aufs Weiterfahren hatten. Aber das ist mit airbnb oder booking nicht so einfach. Ist es wo richtig schön, dann ist die Unterkunft ausgebucht. Und vorab, ohne die Ferienwohnung wirklich gesehen zu haben, gleich für eine ganze Woche zu buchen, ist irgendwie auch nicht einfach… Vielleicht ist es auch einfach Zeit für ein neues Land! Gott sei Dank hatten wir den Plan ein halbes Jahr in USA zu bleiben verworfen. Haben vor ein paar Tagen von der Immigration eine Email bekommen, dass unser Visum am 24. November ausläuft. Also exakt 90 Tage nach Einreise und nicht 3 Monate. Zum Glück haben wir den Flug für den 22. gebucht.
19. November 2022
San Clemente und Dana Point Beach
Heute Vormittag gab es mal wieder einiges in der Heimat zu organisieren. Justus hat mit Rolf und Petra die Wohnung am Binderweg besichtigt und die Mietinteressenten rumgeführt. Zum Glück gibt es Familie! Schon blöd, wenn die Mieter genau dann kündigen, wenn man grad auf Sabbatreise ist. Aber dank Freunden (die neue Mieter vermitteln) und Familie (die sich auskennen mit Vermietung) ist das „kleine“ Problem doch zu bewältigen.
Wir kommen dank der vielen WhatsApp-Nachrichten und -Telefonate, dann erst gegen Mittag an den Strand. Laufen wieder eine Runde und schauen uns den Weihnachtsbaum auf dem hölzernen Pier an. Wieder Picknick auf dem Lifeguard-Turm und dann weiter nach Dana Point. Dort gibt es einen großen Jachthafen und viele neu gebaute Anlagen. Z.T. Megavillen und z.T. kleine Ferienappartements. Gott sei Dank ist der Strandabschnitt in Kalifornien immer öffentlich. Sonst wäre es im Speckgürtel LAs wahrscheinlich mittlerweile nicht mehr möglich einfach so ein Bad im Pazifik zu nehmen. Das Wasser hat gerade noch so viel Temperatur, dass ich mich ein wenig in die Fluten schmeiße. Die Wellen sind aber so stark, dass ich zum Schwimmen zu weit raus müsste. Also nur ein bisschen „plantschen“.
Abends holen wir uns dann was vom Libanesen.
Alles schaut sehr easy aus hier, wenn man das nötige Kleingeld hat. Selbst hier am Beach sehen wir ein paar Obdachlose. In der City von LA muss das ein großes Problem sein. Das sind eben die Schattenseiten des Konsums und des Glaubens an die freie Marktwirtschaft. Ob wir das gut finden? Mitnichten!
20. November 2022
San Clemente Beach
Am Morgen haben wir einen Video-Call mit unseren neuen Mietern. Sind froh, dass sich das Problem mit dem Mieterwechsel dann doch relativ unkompliziert auch aus der Ferne lösen lässt.
Den Sonntagnachmittag verbringen wir ganz kalifornisch am Strand einschließlich einer christlichen Taufe in der Brandung! Ja, Ende November ist hier immer noch Beachlife mit surfen und sonnen 😊 auch wenn wir schon an so mancher Weihnachtsdeko vorbeikommen. An Palmen mit rot-weiß-grünen Lichterketten, an Tannenbäumen (künstlich?) mit bunten Kugeln und die ersten haben schon ihre aufblasbaren Weihnachtsmänner und die Zuckerstangen im Vorgarten positioniert. In den Häusern stehen auch schon die beleuchteten Bäume im Wohnzimmer, auch wenn am 24. November (letzter Donnerstag im November) erstmal Thanksgiving ist und erst danach die Weihnachtszeit offiziell starten wird.
Um 16.45 Uhr bestaunen wir schließlich noch einen kitschig schönen Sonnenuntergang am Pazifik.
Heute Abend sind wir indisch essen gegangen und es war fantastisch. Gemüse und ganz viele Gewürze. Die amerikanische Küche mit viel Fleisch und weißem Brot tut uns gar nicht gut und wir vermeiden diese Kost mittlerweile. Leider jedoch ist ein Restaurant in den USA – egal welche internationale oder nationale Kost serviert wird – immer ein wenig „ungemütlich“. Nicht zwingend wegen der Einrichtung, sondern weil man mit dem letzten Bissen die Rechnung auf den Tisch gelegt bekommt. Natürlich kann man auch noch sitzen bleiben und sein Getränk in Ruhe genießen, aber für uns Europäer wirkt es immer ein wenig wie „Rausschmiss“.
21. November 2022
LA Hollywood
Werden heute endlich mal nicht von den Duschgeräuschen der Nachbarn geweckt. Die Deutschen Gäste neben uns sind offensichtlich weitergefahren. Die Unterkunft ist zwar echt günstig und auch hübsch und hochwertig eingerichtet, aber das Haus als solches ist sehr hellhörig. Wir haben die Familie, wenn sie zuhause war, immer sehr deutlich gehört und leider auch die Dusche im Nachbarzimmer. Wenn die um 6.30 Uhr morgens anging, dann waren wir immer wach. Aber das kann einem im Hotel ja genauso passieren.
Heute stand akribisches Packen und Ausmisten an, denn morgen Abend geht es weiter nach Neuseeland. Das bedeutet eine Flugzeit von insgesamt 14 Stunden mit einem fast dreistündigen Aufenthalt in Tahiti. Außerdem dürfen wir keinerlei Lebensmittel im Gepäck haben. Den Wasserkocher und die Müslischalen lassen wir auch in USA. Unser ESTA-Visum haben wir fast komplett ausgereizt. Hatten schon eine Erinnerung von der Immigration im Emailpostfach. Die 90 Tage Gültigkeit sind am 24. November abgelaufen.
Dann auf nach Hollywood! Erstmal zu den Hollywood Hills. Dort stehen die berühmten großen Lettern auf dem Hügel. Na, das Bild kennt man ja 😊. Interessant ist aber, dass der Stadtteil Hollywood Hills wirklich hübsch ist. Da stehen ganz „unamerikanische“ Häuser: manche schauen aus, als wären sie direkt aus der Toskana importiert worden. Aber auch Schwarzwälder Fachwerkhäuser sind zu sehen und sogar eine große Villa, bei der griechische Säulenkapitelle mit verbaut wurden. Alle Häuser sind steil in den Hang gebaut und haben hübsche kleine Gärten und interessante Teile aus der ganzen Welt.
Bis man hinter die Buchstaben kommt muss man schon eine einstündige Wanderung mit 200 Höhenmetern machen. Bald lässt man den bewohnten Teil des Hügels hinter sich und ist in freier Natur unterwegs. Die Lettern selbst sind dann allerdings enttäuschend, denn ein 2 Meter hoher Maschendrahtzaun verhindert den rückwärtigen Blick.
Nach Kaffee und Kuchen – Pause (Roastery, leidlich gemütlich und teuer) gehen wir noch zum Walk of Fame auf den Hollywood Boulevard. Oh Mann, ist das eine schäbige Angelegenheit. Ein billiger Souvenirshop am anderen, Penner überall, heruntergekommene Kinos. Schaut alles fast wie ein Rotlichtviertel aus. Natürlich sind da die Sterne mit den berühmten Namen von Musikern, Schauspielern und Bühnenleuten. Aber wir finden als einziges die Hand- und Fußabdrücke mit handschriftlichen Namenszügen von Berühmtheiten vor dem Chinese Theatre interessant. Dort wurden einst die Oscars verliehen.
Auf dem Weg zu unserem letzten airbnb in USA kommen wir dann in einen typischen Los Angeles Abend-Verkehrsstau. Ein riesige Blechlawine! Angeblich sind seit 2 Jahren die öffentlichen Verkehrsmittel in LA umsonst, aber wenn diese dich nicht bequem zum Zielort bringen, ist das eine leere Geste. Unser Host wohnt in einem mexikanischen Viertel, hat selbst mexikanische Wurzeln. Im Tacoladen um die Ecke, wo Tom uns superleckere Tacos und Burritos holt, sprechen sie nur spanisch. Dafür haben wir aber zum ersten Mal den Eindruck wirklich mexikanisches Essen zu bekommen. Yummi!
22. November 2022
Venice Beach, Flug nach NZ
Haben trotz des Hintergrundrauschens des nahen Highways prima geschlafen dank des sehr sauberen Zimmers und dem bequemen Bett mit einer „richtigen“ Bettdecke. Ich bin gespannt wie die Neuseeländer schlafen!
Bei unserem supernetten Host gibt es nur schwarzen Kaffee. Also gehen wir zum Frühstücken zum Mäcci gegenüber. Heute können wir ein üppiges Frühstück brauchen. Gerade als wir uns setzen kommen die ganzen Mexikaner rein, die sich das WM-Fußballspiel ihres Teams angeschaut haben.
Dann weiter zum Venice Beach. Stehen natürlich wieder im Stau. Mein Gott regt uns der Verkehr in und um LA auf! Bei dieser großflächigen Stadt ist ein öffentliches Verkehrssystem wahrscheinlich schwierig zu bewerkstelligen. Die einzige rasche Lösung würde meiner Meinung nach darin bestehen eine Spur der 3-7spurigen Highways für private Autos zu sperren und für öffentliche Busse zu nutzen. Aber wir werden das nicht mehr sehen, denn nochmal muss ich nicht nach LA. Die Stadt selbst hat nichts zu bieten. Die Lage ist halt schön mit Hügeln im Hinterland und dem Pazifik auf der anderen Seite.
Venice Beach heißt deshalb so, weil es hier ein Viertel gibt, das wie Venedig von kleinen Kanälen und Fußgängerbrücken durchzogen ist. Da ist es wunderhübsch. Es stehen lauter malerische kleine Häuser dort mit schönen kleinen Gärten und als wir am Abend nochmal durchgehen, sehen wir, dass die meisten Häuser auch wunderhübsch eingerichtet sind.
Der weiße Sandstrand ist breit und lang. Und wir genießen es nochmal einen sehr langen Spaziergang in der Brandung zu machen. Leider ist Toms Husten schlimmer geworden und jetzt läuft auch die Nase. Bis zum Abend kommt auch noch leichtes Fieber, aber mit einem Ibuprofen sollte es gehen.
Aber bis dahin hatten wir noch den Muscle-Beach angeschaut und die vielen sportlichen Aktivitäten dort. Neben den Bodybuildern gibt es auch Skater, Basketballspieler, 2 Rückschlagspiele (die wir nicht kennen) … Finden zu unserer Freude ein Café mit prima Gebäck und einem schönen Sitzplatz draußen, um all die crazy Typen an diesem Ort zu beobachten. Zum Abschluss nochmal ein Essen beim Thai.
Dann das Chaos am Flughafen. Wir werden von irgendwelchen Securitytypen in die Schlange geschoben und natürlich werden wir rausgezogen, weil in unseren Rucksäcken zu großen Flaschen mit Kosmetik sind und zwei Taschenmesser. Schließlich werden wir zurückgebracht und finden endlich die Check-In Schalter. Alles ist sehr voll hier. Anscheinend ist Thanksgiving nicht nur eine Zeit des Familienfestes, sondern auch Reisezeit. Unser Flieger nach Tahiti ist wohl sehr voll. Schließlich schaffen wir doch noch alles und nach einem sehr langen Marsch kommen wir zum Gate und finden dort sehr bequeme Möbel vor.
Unsere erste lange Etappe unserer Weltreise 2.0 geht also zu Ende. Wollten ja USA verstehen lernen. Ehe diese Eindrücke von neuen aus anderen Ländern überlagert werden, schreibe ich mal rasch ein paar auf:
Plus:
- Die USA ist ein riesiges Land
- Die Amis sind sehr stolz auf ihr Land und insbesondere auf ihre Verfassung
- Es gibt hier so viel Platz, auch für Menschen, die ein eigenwilliges Leben leben wollen
- Dafür gibt es viel Toleranz hier
- Wer gerne jagen oder fischen geht, ist hier bestens versorgt
- Die Amis sind sehr freundlich und aufmerksam und höflich. Man bekommt immer ein Lächeln. Und aus der Frage „How are you“ lässt sich leicht ein Gespräch beginnen.
Minus:
- Gemütlichkeit und das „Savoir-vivre“ fehlen uns sehr
- Über Politik und Religion wird hier eigentlich nicht geredet. Auch wenn beides in die Öffentlichkeit getragen wird. Aber das Konfliktpotential scheuen die meisten.
- Die Verschwendung von Energie ist schockierend. In den Häusern brennen beinahe immer irgendwo die Lichter, selbst wenn keiner zuhause ist. Die kürzesten Strecken werden mit dem Auto gefahren.
- Die amerikanische Küche ist ohne Inspiration
- Sportstätten haben wir nur in den Großstädten gesehen.
- Die Kosten für das College sind ein großes Thema. Es wird z.B. geraten, dass Kinder bereits ab einem Alter von 10 Jahren von Geldgeschenken einen gewissen Prozentsatz für ihre Collegeausbildung zurücklegen.
- Durch die Größe ihres Landes und den schier grenzenlosen Stolz auf ihr Land, fehlt oft ein kritischer Blick auf ihr Land
Wir sind sehr froh in Europa zu leben!