28. Februar 2023
Flug nach Matsuyama / Japan
Verlassen um 8.30 Uhr unser Studio mit einem letzten Winken zu unserem „Freund“ in der Wohnung gegenüber. Ein Taxi auf der Straße anzuhalten hat dann ein paar Minuten gedauert, war aber unproblematisch.
Am Flughafen klappt alles wie am Schnürchen. Nach dem heutigen Tag haben wir nur noch zwei bis drei Flüge vor uns, ehe wir wieder zuhause sind. Uff!
Der Flug mit Hongkong Airlines ist bequem. Wir sitzen zwar in der 4er-Reihe in der Mitte, aber dafür ganz allein. Das Entertainment-System funktioniert nicht, aber wir bekommen ein süßes Brötchen, das mit Hackfleisch, welches auch süßlich zubereitet wurde, mit beliebigen Getränken serviert. Das Brötchen hat unseren gestrigen Eindruck von original chinesischem Hongkong-Essen nochmal bestätigt: die zuckern ziemlich!
Wir landen nach drei ein halb Stunden in Ossaka und stellen die Uhr eine Stunde vor. Die Immigration war sehr schnell, aber die Überprüfung wegen Covid war skurril. Wir hätten uns wohl einen QR-Quote runterladen sollen. Das hat dann eine kompetente Dame für uns an meinem Handy erledigt. Dann weiter zu einem Tisch, wo wir unseren Impfausweise vorzeigen mussten. Gut, dass wir den mitgenommen haben, denn der Eintrag in der Corona-Warnapp hätte uns nichts genützt. Als wir unser Gepäck wieder einmal glücklich erhalten haben, das übliche Prozedere: Geld ziehen und SIM-Card. Die SIM-Card ist in Japan nicht so günstig, wie in den anderen asiatischen Ländern. Und die meisten Anbieter sind sehr teuer. Ich habe einen erwischt bei dem ich für 16 Tag und 3,5 GB 25 Euro gezahlt habe. Geht grad so. Man hätte in Japan zwar viele Stellen mit free WIFI, aber ob es immer da ist, wenn ich es brauche…
Dann weiter zur Bahn. Mit dem Zug und einem Bus sind wir zwei Stunden unterwegs zum zweiten kleinen Flughafen von Ossaka. Von dort fliegen wir mit ANA, der japanischen Fluggesellschaft nach Matsuyama. Ein 50-minütiger Flug, war aber leider die einzige Möglichkeit noch am gleichen Tag nach Matsuyama auf der Insel Shikoku zu kommen.
Am Flughafen Itami dann unser ersten japanisches Essen: Nudelsuppe. In der heißen Brühe sind sehr dicke, lange Nudeln. Wie üblich isst man die Nudeln erst mit den Stäbchen und die Brühe wird dann geschlürft. Na ja, die Nudeln werden auch geschlürft 😊 Denn auf Stäbchen kann man die Spagetti ähnlichen Nudeln ja nicht aufwickeln. Der Japaner neben mir schlürft die heißen Teile mit einer rasenden Geschwindigkeit in sich hinein. Dabei sind seine Lippen nicht gespitzt, sondern geöffnet. Würde tatsächlich gut funktionieren, wenn sie nicht so verdammt heiß wären! Flug ist okay, bekommen sogar noch ein Getränk serviert. Der schlimmste unserer Flüge war tatsächlich der mit Batik Air, aber auch Air Asia ist furchtbar. Die haben wir jetzt aber zum Glück hinter uns…
In Matsuyama ist die Landebahn recht kurz und muss auch in einer Schleife angeflogen werden, so dass man eine ganze Weile sehr knapp über der Erde dahinfliegt und der Pilot dann recht ruppig aufsetzt. Müssen ein Taxi nehmen, denn der letzte Bus in die Stadt ist schon abgefahren. Taxifahren ist teuer in Japan, aber wir müssen nicht weit. Belästige den Fahrer dann leider noch ein bisschen, weil ich den Eingang zu unserem Hotel nicht finden kann. Zu spät stelle ich fest, dass wir noch eine Nachricht mit einem Bild vom Eingang geschickt bekommen haben. Hatte nicht damit gerechnet, weil ich ja geschrieben hatte, dass ich nicht weiß, ob gleich eine SIM-Karte haben werde. Der nächste Ärger dann in der Wohnung. Bekommen keine Verbindung zum WIFI. Nach x Versuchen, das verflixt unhandliche und lange Passwort einzugeben bei Routern, die nicht passen, schreibe ich die Vermieterin an. Die meinte dann lapidar: Ist denn der Router eingeschaltet? Oh Mann!!! War er nicht.
Dann endlich um 22.30 Uhr können wir Felix anrufen und die schöne Wohnung bewundern und uns schließlich über das bequeme Bett freuen. Nach zwei Wochen in harten Betten…
1. März 2023
Frühstück mit Felix & Anna, Burg in Matsuyama
Um 9.30 Uhr sehen wir endlich unsere beiden Lieben wieder! Sie bringen alle Zutaten für ein richtiges Sonntagsfrühstück mit. Manchmal muss man auf Reisen einfach zuhause spielen!
Die Zwei stellen bei uns ihre großen Rucksäcke ab und begeben sich mittags auf eine zweitägige Wanderung. Am dritten Tag werden wir in einem Ort in der Nähe sie wieder treffen und dann gemeinsam eine Radtour machen.
Tom und ich brechen auf um die Umgebung und die Burg von Matsuyama zu erkunden. Es gibt hier in den meisten Städten Arkaden-Malls. So auch hier, da kann man wunderbar durchschlendern. Die Straßen sind nicht voll und die Menschen höflich und rücksichtsvoll. Was für eine Wohltat. Außerdem haben wir heute mit dem Wetter Glück: es hat 20 Grad und ist tw. sonnig.
Zuerst kommen wir in einen kleinen Park mit einem Haus, das ein japanischer Architekt im Stil der französischen Loire-Schlösser gebaut hat.
Dann weiter zur Burg, die auf einem 130 Meter hohen Hügel liegt. Die Befestigungsanlage ist schon ein bisschen anders gebaut als die Burgen in Europa. Es führt ein gewundener Weg zum Eingang, der immer wieder von großen hölzernen Toren gesichert wurde. Nach jedem Tor hatten so die Burgherren die Möglichkeit unerwünschte Eindringlinge an der nächsten Ecke zu überraschen. Wenn man ins Innere der Burg möchte, muss man die Schuhe ausziehen und sie in kleine Schließfächer wegsperren. Ein netter Schuh-Beaufsichtiger ist auch da, der mit vielen Kotaos – den Verbeugungen der Japaner – alle dazu auffordert und dafür sorgt die Plastikpantoffeln nach dem Tragen zu desinfizieren. Die meisten allerdings laufen auf Strümpfen über die Holzböden der Burg. Die Treppen sind unglaublich steil und schmal. Wir denken an so manche Bekannte und Verwandte, die da nicht hinaufkommen würden.
Im Inneren dann Schießscharten an den Wänden und auch kleine Balkone. Fenster sind nur mit Holzläden und nicht mich Glas versehen. Es werden Rüstungen ausgestellt und Schwerter und Papierarbeiten, und ähnliches. So eine andere Kultur – fantastisch!
Im Hof blühen die ersten Bäume und beim Kiosk kann ich endlich mal wieder ein Eis essen. Im restlichen Asien hatten wir Sorge ob der Unbedenklichkeit der Zutaten und der Zubereitung. Im Park unterhalb der Burg dann ein Kaffee. Und schließlich zurück in unsere Wohnung. Kleine Pause. Tom geht einkaufen. Ich dann eine Runde laufen und Yoga. Wir essen heute nochmal Selbstgekochtes, weil wir demnächst viel in Hotels übernachten werden. Haben aber schon mal die Speisekarten der Restaurants studiert und den Erfahrungen unserer zwei Japanreisenden gelauscht. Die Speisen sind im Schaufenster in einer Plastikversion zu sehen und für 7 Euro kann man schon satt werden. Sind schon sehr gespannt.
Die Toiletten haben tatsächlich alle eine beheizte Brille und diverse Knöpfe zur Spülung oder in öffentlichen Toiletten noch die Musikoption. Bei all den Knöpfen ist es richtig schwer, den für die Spülung zu finden 😊
Die zweite Besonderheit, die Japanreisende sofort auffällt, ist der Kotao, der überall ausgeführt wird. Die Fahrkartenkontrolleurin z.B. verneigt sich, ehe sie das Abteil verlässt, dreht sich also um zu den Fahrgästen und verneigt sich. Geht man an einem öffentlichem Gebäude vorbei, wo ein Portier vor dem Haus steht, verneigt sich dieser vor jedem Vorbeigehenden.
Es wird spannend!!!
2. März 2023
Tempel, Schrein und Onzen in Matsuyama
Heute schlafen wir erstmal recht lange. Die unbequeme Schlafenssituation in Hongkong fordert ihren Tribut oder anders gesagt, wir haben ein Schlafdefizit. Der Wechsel in eine andere Klimazone verlangt dem Körper auch immer einiges ab.
Dann sind wir noch lange mit Buchungen beschäftigt und kommen so erst nach 12 Uhr aus dem Haus. Aber heute ist es draußen auch sehr kalt. Am Vormittag hat es noch ein bisschen geregnet, aber wenigstens nicht mehr geschüttet, wie in der Nacht. Zu sehen bekommt man das Wetter von der Wohnung aus nicht. Wir hören nur das Prasseln des Regens. Wir haben doppelt verglaste Fenster, wobei die äußere Glasschicht aus Milchglas besteht. Gegen die Geräusche von der Straße ist das prima. Auch bei Häusern, die durchsichtige Scheiben haben, verhindern dichte Gardinen einen Blick nach innen. So ist eben der jeweilige Umgang mit dem Blick in Privates von Land zu Land verschieden. Über die Lärmbarriere der Doppelverglasung sind wir froh. Nicht, weil der Verkehrslärm so laut wäre, sondern weil neben unserem Gebäude an der Hauswand des Nachbarn ein überdimensionierter Bildschirm hängt, der tagsüber läuft und den ganzen Platz mit Werbung beschallt. Sehr unlogisch, weil sonst hier doch alles so leise ist.
Wir fahren zum ersten Mal hier Straßenbahn. Der Fahrer wechselt an der Endstation die Wagenenden. Zudem redet er während der Fahrt sehr viel in sein Mikrophon und kommt bei jeder Haltestelle zu seiner Zahlstation, um die Ticketpreisentrichtung zu überwachen. Als wir beim Aussteigen 200 Yen in den Automaten werfen wollen, ist er ganz aufgeregt und läuft zu dem hinteren Automaten, um unser Geld zu wechseln und uns die 20 Yen zurück zu geben. Dafür entschuldigt er sich mit vielen Kotaos und wortreich. 20 Yen sind 14 Cent.
Schlendern durch einen kleinen Park und durch eine kleine Straße zu einem der 88 Tempel auf einem Pilgerweg rings um Shikoku. Wir sind bei Tempel Nr. 55, dem Isite-ji-Tempel. Felix und Anna schauen auf ihrem Wanderweg zur etwa gleichen Zeit den Tempel Nr. 1 an. Es handelt sich um einen Buddhistischen Holztempel, der uns sehr an die Tempel in Nepal erinnert. Ein großer dreistöckiger Tempel und viel kleine Nebentempel. Überall kann man Kerzen anzünden, die durch Schriftzeichen anzeigen, wofür man damit bittet. Wir erwischen eine, die für Gesundheit steht. Man kann auch z.B. für ein gutes Examen eine anzünden. Außerdem hängen überall hölzerne und papierene Bittzettel rum. Ich habe schon gelesen, dass die Japaner ein sehr abergläubisches Volk sind.
Nächster Stopp ist dann ein Shintoistischer Tempel. Waren am Tempel zuvor überall kleine und große Buddhas (auch Zwerge und andere Figürchen) rumgestanden, so stehen hier keine Figuren rum. Alles ist minimalistisch. Zum Schrein führt eine steile lange Steintreppe hoch und um den Schrein führt eine Art Kreuzgang. Beim Eintritt werfen die Gläubigen Münzen in eine hölzerne Kiste und schauen auf viele Lampions. Später entdecke ich dort auch noch eine Kiste mit Wahrsage-Zettelchen. Ich ziehe einen: alles kann in jede Richtung gedeutet werden 😊
Zum Abschluss schauen wir noch beim drittältesten Onsen (=Badehaus) von Japan vorbei. Aber das Gebäude wird derzeit restauriert und ist aus diesem Grund mit einem unpassenden bunten Zeltdach versehen. Das Bad soll nicht sehr ansehnlich sein, eben schon ziemlich alt. Man könnte sich auch oberhalb des Bades unter ein Dach setzen und seine Füße in warmes Wasser stellen. Wir haben aber kein Handtuch dabei und sehen auch nicht viel Sinn darin, auch wenn warme Füße bei 10 Grad Außentemperatur nicht zu verachten sind.
In einem der vielen Arkaden-Shopping-Malls wärmen wir uns lieber bei Kaffee und Kuchen auf. Dann mache ich eine kleine Shoppingtour, während Tom Lebensmittel einkaufen geht und auf den Burghügel joggt.
Der Style der Japanerinnen gefällt mir. So ein lässiger Lagenlook. Aber mit fehlt die Geduld, um die ungewöhnlichen Klamotten zu probieren und das, was ich eigentlich bräuchte, finde ich nicht. Sportgeschäfte gibt es keine. Interessant ist es trotzdem. Muss bei den ganzen Verkäuferinnen viel Kotaos machen, v.a. in den Kaufhäusern mit ihren Edelmarken.
In unserer Wohnung gibt es einen Raum, der in der Mitte der Wohnung eingefügt wurde und mit Teppich versehen ist. Sonst ist darin nichts. Eignet sich wunderbar für eine Yogasession!
3. März 2023
Shimanami Radweg
Sind heute Nacht leider über eine Stunde wach gewesen und da wir um 6 Uhr aufstehen mussten, war das dann eine kurze Nacht. Gönne mir dann doch noch eine halbe Stunde länger im Bett. Um 7.40 Uhr müssen wir zuerst mit der Trambahn fahren und dann noch mit dem Zug. Um 8.45 Uhr treffen wir uns mit Felix und Anna in Imabari zum Frühstücken bei Little Mermaid. Da gibt es Gebäck und Kaffee, beides richtig gut. Anschließend holen wir uns Fahrräder. Räder zu leihen in Japan ist keine schnelle Sache, denn neben dem eigentlichen Mietvertrag in dreifacher Ausfertigung werden dann noch die Räder eingestellt, auf Sicherheit überprüft, Helme muss man sich aussuchen und auch ohne englische Sprachkenntnisse werden wichtige Funktionen erklärt. Alles mit vollendeter Höflichkeit und einem Lächeln unter der Maske.
Der Shimanami Radweg geht von Imabari bis Onomichi. 72 km von der Präfektur Ehime zur Präfektur Hiroshima über einige Inseln und fünf Brücken. Wir fahren aber nur bis Inoishima, aber da wir teilweise längere Wege in Kauf nehmen, um die landschaftlich hübschere Strecke zu fahren, kommen wir auf über 60 km. Und das mit Hollandrädern mit 3-Gang-Schaltung und insgesamt müssen wir auch so um die 800 Höhenmeter in der Summe bewältigen. Denn jede Brücke muss erstmal erklommen werden. Diese Radwege hinauf auf die Brücken, die zwischen 1 bis 3 Km lang sind, sind mit 3-5 % Steigung und in Schleifen und Schnecken angelegt.
Wir kommen durch scheinbar ausgestorbene Dörfer. Aber in Japan sind selbst in den größeren Städten viel weniger Menschen auf der Straße als bei uns. Und am Land soll wohl v.a. die überalterte Bevölkerung wohnen. In die Häuser kann man ja nicht hineinschauen und Gärten gibt es meist gar keine. Die Häuser stehen eng zusammen, auch am Land. Öfter sehen wir Gemüsebeete vor oder zwischen den Häusern. Alles ist farblich in grau, beige, braun gehalten. Jetzt im frühen Frühjahr blühen erst ein paar wenige Pflaumenbäume, das Gras ist sandfarben, also insgesamt ein eher tristes Bild. Kein Wunder, dass die Japaner die Kirschblüte so feiern. Grün ist aber auch vorhanden und zwar in Form von großen Bambuswäldern.
Dennoch, wo uns Menschen begegnen, sind sie freundlich und grüßen durch eine kleine Verbeugung oder mit dem „Konischiwa“. Wir fahren auch viel am Meer entlang, aber Badestrände könne wir nur ganz wenige sehen. Wir vermuten, dass die Japaner keine großen Sonnenanbeter sind. Im Gegenteil, die vornehme Blässe ist hier Schönheitsideal und mit den ersten Frühjahrs-Sonnenstrahlen werden die Schirme aufgespannt. Bei Regen übrigens gerne durchsichtige Schirme. Also wenn man Sonnenbräune vermeiden will, macht eine Strandkultur natürlich keinen Sinn. Wobei das Meer sehr sauber ausschaut und uns die Szenerie an die Schärenlandschaft in Schweden erinnert.
Auf halber Strecke gibt es eine Raststation mit einem Kiosk, wo wir Kaffee trinken, und zum Glück kalorienreiche Pommes essen. Da wissen wir noch nicht, dass wir noch bis 19 Uhr warten müssen, ehe wir wieder die Chance auf Essen haben. Sind zwar rechtzeitig in Inoishima für die Fähre um 16 Uhr, aber die fällt wegen einem Motorschaden leider aus. Ein Café gibt es im Hafen nicht und weit weg wollen wir nicht gehen, weil die Verständigung nicht sehr gut ist mit den Hafenleuten, so dass wir nicht sicher erfahren können, wann denn das nächste Schiff geht. Der Ort schaut auch ein bisschen trist aus.
Um 17 Uhr also die 1,5-stündige Fährfahrt. In Imabari gehen wir dann essen. Es ist schwer in dem kleineren Ort ein Restaurant zu finden, das geöffnet hat. Nur in den Großstädten gibt es laut Felix und Anna viele Lokale, die länger geöffnet haben. Wir entdecken dann aber doch eines. Drinnen empfangen uns 4 Jungs in schwarz-weiß gestreiften T-Shirts. Erst sind wir die einzigen Gäste, aber nach und nach füllt sich die Bar, die um die Feuer- und Kochstelle in der Mitte gruppiert ist. Dort sitzen die Gäste, die rauchen. Ja, das gibt es auch in Japan, Speiselokale, wo geraucht werden darf. Hier stört es uns nicht, denn der starke Dunstabzug über den Kochstellen verschlingt alle unangenehmen Gerüche. Außerdem ist die Bar echt cool. Zum Bier bekommen wir rohe Weißkohlblätter mit Sojasoße, auf der Speisekarte stehen lauter Häppchen in Tapas-Größe und bei jeder Bestellung erschallt von den vier Jungs in den gestreiften T-Shirts ein lauter HA-Ruf im Chor. 70iger- Jahr Musik läuft dazu und die Atmosphäre würde mindestens für ein paar Asahi-Biere reichen. Leider müssen wir aber zum Zug. Um 21 Uhr sind wir endlich zurück in unserer Ferienwohnung und machen noch einen WhatsApp Call mit Justus.
4. März 2023
Fahrt nach Hiroshima
Haben prima geschlafen und erwarten um 9.30 Uhr Felix und Anna zu einem Frühstück. Anschließend packen, und um 10.30 Uhr verlassen wir die hübsche Wohnung. Eine unserer Wohlfühlunterkünfte: wunderschönes helles Badezimmer, kleiner Yogaraum, hübscher Schreibtischplatz, ruhige angenehme Atmosphäre. Hier hätten wir es noch ein paar Tage länger ausgehalten.
Wir müssen erstmal mit der Bahn zum Hafen von Matsuyama. Dort in die Autofähre nach Hiroshima und dann nochmal 45 Minuten mit der Trambahn und ein kurzer Fußweg zu unserem Häuschen in einer kleinen Seitenstraße zu unserer Airbnb-Unterkunft. Ein richtiges japanisches Haus mit Tatami-Zimmern und Schiebewänden und steiler Treppe.
Die Wände sind dünn und vor uns war das Haus wohl nicht bewohnt, also erstmal die Klimaanlage auf Heizen stellen und los zum Einkaufen. Bis wir zurück kommen ist es schon wohlig warm.
Kochen und Wäsche waschen, alles wie zu Hause. Aber nein! Beim Einkaufen hätten wir ohne die Übersetzungs- App, die via Kamera die Aufschriften auf den Verpackungen direkt in deutscher Übersetzung anzeigt, nicht gewusst, was Butter ist, in welchem Karton Milch ist… Und die Waschmaschine hätte ich auch nicht bedienen können!
Das Wäscheaufhängen ist hier etwas umständlich. Die T-Shirts etc. werden auf Bügel gehängt und die Bügel dann auf dem Balkon an einer Stange aufgehängt. Mit T-Shirts ist das ja noch ganz gut, aber mit Hosen schon schwieriger. Die kleineren Wäschestücke kommen an kleine Spindeln mit kleinen Wäscheklammern.
So ist es auf Reisen, die Alltagsarbeiten sind zwar weniger, aber dafür oft umständlicher.
5. März 2023
Hiroshima: Friedenspark und Burg
Haben alle ganz gut geschlafen und gönnen uns ein spätes europäisches Frühstück.
Heute steht der Friedenspark auf dem Plan. Zunächst gehen wir über die Aioi-bashi-Brücke, eine Brücke in T-Form, die den Amerikanern als Orientierung für den Abwurf ihrer Atombombe mit dem verharmlosenden Namen „Little Boy“, gedient hat. Gleich daneben steht die Ruine des Gebäudes der Industrie- und Handelskammer, das von dem tschechischen Architekten Jan Letzel entworfen, 1915 erbaut wurde und mit seiner großen bronzenen Kuppel wohl ebenso als Orientierung für die Piloten gedient hatte. Die Ruine steht als Mahnmal für die zerstörerische Kraft einer Atombombe und wird auch Atombombenkuppel genannt. Die T-Brücke hat dieser Kraft standgehalten und musste erst einige Jahre nach dem Abwurf erneuert werden.
Der Friedenspark ist ein grünes Gelände, das zum Verweilen und Entdecken einlädt. Das Zentrum bildet der Friedensteich mit der Flamme des Friedens, die auf einer Achse mit dem Kenotaph, einem geschwungenen Betonmonument und der Atombombenkuppel steht. Am Südende dieser Achse steht das Friedensmuseum.
Ehe wir dorthin gehen, sehen wir uns noch das Kinderdenkmal an. Sadako Sasanki war beim Abwurf der Atombombe 2 Jahre alt. Sie überlebte, aber mit 11 Jahren bekam sie Leukämie. Sie glaubte einer alten japanischen Sage, dass der Kranich für Glück und ein langes Leben steht und dass sie geheilt werden würde, wenn sie es schafft, 1.000 Kraniche in der Origami-Technik zu falten. Leider verstarb sie, ehe sie die 1.000 gefaltet hatte. Im Museum sind einige der unglaublich kleinen Faltobjekte zu sehen. Ihre Klassenkameraden vollendeten ihr Werk und riefen zu einer Spendenaktion auf. Die war so erfolgreich, dass man ein Mahnmal für all die verstorbenen Kinder errichten konnte. Dazu gehört auch eine Glocke mit einem Kranich, die jeder schlagen kann.
Sehr berührend ist auch die Statue einer Mutter mit Kind und einer Mondsichel. Die Mutter zeigt dem Kind, dass die Mondsichel verlässlich wieder zum Vollmond wird.
Der Atombombenhügel, ein Hügel aus Asche wurde errichtet aus der Asche von Tausenden Toten, die nicht identifiziert werden konnten. Außerdem gibt es auch eine Glocke, die jeder schlagen soll, um den Frieden in die Welt zu tragen.
Für das Friedensmuseum braucht man ein dickes Fell und gute Nerven. Denn die Bilder von Toten und Verwundeten, von Artefakten und Zeitzeugen ist nur schwer zu ertragen.
Die Bombe detonierte am 6. August 1945 600 Meter über Hiroshima. Die ca. 3.000 Grad heiße Detonationswelle zerstörte 90% der Stadt und tötete augenblickliche 80.000 Menschen. Die Überlebenden hatten schlimmste Brandwunden, die Haut hing ihnen in Fetzen am Körper. 30 Minuten nach der Detonation ging nuklearer Niederschlag nieder, der schwarz war. Die durstenden Menschen öffneten ihre Münder und wurden so zusätzlich verletzt. Die Radioaktivität hat eine zerstörerische Wirkung auf Rachen, Magen und Darm, sowie Knochen. An dem Tag des Abwurfs fanden sich 350.000 Menschen in der Stadt. 130.000 Menschen starben an den Folgen der Atombombe. Um den Menschen zu helfen kamen Ärzte und Polizisten und Krankenschwestern in die Stadt geeilt ohne zu wissen, dass das Gebiet radioaktiv verstrahlt war. Mehrere tausend Schüler waren in unmittelbarer Nähe des Zentrums damit beschäftigt Brandschutzgräben auszuheben.
So viele Einzelschicksale! So viele Geschichten und Schicksale, die noch Jahrzehnte nach dem Abwurf dieser abscheulichen Bombe geschahen, sind direkt damit verbunden und zerreißen einem das Herz. Aber es ist wichtig die Menschen immer wieder daran zu erinnern, dass es diese Bomben immer noch gibt, dass es noch einmal passieren könnte.
Erst 2016 war zum erste Mal ein amtierender amerikanischer Präsident, Obama, in Hiroshima.
Zum Glück scheint die Sonne und wir können uns rasch von den schlimmen Eindrücken erholen.
Wir gehen Ramensuppe essen und anschließend zur Wasserburg von Hiroshima. Diese ist 1589 in einer Ebene errichtet worden und hat deshalb zur Verteidigung einen Wassergraben. In diesem Wasser tummeln sich noch heute dicke fette Koi-Karpfen in schillernden Farben. Als die Atombombe niederging war von der Burg wohl nicht mehr viel übrig, denn schon während der Meiji-Restauration (1868) wurde sie größtenteils abgebaut. 1958 baute man sie wieder auf. Wir können um 15 Uhr, weil Sonntag ist, einer Samurai-Aufführung zusehen. Sie ist lustig gemacht und eher eine Sing-Spiel-Show-Einlage. Ein kostenloses Foto mit den Kriegern ist auch dabei. Anschließend erklimmen wir noch den Burgturm.
Felix, Anna und ich gehen dann Kaffee bzw. Kakao trinken und Shoppen. Entdecken dabei einen super coolen Second-Hand-Laden und haben ziemlich viel Spaß beim Stöbern und Anprobieren. Dazu läuft richtig gute Musik. Aber woher all die Klamotten kommen können wir uns nicht so recht erklären: eine Jacke eines deutschen Dorf-Fußball-Clubs, Dirndl, Trachtenjacken, aber auch viele Sachen aus den USA, südostasiatische Jacken… Auf alle Fälle ein Laden, der gute Laune macht.
Tom war derweil beim Einkaufen und hat schon fertig gekocht bis wir in unser kleines japanisches Häuschen kommen. Lösen auch endlich das Rätsel der Menschenschlange in unserer Gasse am späten Morgen: neben uns ist tatsächlich ein Restaurant.
6. März 2023
Miyamjima auf der Insel Itsukushima
Heute fahren wir mit der Straßenbahn eine dreiviertel Stunde zum Fährhafen nach Miyamjima. Die Überfahrt dauert nur 10 Minuten. Schon vom Schiff aus ist eines der drei schönsten Motive Japans zu sehen, das zinnoberrote Schreintor (torii) des Itsukushima-jinja. Der Schrein gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und das 16 Meter hohe Tor dazu steht im Meer. Bei Flut scheint es im Wasser zu schweben. Als wir dort sind, ist aber gerade Ebbe. Der Schrein selbst hat eine pierartige und damit einzigartige Bauart. Das ist darauf zurückzuführen, dass früher einfache Bürger Miyajima nicht betreten durften und sich deshalb nur per Boot zu dem Schrein begeben durften.
In unserer Zeit nähern wir uns dem Schrein über die Einkaufsstraße Omotesando. So viele Touristen auf einmal haben wir in Japan noch nicht gesehen (selbst Felix und Anna noch nicht, die schon 4 Wochen hier sind). Neben den vielen Souvenirläden werden auch Austern verkauft, die gleich in der Bucht gezüchtet werden. Erst nach dem zinnoberroten Tempel wird es etwas ruhiger und im Daihō-in einem buddhistischen Tempel der Shingon-Schule herrscht eine wunderbare Stimmung. Entlang von Gebetsmühlen erklimmen wir steile Steinstufen und kommen zu einem Areal mit einer großen Glocke, unzähligen Buddhas mit roten gehäkelten Mützen auf dem Haupt, kleinen und großen Tempeln aus Holz und vielen niedlichen lachenden kleinen dicken asiatischen Zwergen in witzigen Posen. Auch die sind mit gehäkelten bunten Mützen versehen und die Menschen legen Münzen auf ihnen ab. Bei einem besonders witzigen lege auch ich 100 Yen ab, auch wenn ich nicht weiß, wofür.
Im Anschluss beginnt unsere Wanderung auf den Misen. Der Berg ist 530 Meter hoch und unzählige Steinstufen führen zu seinem Gipfel, dem „Observatory“. Es ist ziemlich anstrengend einen Berg mittels Steinstufen zu besteigen. Nur ab und zu sind kurze „normale“ Wegabschnitte, wenn es über einen Bach geht z.B. Der Weg führt durch einen dichten Wald. Etwas unterhalb des Gipfels befindet sich ein weiterer Tempel. Dort mache ich eine Pause und überlasse Felix und Anna und Tom die Eroberung des Observatoriums. Beim Essen meines Sandwiches werde ich von einem der frechen Rehe hier auf der Insel belästigt. Die sind hier überall und betteln die Menschen mit Essen an oder fressen auch mal rumliegende Landkarten auf. Ziemlich bemitleidenswerte Tiere, aber sie zu füttern wäre auch falsch.
Als wir endlich wieder unten sind, ertönt gerade eine Melodie aus den Lautsprechern, die uns die Schließung der Läden und Tempel ankündigt. Der Itsukushima-jinja hätte zwar noch offen, aber jetzt sind wir zu müde dazu. Sind eben ein bisschen aus dem Bergtraining raus.
Sind nach dem Abendessen in unserem kleinen japanischen Häuschen alle müde.
7. März 2023
Joggen und Shoppen, Felix u. Anna wandern
Felix und Anna brechen heute früh auf, weil sie in der Sandan-Schlucht wandern wollen. Dafür müssen sie über 2 Stunden mit dem Bus fahren. Leider müssen sie dort angekommen feststellen, dass die Schlucht wegen starker Regenfälle gesperrt ist und auch wirklich nicht zu begehen ist. Was sie sehen, wäre schon schön…
Ich gehe heute an zwei der drei Flüssen, die durch Hiroshima fließen, laufen. Dabei kommen ich auch durch den Friedenspark und schaue mir noch das an, was wir vor 2 Tagen versäumt haben: Die nationale Friedensgedenkhalle für die Atombombenopfer und das Denkmal für die koreanischen Opfer. Die Texttafeln zeigen mir eindeutig, dass die Japaner keinerlei Schuld für begangene Kriegsverbrechen empfinden und ihr Opferimage pflegen. Sich als Botschafter des Friedens geben ohne ihren Anteil am 2. Weltkrieg zu bedauern.
So sehen wir die Japaner ja meist auch, aber wer schon mal in Thailand das Museum zur Brücke am Kwai besucht hat, weiß, dass die Japaner einige asiatische Völker übelst unterdrückt und gedemütigt haben. Sie waren grausam auf brutalste Art. So wird beim Denkmal für die koreanischen Opfer der Atombombe auch in keinem Wort erwähnt, dass diese Menschen v.a. in Hiroshima weilten, weil sie von den Japanern zu Zwangsarbeiten dorthin deportiert wurden.
Japan ist eben in so vielen Dingen so schwer zu verstehen. Ich fühle mich, wenn wir hier unterwegs sind, oft wie in einem Science-Fiction-Film. Alles schaut so ferngesteuert aus. Da sind die Menschen, die alle im fast gleichen Tempo gehen. Keiner rennt oder schlendert. Wenn jemand ein Hindernis darstellt, dann nur weil er auf sein Handy starrt. Man geht sich höflichst aus dem Weg. Menschen, die sich zufällig treffen, fallen sich nicht in die Arme, es gibt kein Gelächter oder gar Geschrei auf der Straße. Die Menschen hier machen nur wenig Lärm. Es ist auch viel weniger Verkehr auf der Straße und das meistgefahrene Auto schaut aus wie ein kleines Spielzeugauto, SUVs fahren fast gar keine rum. Es wird viel mit der Trambahn oder dem Bus gefahren. Die Geräuschkulisse, die uns bekannt ist auf der Straße entfällt also. Dafür gibt es häufige Durchsagen, jede Fußgängerampel gibt ein piepsendes Geräusch von sich während der Grünphase und die geschlossene Schranke wird von einem Pfeifkonzert begleitet. In der Tram gibt es dauernd Durchsagen. Auf einer belebten Kreuzung haben wir sogar schon einen Großbildschirm gesehen, der den ganzen Tag mit Werbespots lief mit Ton! Restaurants stellen ihre Gerichte im Schaufenster aus, die sind dann aus Plastik und naturgetreu. Über der Eingangstür hängen Stoffstreifen bis auf Brusthöhe runter, so dass das Lokal für unsere Augen geschlossen aussieht. Und schließlich noch der Kotao: immer und überall sogar während sie am Telefon sprechen.
Am Nachmittag dann gehe ich mit Tom zu den Arkaden. Arkadengänge sind hier das, was bei uns die Fußgängerzonen sind. Wir gehen gemütlich ins Café und ich finde endlich die paar Klamotten, die ich noch für die Kreuzfahrt und Alaska brauche.
Am Abend gibt es dann viel zu planen, denn in Korea fehlt uns 4 noch der 9-tägige Abschnitt zwischen Busan und Seoul. Ein Auto in dieser Region der Welt zu mieten ist schwierig. Für Japan braucht man eine Übersetzung des Führerscheins ins Japanische und in Korea ist eine günstige Automiete per Internet schwierig.
8. März 2023
Fahrt mit dem Shinkansen nach Kumamoto, Burg
Heute müssen wir erst 8 Stationen lange mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof von Hiroshima fahren. Von dort geht es in 1,5 Stunden mit dem japanischen Schnellzug Shinkansen die 400 km nach Kumamoto. Der Zug fährt v.a. durch Tunnels und über Brücken, aber auch durch Orte, die sich in die Täler von bewaldeten Bergen schmiegen. Der Zug rast mit 300 km/h dahin und die Sitze sind sehr bequem. Da die Passagiere weder miteinander reden noch telefonieren, ist die Fahrt wunderbar entspannt.
Die anschließende kurze Trambahnfahrt in Kumamoto jedoch ist es ganz und gar nicht. Der Waggon ist klein und alt und sehr voll. Ich werde von Felix und Anna und Tom getrennt und hätte fast den Ausstieg verpasst! Geben unser Gepäck beim Hotel ab und gehen in das nächste Restaurant. Ein altes Holzhaus mit einem Ein-Mann-Betrieb, das Essen ist prima, aber der Mann ist recht mürrisch. Erst als Felix ihm beim Abräumen der Teller ein „Oishkata“ = es hat sehr gut geschmeckt, kommt ihm ein Lächeln über die Lippen. Ist auch wieder ein Lokal, in dem geraucht werden darf. Aber da nur wenig Gäste da sind, stört es nicht.
Gestärkt geht es weiter zur Burg. Das „alte Dorf“ zu Füßen der Burg stellt sich als neu gebautes Besucherzentrum mit den üblichen Touristenshops heraus. Die Burg selbst wurde zwar vor 400 Jahren auf einem eigens dafür aufgeschütteten und mit steilen Steinwänden versehenen Hügel erbaut, aber auch wenn sie aufgrund seiner guten Verteidigungsstrategie nie eingenommen wurde, so wurde sie dennoch zerstört. Im 19. Jh. zerstörte ein Feuer die Burg, dann machte ihr der 2. Weltkrieg schwer zu schaffen und schließlich hat ein Erdbeben 2016 langjährige Restaurierungsmaßnahmen erforderlich gemacht. Wir haben Glück, denn die Burg ist erst seit kurzem wieder für Besichtigungen geöffnet.
Der große Hauptturm ist komplett auf 4 Etagen einem Museum zur Burggeschichte und Burgarchitektur gewidmet. Im 5. Geschoß kann man den Ausblick genießen. In der Ferne sehen wir die weißen Rauchfahnen über dem Vulkan Aso. Der ist derzeit leider so aktiv, dass eine Besteigung des Berges bzw. Vulkans verboten ist. Das Burgmuseum hat zwar WIFI und eine App in englischer Sprache, aber leider sind zu den vielen guten Bildern keinerlei Erklärungen in englischer Sprache. Nur die Nummern für die App. Das ist etwas umständlich. Felix ist jedoch von einem Videospiel begeistert, das museumspädagogisch recht gut gemacht ist. Der Spielteil, wo ein Feind mit verschiedenen wählbaren Methoden die Burg erstürmen soll, zeigt, dass keine der Methoden zum Ziel führt. Witzig, wie der kleine digitale Krieger immer wieder umfällt. Im Inneren der Burg gab es einen großen Tatami-Saal mit wunderschön bemalten Schiebewänden, aber davon ist nur eine digitale Version erhalten.
Anschließend bummeln wir noch durch die Arkaden und gehen dann zum Okonomiyaki-Essen. Dieses Gericht ist sowas wie ein Pfannkuchen mit Krautfüllung und je nach Gusto bestellt man die weiteren Zutaten, wie Fleisch oder Tintenfisch oder anderes Gemüse. Die Zubereitung findet in diesem Restaurant durch die Köche auf großen heißen Platten statt. Leckere Soßen machen das Gericht sehr schmackhaft. Als kleinen Appetizer haben wir Lotuswurzeln gegessen.
Tom und ich gehen dann zum ersten Mal in einen Onzen. Diese japanische Badekultur ist in unserem Hotel im Preis dabei. Und da es das Hoteleigene ist, ist es sehr komfortabel. Sehr gute Pflegeprodukte stehen bereit, von der Seife über Shampoo und Conditioner zu Bodylotion und Bürste, … Dieser Luxus steht in einem öffentlichen Onzen nicht zur Verfügung. Aber der Ablauf ist der gleiche. Man setzt sich auf einen Plastikschemel vor einen Spiegel. Die Dusche ist vor einem und hängt auf Höhe des Kopfes in sitzender Position. Bevor man sich in ein heißes Bad begibt, muss man sich erstmal gründlich einseifen und am besten mit einem kleinen Handtuch bzw. Waschlappen gründlich abschrubben. Erst dann darf man in das über 40 Grad heiße Becken tauchen. Aber nicht mit dem Kopf oder dem Gesicht! Auf dem Kopf hat man das kleine Handtuch liegen. Nach dem Aufheizen geht es wieder eine Runde einseifen. Wenn man nochmal ins heiße Bad steigt, gilt es sich danach wieder einzuseifen…! Hier im Hotel ist auch eine Sauna. Da man in den Nassbereich keine Handtücher mit hineinnimmt, liegen in der Sauna Matten auf den Holzbänken und man nimmt sich zum draufsetzen kleine Schaumstoff-Sitzkissen mit in die Sauna. Einen Ruhebereich gibt es nicht. Es wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man im Bäderbereich nicht schlafen soll. Nach der ganzen Wascherei inklusive Zähneputzen und Rasieren wartet im Vorraum noch ein Tisch mit Fön etc. So macht Körperpflege echt Spaß. Männer und Frauen sind übrigens getrennt. Und noch eine echte Kuriosität: in der Sauna läuft ein Fernseher!!!
9. März 2023
Suizenji-Park
Gehen morgens zum Frühstücken in eine Bäckerei, die das französische Gebäck selbst macht, einschließlich des Blätterteigs. Die Japaner selbst essen zum Frühstück ja salzige Speisen, v.a. Nudelsuppe, also Ramen mit dicken Udon- oder dünnen Sobanudeln.
Leider scheint heute die Sonne nicht, aber dennoch ist der Suizenji-Park sehr schön, obwohl noch keine Kirschblüten zu sehen sind und die vielen Grashügel in sandbraun eher nach Sahara aussehen. Der Park wurde zwischen 1636 und 1716 angelegt und soll in Miniatur die alte Straße von Tokio nach Kyoto mit seinen 53 Stationen darstellen. Einzig die Analogie des Fuji erschließt sich uns Westlern. Aber die gesamte Anlage ist wunderschön angelegt. Ein malerischer Seegarten mit vielen pittoresken Spiegelungen von Steinen und in Form gebrachten Kiefern, kleinen Steinstegen und auch einem Shintoschrein. Im Teehaus nehmen wir zwar an keiner Teezeremonie teil, aber trinken ein Kaffee- und ein Matchatee-Set im Teehaus auf den Tatamimatten sitzend mit Blick auf den Teich. Der grüne Tee, bei uns Matcha genannt, ist schon sehr ungewohnt für unsere Gaumen. Er wird zubereitet aus pulverisierten grünen Teeblättern, die in heißem Wasser mit einer Art Minibesen aufgeschäumt werden.
Es gibt auch eine kleine Ausstellung von Bonsai-Kamelienbäumchen. Verrückt wie die Japaner die Bäume in die Form zwingen, die sie für schön halten. Eine hohe Kunst schon, aber mir sind natürlich gewachsene Bäume lieber.
Dann noch ein bisschen durch die Arkaden bummeln. Ich gehe noch Joggen. Der Weg am Fluss ist leider an vielen Stellen gesperrt oder man muss über die Straße mit Ampel drüber. In Japan geht keiner bei Rot über die Ampel, so dass man als Jogger ganz schön ausgebremst wird. Ist leider nicht nur in Japan, sondern in vielen Großstädten auf der Welt so, dass die Wege an den Flüssen entlang selten als Naherholungszone gepflegt werden.
Bis auf Felix genießen wir alle die wunderbare Onzenanlage des Hotels und gehen am Abend Sushi-Essen. Die Sushi-Varianten mit dem rohen oder halb gebratenen Fischsorten auf einem Häufchen Reis schmecken alle köstlich. Das, was bei uns als Sushi angeboten wird, die Algenrollen mit Füllung gibt es auch. Am Tisch kann man aus einem Hahn heißes Wasser in zierliche Teetassen füllen und ein wenig Teepulver hineingeben. Bier kann man aber auch bestellen. Stehen angenehm satt auf und zahlen eine erstaunlich geringe Summe dafür: umgerechnet 35 Euro für 4 Personen. Wasabi-Paste gibt es übrigens nicht dazu, nur Sojasoße und eingelegte Ingwerscheiben.
10. März 2023
Fahrt nach Nagasaki
Um für uns vier 150 Euro Fahrtkosten zu sparen, haben wir heute eine sehr anstrengende Transportvariante nach Nagasaki auf uns genommen: 1. Bus, 2. Fähre, 3. Zug, 4. Zug, 5. Trambahn. Also vier Mal umsteigen, vier Mal die schweren Rucksäcke aufladen und natürlich auch schleppen. Hat aber alles ohne Probleme funktioniert, war eben nur sehr anstrengend.
Das kleine typisch japanische Häuschen, das wir gebucht haben, ist Teil einer Ryokan-Unterkunfts-Anlage. Diese in Reiseführern beworbenen japanischen Gasthäuser im traditionellen Stil sind nicht sehr bequem. Und in Nagasaki haben wir eines erwischt, das sehr urtümlich ist! D.h. die Futons sind sehr dünn, das Badezimmer nachträglich unter die Treppen gequetscht und die Küchenausstattung mickrig. Aber da müssen wir jetzt durch. Wenigstens liegt unter dem Tisch, der so niedrig ist, dass man am Boden sitzen muss, eine große elektrische Heißdecke. Das ist jedoch tatsächlich der einzige Komfort.
Dafür finden wir in einer Fußgängerzone, die schön klein ist, ein hübsches Café. Schauen uns dann noch einen Shinto-Schrein mit vielen roten Toren an und gehen schließlich lecker japanisch essen. Das Restaurant ist so japanisch, dass die Speisekarte auch wirklich nur auf Japanisch zur Verfügung steht. Zum Glück gibt es zu jedem Gericht ein Bild.
Dann buchen wir noch unseren Aufenthalt in Korea fertig und bauen uns mit allem, was wir finden, sowas wie Camping-Betten.
11. März 2023
Nagasaki
Natürlich haben wir alle schlecht geschlafen. Dann müssen wir uns in der alten japanischen Küche ein Frühstück basteln. Die Japaner scheinen kleine Küchengeräte zu lieben. Es gibt den Wasserkocher, den Reiskocher, den Sandwichtoaster, die Mikrowelle, die Herdplatte und das nur in den Ferienwohnungen. In den Küchen der Einheimischen stehen wohl noch einige Geräte mehr herum. Rar sind in der japanischen Küche auch immer Messer. Wir haben zum Glück Taschenmesser dabei 😊
Die Stadt Nagasaki hat eine längliche Ausdehnung und ist zwischen Bergketten eingebettet. Der Fluss, der die Stadt durchzieht, mündet ins Meer und bildet dort eine große Mündung mit einem großen Hafen und auch Werften.
Dieser Kessel wurde der Stadt beim Abwurf der Atombombe am 9. August 1945 um 11.02 Uhr zum Verhängnis. Unsere erste Station heute ist der Friedenspark und das Atombombenmuseum. Der Friedenspark ist nicht so ansprechend, wie der in Hiroshima. Er wird beherrscht von einer Achse, die vom Friedensbrunnen am einen Ende hin zur Friedensstatue am anderen Ende verläuft. Dazwischen reiht sich ein Skulpturengarten auf.
An der Stelle, wo in 500 Metern Höhe die Bombe explodierte, steht am Boden eine glatte schwarze Steinsäule und daneben Überreste der Urakami-Kathedrale. Bis 1914 war es die größte Kirche Asiens. Nach dem Abwurf der Bombe war sie in Sekundenschnelle zerstört.
Das Atombombenmuseum hingegen hat uns mitgenommen. Mitgenommen zu den Bemühungen für Frieden. Die Bombe, die Nagasaki zerstörte, war eigentlich für eine andere Stadt vorgesehen, aber an dem Tag herrschte dichter Nebel und so wurde das alternative Ziel angeflogen. Fat Man wie die Bombe von den Amerikanern genannt wurde, entfaltete aufgrund der Lage der Stadt eine etwas andere Wirkung. Vielleicht auch aufgrund der etwas anderen Bauweise, das haben wir nicht so genau verstanden, ist ja alles auf Englisch. Jedenfalls kam nach der Detonationshitze eine starke Windwelle über das Gebiet und hat alles in Brand gesetzt. Menschen sind buchstäblich binnen Sekunden zu Mumien geworden. 140.000 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Abwurf der Bombe. In diesem Atombombenmuseum stehen weniger die Einzelschicksale der Opfer im Vordergrund, sondern die Auswirkungen einer Atombombe. Und im Weiteren die Entwicklung der Bombe vor und nach dem Abwurf der ersten beiden Atombomben und die Bemühungen für den Frieden zu Kämpfen.
Waren dann noch im Peace Café. Aber die Friedensgedenkhalle haben wir nicht mehr angeschaut. Das Gelände ist etwas zerfleddert, bildet keine einheitliche Parkanlage wie in Hiroshima.
Dann weiter zur Holländer-Insel Dejima. Als Japan Anfang 1600 angefangen hat sich zu isolieren, wurde für die Händler aus dem Ausland in Nagasaki eigens eine Insel im Fluss errichtet. Dorthin wurden die ausländischen Händler (v.a. eben Holländer) verbannt und sollten für die nächsten 250 Jahre die einzige Verbindung zum Rest der Welt bleiben. Wir schauen uns die Insel nur von außen an, denn die Originalgebäude sind eh nicht mehr erhalten.
Weiter nach Chinatown. Eine kleine Straße, die nur aus Souvenir- und Imbissläden besteht. Dort besorgen wir uns was zu essen und nehmen es auf einen großen Platz mit Picknick-Tischen mit. Ein paar Menschen füttern Tauben und wir beobachten, wie sich plötzlich ein großer Greifvogel auf das Taubenfutter stürzt. Dann kommen immer mehr von den großen Vögeln und letztendlich reißt einer von denen Anna ein Stück Kartoffelscheibe aus der Hand! Später beobachten wir wie einer dieser Vögel am Hafen einem jungen Mann ein ganzes Brötchen aus der Hand entreißt.
Das Hafengelände ist sehr schön, schon fast italienisch maritim mit überdachten Sitzplätzen vor Restaurants, sogar Loungemöbel. Zeit für ein Bierchen! Anschließend noch durch die Arkaden, wo heute am Samstag wieder viel los ist. Schließlich gehen wir am Abend ins gleiche Restaurant von gestern und essen ein weiteres Mal hervorragend.
Haben heut früh im Erdgeschoß unseres kleinen Häuschen in einem Wandschrank zwei dicke Matratzen gefunden und bauen unsere Schlafstätten nochmal um.
12. März 2023
Fahrt nach Fukuoka
Heute geht es zum Glück weiter, denn die Unterkunft in dem Ryokan-Häuschen war echt miserabel. Die Bewertungen für das Hauptgebäude sind sehr gut, aber für das kleine Häuschen… Uns hat es nicht gefallen. Deshalb sind wir froh weiterzufahren, aber die Stadt Nagasaki selbst hat uns schon gefallen.
Japan besteht aus vier Hauptinseln und unzähligen weiteren kleinen Inseln. In Matsuyama waren wir auf der Insel Shikoku. Hiroshima ist auf Honshu im westlichen Teil der größten Hauptinsel, auf der auch Tokio liegt. Kumamoto, Nagasaki und Fukuoka liegen auf der Insel Kyushu, die wiederum die südliche Nachbarinsel von Honshu ist. Na ja, ein Atlas oder Google-Maps sind hier wohl hilfreich 😊
Fukuoka wiederum ist die größte Stadt auf Kyushu. Das sehen wir schon bei der Anfahrt mit unserem Schnellbus. Heute haben wir uns nämlich eine sehr gute Verbindung gegönnt. Mussten nur ein paar Haltestellen zum Busbahnhof von Nagasaki mit der Tram fahren und konnten dann in den bequemen Reisebus umsteigen, der uns in gut zwei Stunden zu unserem Ziel brachte. Na jedenfalls, diese Stadt hat jede Menge große Geschäfte und Shopping-Malls und es fahren ungewöhnlich viele große teure Autos auf den Straßen.
Nachdem wir die Rucksäcke in unserem hippen Hotel abgegeben haben, gehen wir erstmal essen. Wir landen in einer Restaurantkette, aber das Essen ist gut. Wir bestellen krosse Nudeln mit Gemüse. Das Essen schaut erstmal so aus, wie das Plastikessen in der Auslage. Aber es ist tatsächlich sehr lecker, auch wenn wir erstmal mit den wirklich steifen Nudeln kämpfen, aber nachdem wir sie mit dem Gemüse in sämiger Soße und weiteren bereitgestellten Soßen mischen, ergibt alles zusammen ein sehr wohlschmeckendes Gericht.
Anschließend begeben wir uns getrennt auf Shopping-Tour. Tom und ich streunen nur so rum, denn kaufen können wir wegen bereits zu viel Gepäck eh nichts. Aber es ist immer interessant zu sehen, was die Menschen im Land so kaufen. In Fukuoka gibt es eine sehr lange und teilweise unter der Erde liegende Shopping-Meile. Da gibt es Läden für alle Gelegenheiten. Ich muss feststellen, dass die Matratzen in den Geschäften fast alle sehr hart sind. Und die japanischen Kaufinteressenten liegen da auch seitlich drauf. Haben die Gummi-Hüftknochen!
Es ist ziemlich voll, denn es ist Sonntag: Einkaufstag! Zudem ist das Wetter auch noch bewölkt und für den Nachmittag und Abend ist sogar Regen angesagt. Tom und ich flüchten nach einer ersten Runde ins Café und haben neben uns glatt mal 3 junge Frauen, die laut lachen, sich amüsieren und sogar laut reden. Danach kaufen Tom und ich im Untergeschoß der Shopping-Mall im internationalen Food-Court fürs Abendessen ein: Baguette und Tomaten und Käse… hätten sogar Breze und deutsche Wurst kaufen können!
Das Hotel ist herrlich jugendlich und sauber und farbenfroh. So eine Wohltat nach dem altbackenen Ryokan. Nach einem langen WhatsApp-Call mit Justi setzen wir uns in den Gemeinschaftsbereich, schauen Baseball an, ratschen, essen und trinken Wein.
13. März 2023
Fukuoka
In unserem hippen Hostel wird auch ein leckeres Frühstück serviert. Um 9 Uhr, das mussten wir beim Einchecken schon angeben, bekommen wir einen Beerenjoghurt mit gefrorenen Früchten und ein bisschen Knuspermüsli sowie zwei kleine warme Croissants serviert.
Es gab in der Nacht nach dem Regen einen Temperatursturz. Auch wenn heute wieder die Sonne scheint, ist es kalt, was sich mit dem Wind eiskalt anfühlt. Unser erster Besichtigungspunkt ist der Kushida-Schrein. Es ist Hakatas (ein Stadtviertel von Fukuoka) ältester Shinto-Schrein und stammt von 756 n. Chr. Der Schrein sponsert ein Festival, das jedes Jahr im Juli ausgetragen wird. Es geht zurück auf eine Epidemie, die im 13 Jh. wütete. Bereits im Mai beginnen die Vorbereitungen dazu. Die bis zu 10 Meter hohen Umzugswagen werden geschmückt und ein kompliziertes Tragegestelle wird gebaut ganz ohne die Verwendung von Nägeln. Bis zum eigentlichen Festival im Juli werden die Männer dann soweit sein, dass sie das Ungetüm samt 6 Männer, die darauf sitzen und anfeuern und den Gesang einleiten, das Gefährt in 30 Minuten 5 km weit zu tragen. Dabei tragen die Männer ein Untergewand, das nur ihre Geschlechtsteile verhüllt, aber den Po zu einem großen Teil frei lässt. Das ganze Prozedere ist streng durchchoreografiert. Ein Video dazu sehen wir im Hakata Machiya Furusato-Kan Museum.
In diesem Museum sind auch abwechselnd Kunsthandwerker zu beobachten. Wir konnten eine Tuchweberin sehen. Sind bass erstaunt, welche komplizierten Muster gewebt werden können. In dem Museum sind auch Puppen zu sehen, die, soweit ich das verstehe, einem Aberglauben dienen. Also dazu Böses abzuwenden. Die Japaner sind ja sehr abergläubisch. In jedem Schrein kann man Wahrsagungszettel erwerben. Werden Münzen gespendet. In eine große Holzkiste wird die Gabe geworfen begleitet von rituellen Verbeugungen und zwei Mal klatschen.
Für unser Mittagessen landen wir zufällig in einem richtig japanischen Ramenladen. Die Stadt, bzw. Hakata ist in Japan bekannt für tonkotsu ramen. Nudeln in einer kräftige Brühe aus Schweineknochen, die einen Tag oder noch länger ausgekocht werden. Am Eingang werden wir vom Koch, der sehr gut Englisch spricht, angewiesen uns eine Variante in der Auslage auszusuchen: Rindfleisch oder Fisch oder Gemüse in Tempurakruste,… aber Fotos dürfen wir keine machen. Darauf weist er uns extra hin. Drin gibt es kleine Tische und Hocker. Die Suppe ist sehr lecker. Felix und Anna meinten, eine so gute Brühe hätten sie bisher noch nicht gegessen. Ihre Erfahrung ist eh, dass man mit einem guten Bauchgefühl die besten Restaurants findet.
Unterwegs kommen wir zwei Mal an langen Schlangen von Menschen vorbei, die anscheinend für irgendein besonders gehyptes Restaurant bereit sind sich evtl. stundenlang anzustellen.
Felix und Anna gehen dann ein bisschen shoppen, aber Tom und ich haben heute das Bedürfnis einen Nachmittag lesend und ein bisschen dösend im Bett im Hotel zu verbringen. Am Abend machen wir dann wieder zusammen Brotzeit im Hostel.
Morgen geht es mit der Fähre hinüber nach Südkorea. Sind schon sehr gespannt, denn viel wissen wir alle zusammen nicht über das Land.