JAPAN
Insel Shikoku
28.02. bis 03.03.2023
Wir starten unsere Japan-Reise auf der kleinsten der vier Hauptinseln. Das Land verteilt sich zwar auf unzähligen Inseln, aber die meisten Japaner wohnen auf Shikoku, Honshu (dort liegt Tokio), Hokkaido (liegt am nördlichsten) und Kyushu. Die große Insel Honshu werden wir im April mit Justus bereisen. Mit Felix und Anna sind wir jetzt unterwegs. Weil die beiden schon seit vier Wochen in Japan sind, starten wir unsere Japantour ein wenig unkonventionell. Unsere gemeinsame Zeit starten wir mit einem Frühstück in westlicher Manier. Lecker und heimatlich und auf einer Langzeitreise ein Muss!
Matsuyama ist die größte Stadt auf Shikoku mit 400.000 Einwohnern. Die Burg von Matsuyama liegt auf einem 130 Meter hohen Hügel. Die Befestigungsanlage ist schon ein bisschen anders gebaut als die Burgen in Europa. Es führt ein gewundener Weg zum Eingang, der immer wieder von großen hölzernen Toren gesichert wurde. Nach jedem Tor hatten so die Burgherren die Möglichkeit unerwünschte Eindringlinge an der nächsten Ecke zu überraschen. Wenn man ins Innere der Burg möchte, muss man die Schuhe ausziehen und sie in kleine Schließfächer wegsperren. Ein netter Schuh-Beaufsichtiger ist auch da, der mit vielen Kotaos – den Verbeugungen der Japaner – alle dazu auffordert und sich darum kümmert, die Plastikpantoffeln nach dem Tragen zu desinfizieren.
Über 80 % der Japaner gehören den beiden Hauptreligionen Shintō und Buddhismus gleichzeitig an. Die Shintō-Religion ist ein Nebeneinander lokaler Traditionen mit einem gemeinsamen rituellen Kern. Es ist der Glaube an die einheimischen Götter Japans, die Naturkräfte, aber auch vergöttlichte Ahnen. Die Japaner werfen Münzen in eine große Holzbox, halten eine Abfolge von rituellen Verbeugungen ein und Klatschen zwei Mal in die Hände. Den buddhistischen Figuren werden gerne Mützen aufgesetzt und Tücher umgehängt.
P.S.: Mütze und Lätzen stehen für ein Kind, das vor seinen Eltern stirbt.
Und dann haben wir mit Felix und Anna gemeinsam noch eine 60-km lange Radtour über die Insel gemacht von Imabari nach Innoshima. Kommen durch beinahe verlassene Dörfer, wo nur noch die Alten wohnen. Hier könnte man meinen in einem armen Land zu sein, aber wir sehen auch viele traditionelle japanische Holzhäuser mit den charakteristischen Dächern. Aber die Straßen und Radwege sind prima ausgeschildert und auf die fünf Brücken übers Meer sind wir immer über eigens angelegte Radspuren in Spiralwegen nach oben und wieder nach unten geführt worden. Dank der Brücken kommen wir an diesem Tag auch noch auf 800 Höhenmeter. Das alles auf 3-Gang-Hollandrädern! Geht ganz schön auf die Kondition.