14. März 2023
Fähre nach Busan
Wir haben gerade noch Zeit das leckere Frühstück im Hotel zu uns zu nehmen ehe um 7.30 Uhr unser Großraumtaxi auf uns wartet. Der Taxifahrer hat einen schwarzen Anzug an, weißes Hemd, Krawatte und weiße Handschuhe. Es fehlt nur die Chauffeurs Kappe, die wir schon bei so vielen Fahrern in den so herrlich oldtimer-mäßig aussehenden Taxen, an denen die Spiegel vorne am Kotflügel angebracht sind und die Sitze im Inneren mit weißen Spitzenbezügen versehen sind. Autofahren ist sehr regelkonform und bedächtig in Japan.
Der Check-In am Fährhafen verläuft unkompliziert und da das Schiff mit wohl nur 20 % der Plätze gebucht ist, ist es schon fast gemütlich. Um 9 Uhr legen wir ab und merken rasch, dass das Schiff ganz schön schwankt, obwohl kein starker Seegang herrscht. Während Felix, Anna und Tom die meiste Zeit der Fahrt auf dem kleinen Außendeck verbringen, schlafe ich im Inneren in meinem Sitz.
Die Einreise verläuft ebenso einfach und schon stehen wir auf südkoreanischem Boden. Der Verkehr läuft hier rechts und uns fällt sofort auf, dass keine kleinen Autos rumfahren wie in Japan.
Zu unserer Ferienwohnung in einem Hotelkomplex können wir zu Fuß gehen. Unterwegs noch rasch Geld wechseln. Die Währung hier heißt Won und 1000 Won sind 70 Cent wert. Also wie in Japan mit dem Yen, nur eine Null mehr an der Fremdländischen Währung. Unsere Wohnung ist im 17ten Stock. Schon von der Fähre aus haben wir gesehen, dass in Busan viele hohe Hochhäuser stehen. Die Wohnung ist gut eingerichtet und großzügig, wenn auch nicht sehr hochwertig ausgestattet. Aber immerhin sind wir ja nun nicht mehr in einem Industrieland, sondern in einem Schwellenland. Das merken wir auch, als wir zum Markt gehen. Viele Stände schauen aus wie in Hanoi. Allerdings sind wir auch auf einem chinesischen Markt unterwegs.
Schon beim Burgeressen davor viel uns auf, dass die Bedienung dort sehr gut Englisch sprach. Am Markt war das dann wieder nicht der Fall. Aber wir hoffen sehr, dass wir öfter Menschen treffen, mit denen wir uns unterhalten können. Gut ist auch, dass wir viel mehr Menschen ohne Maske sehen als in Japan.
Tom rennt dann gleich mal auf einen der Hügel und findet sich auf einem gut angelegten Wanderweg wieder.
Sind gespannt auf dieses Land!
15. März 2023
Busan: Gamcheon – Cultural Village
Und wieder einmal ist mir die Matratze zu hart. Seit Vietnam habe ich mit dem Problem zu kämpfen. In Japan habe ich mir in einem Matratzenstudio mal die Modelle genauer angesehen. Nach unserem Verständnis sind die meisten bretthart. Ich dachte: Na ja, dann sind die eben alles Rücken- oder Bauchschläfer, aber ein Probelieger lag auch auf der Seite und es werden auch überall Seitschläferkissen verkauft. Haben die alle Gummihüften und -schultern? Zum Glück ist das Sofa weich.
Heute stand erstmal auf dem Plan, uns um die Automiete zu kümmern. Vom Ausland aus in Korea ein günstiges Auto bei einer lokalen Firma zu mieten, war nicht möglich. Also haben wir das bei einem lokalen Vermieter direkt hier gemacht und das hat auch problemlos funktioniert zu einem guten Preis. Die Simkarte war der nächste Punkt. Es geht am Flughafen bestimmt schneller, aber in Chinatown bei einem Geldwechsler war es auch möglich. Schließlich noch das Problem mit meiner Brille. Einer der Bügel ist gebrochen und auch wenn das Tape, das wir um die Bruchstelle geschlungen haben, die Brille zusammenhält, wäre mir mit einer neuen wohler. Aber diesen letzten Punkt auf unserer To-Do-Liste konnten wir leider nicht erledigen. Ich muss mit dieser „geflickten“ Brille wohl irgendwie durchkommen.
Dann endlich auf zur großen Sehenswürdigkeit in Busan, dem Viertel Gamcheon Culture Village. Es liegt etwas außerhalb von Busan und war einst ein Flüchtlingsdort. Heute trägt es Spitznamen wie „Santorini an der Südsee“ und „Machu Picchu von Busan“. Das Viertel liegt an einem steilen Hang, der sich wie ein griechisches Theater in eine Bucht schmiegt. Die steilen Kabinenhäusern, Galerien und Cafés sind künstlerisch gestaltet mit viel Farbe und kreativen Dekors. Eine Farbexplosion und eine Freude für die Augen an jeder Ecke. Die Häuser sind zudem so angeordnet, dass keines dem anderen den Blick nimmt. Nach dem vielen Grau-Braun in Japan haben wir es doppelt genossen durch die Gassen zu schlendern.
Eher ungewollt sind wir eine Station zu früh aus dem Bus gestiegen und haben so, noch vor dem eigentlich touristischen Teil, einen kleinen Tempel gesehen und ein super Café entdeckt. Das Essen im … war sehr lecker und ausgefallen. Felix hat ihnen sofort eine Topbewertung auf Google reingestellt. Denn die Chefin spricht gut Englisch und war begeistert, dass wir ihr Café gefunden hatten.
Tom ist dann wieder auf seinen Berg gegangen und Felix, Anna und ich sind noch zu einem großen Kaufhaus gefahren. In Busan soll es auch das größte Kaufhaus der Welt geben, aber das ist für uns zu weit weg. Aber dieses war auch nicht schlecht mit 13 Stockwerken nach oben und 6 nach unten (wobei von denen nach unten 5 für die Tiefgarage sind). Es gibt vom Klamottenladen über Restaurants bis hin zu Kinos alles Mögliche. Am skurrilsten fanden wir einen Vogelladen. Da kann man offensichtlich, wie bei den Katzencafés reingehen und bekommt dann auf einer Stange auf dem Tisch ein paar Vögel vorgesetzt. Zum Streicheln? Kunden waren keine drin.
16. März 2023
Busan: Igigae Küstenwanderung
Anna hat im Internet von einer Brücke gelesen, die an der am Abend eine Lightshow stattfinden soll. Ob das nur am Wochenende ist, hat sie nicht rausbekommen. Wir wollen es einfach mal probieren. Ein Küstenwanderweg von knapp 5 km entlang einer Steilküste soll uns dorthin bringen. Dieses Unternehmung bedeutet, dass wir erst am Nachmittag starten.
Felix, Anna und Tom gehen deshalb am Vormittag auf den Berg gegenüber von unserer Ferienwohnung und ich setzte mich endlich mal an Laptop und stelle mal wieder was in den Blog.
Dann geht es fast eine Stunde mit dem Bus zum Ausgangspunkt der Wanderung. In Busan ist man schnell mal über eine halbe Stunde oder sogar eine ganze unterwegs, um irgendwo hinzukommen. Nicht, weil die Busse so langsam oder so selten fahren. Im Gegenteil! Die Taktung ist prima und in der Innenstadt fahren die Busse auf einer separaten Spur. Jedoch liegt die Stadt langgezogen an der Küste.
Wir starten bei einer Ansammlung von Wohnhochhäusern, die aus der Ferne wenig einladend aussehen, aber von Nahem, wenn man die Wohnlage direkt an der Küste sieht, traumhaft. Der Küstenweg ist sehr gut angelegt und führt einen Weg rauf und runter, so dass wir auch gut ins Schwitzen kommen. Am Ende dann die Brücke über den Sund und das ersehnte Café. Weiter in ein Einkaufszentrum und ein Restaurant suchen. Im Anschluss ist es Dunkel und am Wasser gibt es viele Lichter, aber die Lightshow gibt es nicht. Dafür sehen wir die Stadt auf der Busfahrt zurück in buntem Neonlichter-Glanz.
17. März 2023
Busan: Wassertempel (Haedong Yonggungsa Tempel), Shinsegae Centum City Department Store, Museum 1
Bei windigem und kühlem Wetter fahren wir mit dem Bus über eine Stunde in den Osten der Stadt, um den Wassertempel zu sehen. Der Haedong Yonggungsa Tempel wurde im 14. Jh. erbaute, aber im 16. Jh. bei der japanischen Invasion zerstört. Erst 1930 wurde er wieder aufgebaut. Er verdankt seine Bekanntheit seiner Lage direkt am Meer. Es ist ein buddhistischer Tempel mit vielen Stellen, an denen kleine und große Buddhastatuen stehen und Tempel. Außerdem säumen Figuren, die die chinesischen Tierkreiszeichen symbolisieren den Zugang und man kann Kerzen in Form von Tierkreiszeichen wie Affen oder Hasen kaufen, die in einem Becher stehen, den man dann mit Wünschen beschriften kann. Neben den Bechern kann man auch goldene oder rote Metallblättchen-Herzen beschriften oder auch Dachziegel. Die vielen verschiedenen Rituale zu beobachten, macht Spaß. Münzen in einen Brunnen werfen gehört selbstverständlich auch dazu. Das alles mit der wilden Meeresküste als Hintergrundkulisse.
Anschließend fahren Felix und Anna und ich noch zum Shinsegae Centum City Department Store. Dieses riesige Kaufhaus hat einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde als größtes Kaufhaus der Welt. Es gibt mehrere Gates, es gibt eine überdachte Brücke, die zwei Gebäudeteile verbindet, es gibt einen riesigen Spielplatz auf dem Dach. Alle großen Marken sind vertreten in allen Preisklassen. Wir finden ein Café, das sich auf Käsekuchen spezialisiert hat und werden dort von einem älteren Koreaner angesprochen. Der war schon mal in Deutschland und kann sogar noch ein paar Brocken Deutsch. Als er das Café verlässt entschuldigt er sich bei uns. Irgendwie müssen wir ihm das Gefühl vermittelt haben, dass er uns belästigt hat. Das hat uns sehr leidgetan. Denn wir haben uns sehr gefreut, dass er uns angesprochen hat. In Japan passiert einem das praktisch nie.
In einem airbnb Inserat hatten wir von einem Steinbett gelesen und meinten, das wäre ein Scherz. Ist es nicht! Tatsächlich verkaufen sie im Kaufhaus Steinbetten und auch Sofas mit einer Sitzfläche aus beheiztem Marmor. Finden im Internet Artikel, die so argumentieren, dass die Mensch früher auf dem beheizten Boden geschlafen hätten und das angeblich gesund wäre … Hä??? Später erfahren wir eine andere Begründung: es soll gut gegen Rückenschmerzen sein … HÄ???
Und schließlich noch das Museum 1. Das für südkoreanische Verhältnisse relativ teure Eintrittsgeld von 12 Euro ist voll gerechtfertigt. Wir finden faszinierende Installationen vor: Spiegel und Videos oder Bilder, die uns Publikum einladen sollen mit der Kunst in Kontakt zu treten. Die Installationen sollen heilen. Auf alle Fälle sind sie entspannend und entführen in eine andere Welt. Absolut sehenswert!!!
18. März 2023
Busan: Beomeosa Tempel, Weiterfahrt nach Tongyeong
Von heute an haben wir mal wieder ein Mietauto. Zum letzten Mal war das der Fall in Australien. Es ist richtig ungewohnt als Beifahrer rechts einzusteigen, denn in Südkorea ist Rechtsverkehr.
Tom und Felix holen das Auto und Anna und ich gehen einen Kaffee trinken, denn in der Unterkunft ist zwar ein Kaffeeautomat, aber der Kaffee daraus schmeckt schrecklich. Unsere Teile aus Japan mit Minifilter plus Kaffee sind mittlerweile aufgebraucht und in den Supermärkten haben wir bislang dieses System nicht gefunden. Dafür gibt es alle möglichen „Sticks“, also Instand-Kaffee.
Unsere erste Fahrt geht zum Beomeosan Tempel (30 Minuten). Der steht sogar auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Er liegt mitten in einem Wandergebiet auf einem Hügel. In Südkorea gibt es viele Hügel. Das ganze Land besteht aus Hügeln und Bergen, jedoch ist der der höchste Berg noch nicht einmal 2.000 Meter hoch. Auch diese buddhistische Tempelanlage ist aus dem 14. Jh., wurde im 16. Jh. von den Japanern bei ihrer Invasion zerstört und anschließend von einem Mönch wieder aufgebaut.
In diesem Tempel gibt es auch „Tempel Stay“. Man kann für eine Nacht dort übernachten und an den Meditationen der Mönche teilnehmen. Scheint ein Geheimtipp unter Reisenden zu sein. Ist aber bestimmt sehr spartanisch.
Die Atmosphäre in der Anlage ist angenehm entspannt. Schon der Weg an einem Bach entlang ist herrlich und die vielen bunt bemalen Tore, durch die man schreitet schaffen von mal zu mal mehr innere Ruhe. In manchen Tempeln finden Mantragesänge statt, es riecht angenehm nach Räucherstäbchen.
Anschließend gehen wir noch typisch koreanisch essen: Pajeon und Bibibap. Pajeon ist eine Art Pfannkuchen mit ganz viel kleinen Frühlingszwiebeln und Krabben und kleinen Tintenfischen. Bibibap besteht aus vielen Gemüsearten und Reis, dazu eine Gemüsesuppe und eine süß-scharfe rote Soße. Wir sehen auch hier wieder, dass Knoblauch in rauen Mengen geschält wird. Noch haben wir nicht herausgefunden, warum die Koreaner den Knoblauch geschält kaufen.
Dann weiter nach Tongyeong (90 Minuten). Unser Auto ist Hightech ausgestattet und das Navi kündigt sogar Speedbumbs an. Auf den Abbiegespuren sind oft breite Farbstreifen auf dem Boden, die dann auch von der Stimme auf dem Navi benannt werden. Die Autobahn hat alle paar Kilometer eine Toll Station. Der Sprit kostet ca. 1 Euro. Alles läuft sehr easy.
Die Unterkunft in Tongyeong ist super! Sehr sauber, hochwertig eingerichtet und ausgestattet, sehr nette und aufmerksame Hosts, die uns mithilfe einer Übersetzungs-App alles genau erklären. Uns dann finden wir im Lotte-Mart auch noch alles, was wir uns wünschten. Lotte ist eines dieser Konglomerate in Korea, die in irre vielen Geschäftszweigen vertreten sind. Der Name geht zurück auf Goethe. Der Gründer (1948) war großer Goethe-Fan und hat seinen Firmennamen der Charlotte in Die Leiden des jungen Werther entlehnt.
19. März 2023
Tongyeong: Wanderung / Joggen, Murals und Lichtershow
Starte den Tag im Dachgeschoß. Ein wunderschöner Extraraum in unserer Ferienwohnung. Über eine Auszieleiter zu erreichen.
Während ich heute vom Haus weg eine Joggingrunde gelaufen bin, sind Felix, Anna und Tom auf den 350 Meter hohen Mireugsan, auf den auch eine Seilbahn fährt, die längste Koreas. Ja, wie schon erwähnt ist Korea sehr hügelig, aber die höchste Erhebung ist nicht mal 2.000 Meter. Begonnen haben sie ihre Wanderung, die übrigens sehr gut ausgeschildert ist, bei einem buddhistischer Pilgertempel (ähnlich dem von gestern).
Meine Laufrunde hat mich zuerst runter ans Meer geführt, vorbei an vielen kleinen privaten Gemüsegärten. Direkt am Meer bin ich dann an einer Muschel-Mühle vorbeigekommen. Stinkt fürchterlich! Draußen im Wasser sehe ich viele Austern-Zucht-Farmen und die Schalen geben wohl einen guten Dünger ab. Denn die zermahlenen Schalen sehe ich auf dem Rückweg überall auf den Feldern liegen. Gibt der Gegend ein eigenes Odeur. Auch ich laufe dann einen Teil meiner Runde auf Wanderwegen. Die führen direkt an der Küste rauf und runter und enden bei einem Monument mit Krieger und Kanone.
Weil Sonntag ist, sind sehr viele Wanderer unterwegs. Scheint in Korea sehr beliebt zu sein. Ein großes Picknick gehört für sie wohl auch dazu.
Am Nachmittag gönnen wir uns dann eine Auszeit.
Um fünf Uhr fahren wir dann nach Tongyeong, um uns die Murals in einem kleinen Teil der Hafenstadt anzusehen. Hier drohte die Stadt mit einem Abriss von Häusern. Die Einwohner haben kurzerhand eine große Kunstaktion gestartet und Wände und Häuser mit Murals verschönert. Für Kunst hat man in Südkorea ein großes Herz und so wurden die kleinen Häuser in dem Viertel nicht abgerissen und sind heute Touristenmagnet.
Anschließend in den Fischmarkt. Die bieten die Fische und Muscheln hier lebend zum Verkauf! Zuerst bin ich noch fasziniert von den Muscheln, die sich öffnen und schließen und so aussehen, als würden sie aus dem Wasserbehälter springen wollen. Aber bei den Fischen, die seitlich liegen und hilflos im Todeskampf ihr Maul öffnen und schließen, wird es mir unerträglich. Da doch lieber der Gestank von getrocknetem Fisch.
Wir gehen in ein Restaurant, wo nur eine Frau mit resoluter Hand den Laden schmeißt. Bei unserer Bestellung bremst sie uns mit Gesten ein (Englisch spricht sie nicht), dass wir zu viel bestellen würden. Und jetzt wissen wir auch, warum in koreanischen Restaurants immer so viele Schälchen auf dem Tisch stehen. Die bestellt man nicht extra, sondern sind Teil eines jeden Gerichts. Darin sind Kimchi, also verschiedenes fermentiertes Gemüse und Algen, aber auch kleinste Trockenfischchen. Manches davon auch sehr scharf, aber alles lecker. Dazu natürlich Reis. Wir bestellten gegrillten Fisch (sehr gut, aber eine Herausforderung, wenn man mit Stäbchen essen muss), den Pfannkuchen Pajeon und ein Gericht, das die Übersetzungs-App mit Soja-Eintopf falsch übersetzt hat. Tatsächlich ist der vermeintliche Bohnen-Eintopf eine Meeresfrüchte-Suppe: Krabben, Langusten, Muscheln und ein bisschen Gemüse. Anne kämpft sich tapfer durch alle Zutaten. Ich versuche mich an einer Krabbe, aber der scharfe dicke Panzer ist eine echte Herausforderung. Die Einheimischen am Nebentisch schieben sich alles einfach in den Mund und spuken die ungenießbaren Teile wieder aus. Na ja, … Für uns sind auch die Koreanischen Stäbchen aus Metall eine Herausforderung, denn die rutschen komisch auf der Hand und sind nicht rund oder eckig, sondern eher flach.
Und schließlich das Highlight des Tages. An den Wochenenden findet im Garten eines Museums ab Einbruch der Dunkelheit eine Lichtshow statt. D Pirang genannt, wohl nach dem blauen Bären, der durch die Lichter- und Musikexplosion führt. Eine Traumwelt, die von Farbe, Licht, Musik und Beamern erschaffen wird. Eine Stunde lang tauchen wir in eine wunderschöne Traumwelt ab.
20. März 2023
Tongyeong: Wanderung und alte Admiralität, Scenic-Drive um Sanyang
Am Morgen bringt uns unsere Vermieterin wieder Kaffee und Süßkartoffeln. Die Süßkartoffeln hier haben eine violette Schale, sind innen gelb und schmecken noch süßer, als die orangefarbenen Süßkartoffeln bei uns. Die Koreaner essen die zum Frühstück, man bekommt sie in jedem Markt zu kaufen und traditionell werden sie über einem Steinkohlefeuer gegart.
Eigentlich wollten wir um 11 Uhr auf die Insel Hansang fahren, aber leider habe ich meinen Ausweis nicht dabei. 2014 ist eine Fähre mit 250 Schülern untergegangen und da damals die Passagiere nicht per Ausweis eingecheckt wurden, gab es wohl so große Probleme, dass die Regierung beschlossen hat, zur Einschiffung eine ID aufzunehmen. Wir wussten davon nichts und so konnten wir die Fähre nicht nehmen.
Also haben wir uns weiteren interessanten Spots in der Stadt Tongyeong zugewandt. Zunächst haben wir auf einen steilen Hügel erklommen. Bei einem Aussichtspunkt unterwegs war einfach so eine Stadtführerin, die einen kleinen Plausch mit uns gehalten hat. Der Weg auf den Hügel führt durch die erstaunliche Vegetation Koreas. Von Bambus und Palmen über Kamelien bis hin zu Kiefern ist alles vertreten. Oben haben wir eine prima Aussicht auf den Hafen und zu den vorgelagerten vielen kleinen und großen Inseln. Wie hier üblich ist auf dem Zielpunkt eine hölzerne Plattform mit hübschem Dach, die zum Verweilen und Picknick-Machen einlädt. Beim Abstieg über die sonnige Seite des Hangs, kommen wir an vielen kleinen bestellten Feldern vorbei. Anscheinend nutzen die Menschen jedes bisschen ebene Fläche, um Gemüse anzubauen. Eine Picknick-Bank ist auch noch unterwegs.
Unten angekommen, begeben wir uns zu einem Gebäudekomplex, den wir gestern Abend während der Lichtschau vom Hügel gegenüber aus, gesehen hatten. Wir dachten es sei ein Tempel. Aber es ist eine Admiralität aus dem 16 Jh., also aus der Zeit der japanischen Invasion. Es ist heute ein Freilichtmuseum, wo man Kostüme anprobieren kann, Handwerksräumen und Schreibstuben besichtigen kann und natürlich die große offene Haupthalle. Nicht satt sehen können wir uns an den bunten Malereien der Innenseite der Dächer. Egal ob Burg oder Tempel, die Muster sind farbenfroh und ähnlich.
Danach finden wir ein sehr fantasievoll eingerichtetes Café. Eine Art, wie wir sie aus England kennen und in Japan nicht finden werden. Dafür sind die Japaner viel zu konformistisch.
Dann gehen wir noch durch einen Tunnel, der 1932 von den Japanern erbaut wurde und heute nur noch als Fußgänger-Unterführung dient. Zur damaligen Zeit war es schon was Besonderes einen Tunnel 10 Meter unter dem Meeresboden hindurch zu graben, der fast einen halben Kilometer lang ist.
Heute führen Brücken auf die Insel Hansang, die wir im Anschluss mit dem Auto umrunden: sehr viel Fischfang und Fisch-/Austernzucht.
Am Abend dann wieder mal ein WhatsApp-Call mit Justus.
21. März 2023
Fahrt nach Geoje, Windy Hill, Oedo (Botanische Insel)
Sind von unseren Booking-Mietern sehr herzlich verabschiedet worden, mit Abschiedsfoto und Unterhaltung via Übersetzungs-App. Die beiden wohnen erst seit 2 Jahren hier. Sind wohl seit kurzem in Rente und im Herbst machen sie eine Reise nach Frankreich und Deutschland.
Da wir erst um 14.30 Uhr eine Fähre zu unserem Haupt-Tagespunkt nehmen können, erledigen wir zunächst bei Lotte Mart unseren Großeinkauf.
Weiter geht’s auf die nächste Insel: Geoje. Dort zunächst zu einem Ausflugsort namens Windy Hill. Da steht eine Mühle in holländischem Stil auf einer Anhöhe über dem Hafen. Diente wohl schon häufig als Filmkulisse. Kleines deutsches Picknick im Hafen und dann auf das Boot zur Insel Oedo.
Die letzten 10-20 km sind wir nur durch Küsten-Urlaubsorte gefahren. Um die Jahreszeit sind die ähnlich verwaist, wie Jesolo in Italien im Winter. Umso überraschter sind wir, als wir im Hafen auf zwei Reisebusse stoßen und mit uns auf dem Schiff doch viele Menschen auf die kleine Insel Oedo fahren. Wir schließen aus dem Verhalten und der Sprache und dem Aussehen, der Touristen, dass es sich größtenteils um Chinesen handeln muss. Die sind laut und wenig höflich.
Auf unserem Kutter werden kurz nach Beginn der Fahrt Krabbencracker verkauft. Die Menschen verfüttern die an die Möwen, so dass uns ein ganzer Schwarm dieser Vögel verfolgt. Wir flüchten in den Bootsrumpf. Allerding kommen wir wieder raus, als wir nah und langsam an unbewohnten Felsen vorbei tuckern.
Die botanische Insel Oedu ist erstaunlich. Eine steile kleine Insel wurde liebevoll mit akribisch gepflegten Gärten herausgeputzt. Einst wurde die Insel wohl von Ureinwohnern bewohnt, die sich v.a. vom Fischfang ernährten. Heute wohnt hier keiner mehr – vielleicht ein paar Gärtner. Manche Bereiche sind mit stark beschnittenen Bäumen und Sträuchern in japanischer Manier bepflanzt. Außerdem stehen viele Statuen und steinerne Figuren rum auch hübsche Pavillons und Bänke laden zum Verweilen ein. Und immer der Blick aufs Meer und klassische Musik im Hintergrund. Zwei Stunden spazieren wir berauscht von den hübschen Gartenanlagen über die kleine Insel. Am Ende gibt es sogar einen französischen Garten und eine Anlage mit Kakteen.
Um 18 Uhr sind wir in unserer nächsten Ferienwohnung. Die ist wieder in einem Hochhauskomplex. Die Anleitung zum Parken in der Tiefgarage ist etwas verwirrend, wohl dank der Übersetzung per KI vom Koreanischen ins Deutsche. Aber wir finden ins in vereinter Logik doch zurecht und freuen uns über eine weitere Steigerung in der Qualität der Unterkunft.
22. März 2023
Geoje: Wanderung
Das Wetter ist bedeckt heute, aber der seit Tagen angesagte Regen lässt noch auf sich warten. Tom will ein paar der höheren Hügel besteigen, Felix und Anna auf einen kleinen Aussichtshügel gehen und ich will Joggen.
Also setzten wir Tom bei seinem Berglein ab und wir drei fahren zu eine Bucht weiter. Dort gehen Anna und Felix auf den Hügel von der einen Seite und ich jogge von der anderen Seite rauf und noch weiter zu einem Strand, der im Sommer sicher von den zahlreichen Badegästen bevölkert wird. Wir gehen dann noch gemeinsam in ein kleines Ein-Frau-Café.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir vier dann wieder gemeinsam in unserer hübschen Wohnung. Am Abend werden wir dann von einer Durchsage aufgeschreckt. Dieses Haus ist digitalisiert! Heute Morgen um 2 Uhr sind Tom schon unsanft aus dem Schlaf gerissen worden, weil plötzlich das Licht in unserem Schlafzimmer anging. Der Lichtschalter ist nicht einfach ein Kippschalter, sondern eine Programmiereinheit und die hatte ich wohl versehentlich so eingestellt auf der Suche nach einem Weg das Licht einzuschalten. Ein Lautsprecher ist auch installiert und aus diesem ertönt eine weibliche Stimme, allerdings verstehen wir den Text nicht. Da weiter nichts passiert, gehen wir davon aus, dass es nichts Beunruhigendes war, was gesagt wurde. Außerdem kommen per SMS eh täglich Warnungen aufs Handy. Die letzten Tage immer zu der extremen Trockenheit.
23. März 2023
Geoje: Historic Park of Geoje POW (Prisoner of War) Camp
Tatsächlich: Es regnet! Gut für die Menschen und die Natur hier. Für uns ist es auch nicht weiter schlimm, denn die letzten Wochen sind wir nur wenig zum Organisieren gekommen. Unsere wichtigste Buchung am heutigen verregneten Vormittag: der Heimflug! Wir werden am 17. Juni um 14.10 Uhr einen Condor-Flieger in Vancouver besteigen und nach Frankfurt fliegen. Dort kommen wir um 9.30 Uhr an und fahren dann mit dem „Rail and Fly“-Ticket, das uns freie Zugwahl ermöglicht, mit dem ICE nach München. Auf den Tag genau werden wir also 10 Monate nach unserer Abreise wieder zuhause ankommen.
Gegen Mittag hört es auf zu regnen. Ein schöner, sonniger Tag wird es zwar nicht mehr, aber für das trübe Thema „Krieg“ ist es genau die richtige Stimmung. Auf der Insel Geoje, auf der wir uns befinden, war während des Korea-Krieges (1950-1953) ein Gefangenenlager. Es war das erste Gefangenenlager, nachdem die Genfer Konventionen 1949 unterschrieben wurden. Die Gefangenen konnten dank dieses Vertrages ein relativ angenehmes Leben in dem Lager führen: 5.30 Uhr wecken, 6.30 Uhr Frühstück, 7 Uhr leicht Arbeiten bis 11.30 Uhr Mittagessen, 17 Uhr Ende der Arbeit, ab 19 Uhr Freizeit, 22 Uhr Ruhe. Sie bekamen ärztliche Fürsorge, drei Mahlzeiten und sogar Unterricht.
In dem Lager befanden sich 170.000 Gefangenen, v.a. Nordkoreaner. Der Krieg wurde 1950 von den Nordkoreanern begonnen und rasch hat die UN Truppen nach Südkorea geschickt. Die Hauptlast der UN-Truppen trugen die USA und die hatten am Ende über 33.000 Gefallene Soldaten zu bedauern. Auf nord- wie südkoreanischer Seite waren es über 100.000 Gefallene. Die Nordkoreaner wurden v.a. von den Chinesen, aber auch von den Sowjets unterstützt. Ohne die Hilfe durch die UN, hätten die Südkoreaner keine Chance gehabt. Neben der USA haben aber auch Länder wie Äthiopien, Belgien, Südafrika, … insgesamt 16 Nationen, Südkorea Hilfe geleistet.
Das Museumsgelände ist sehr weitläufig und wohl sehr auf Schülergruppen ausgerichtet. Insgesamt ein etwas seltsames Gesamtkonzept. Es gibt Teile, wo man ohne Vorwarnung in einen Kriegsschauplatz geht mit Kanonendonner und Gewehrsalven. Nichts für schwache Herzen. Am Ende steht ein „Peace-Museum“, wo man aber wieder durch Kriegsszenerien geschickt wird. Dort hätten wir uns wenigstens ganz zum Schluss doch eine friedliche Szenerie gewünscht, um den Besuchern zu zeigen, wie wunderschön Frieden ist.
Wir hatten ja schon bei Kunstausstellungen bemerkt, dass die Koreaner gerne mit Musik untermalen. Hier war die koreanische Marschmusik für unseren Geschmack aber doch sehr belastend. Gut, dass es auch ungewollt witzige (oder schräge) Darstellungen gab, wie den Gefangenen auf dem Donnerbalken samt „Würstchen“ aus dem nackten Po.
Anschließend sind wir noch ins Stadtzentrum gefahren. Aber das ist nichts Besonderes. Läden über Läden, v.a. eher günstigere.
24. März 2023
Fahrt nach Jeonju
Zurück nach Busan. Felix und Tom setzen Anna und mich mit dem ganzen Gepäck bei Starbucks neben dem Busbahnhof ab. Anschließend bringen die beiden das Auto zurück.
Unser Bus nach Jeonju geht erst um 13.30 Uhr, also noch genügend Zeit für Felix und Anna das Outlet nebenan zu durchstöbern. Was Tom und ich vor Japan und jetzt Südkorea nicht wussten ist, dass man als Tourist sich die Mehrwertsteuer eines Einkaufs in einem fremden Land zurückerstatten lassen kann. In Südkorea und Japan kann man das direkt im Geschäft machen. Man zahlt also tatsächlich einen Nettopreis.
Die Fahrt nach Jeonju dauert etwas weniger als 3 Stunden, sind ca. 250 km, und verläuft angenehm. Taxifahrten sind in Südkorea nicht so teuer, also lassen wir uns mit dem Taxi zu unserem Hotel fahren. Ist wahrscheinlich sogar günstiger als 4 Bustickets. Müssen nur die schlechte Laune des Fahrers aushalten, der der Meinung war, dass wir 2 Taxen mit unserem vielen Gepäck hätten nehmen müssen.
Unser Hotel im Stadtzentrum ist etwas abgewohnt aber so weit okay. Lästig sind die Duschen in Korea. Bei den älteren Exemplaren ist die Dusche direkt neben dem Waschbecken ohne Abtrennung durch eine Wand oder Vorhang und der Wasserabfluss befindet sich unter dem Waschbecken. Das bedeutet, dass nach dem Duschen das Badezimmer geflutet ist. Um im Anschluss die Toilette nutzen zu können stehen Badelatschen zur Verfügung.
Tom hat ein veganes Restaurant entdeckt. Alles schmeckt lecker. Und dann gönnen wir uns noch ein Bierchen in einem englischen Pub: teuer, aber gemütlich.
25. März 2023
Jeonju: Hanok Village
Hatten uns gestern Abend noch Gebäck aus „Paris Baguette“ mitgenommen. Das ist eine französisch angehauchte Bäckereikette hier. Baguette gibt es selten dort, aber weiches süßes Brot. Das frühstücken wir zusammen mit dem Kaffee, den wir noch übrighaben. Kleine Kaffeefilter, die man direkt in die Tasse hängen kann und gemahlener Kaffee. Leider schmeckt der hiesige Kaffee nicht wie bei uns und riecht auch anders.
Jeonju ist heute Provinzhauptstadt und 230 km von Seoul entfernt. Die Dynastie der Joseon regierte Korea seit dem Ende des 14. Jh. bis zum Beginn der Kolonialregentschaft durch die Japaner 1910. In Jeonju hatten die Joseon auch einen Palast, der heute im Hanok-Village liegt und unter Gyeonggijeon Shrine bekannt ist.
Wir hatten heute das Glück an gleich 3 Free Guided Tours teilnehmen zu können. Die erste haben wir eher zufällig entdeckt, als wir auf dem Weg ins Village an einem Gelände mit tempel-ähnlichen Gebäuden vorbeigegangen sind. Bei einem genaueren Blick konnten wir feststellen, dass es sich nicht um einen Tempel, sondern um ein Stadthalterhaus gehandelt hat. Erst vor ein paar Jahren hat man das Gelände rekonstruiert. Von der Führerin, die gut Englisch gesprochen hat und die Tour nur mit uns gemacht hat, erfahren wir, dass:
Der Stadthalter oder Gouverneur vom König für 2 Jahre ernannt wurde, damit keine Korruptionsstrukturen entstehen konnten. Er hatte Verwaltungsaufgaben, aber auch die Funktion eines Richters. Auf dem Gelände gab es viele Verwaltungsgebäude. Heute steht aber nur das Haupthaus und ein paar Nebengebäude. Das Haus für weibliche Angestellte ist an der angehängten Küche zu erkennen. Gekochte wurde in großen Töpfen, die in einem gemauerten Ofen eingelassen waren, wo von vorne das Feuer entfacht wurde. Wir erfahren auch, dass öffentliche Gebäude stets 3 Pforten hatten. Über die Ostpforte wurde das Gelände betreten und über die Westpforte verlassen, wie der Lauf der Sonne. Die mittlere Pforte aber war dem Hausherren, hier also dem Gouverneur vorbehalten. Gebäude von Herrschenden hatten runde Säulen / Pilaster, die von den Angestellten oder einfachen Leuten mussten eckig sein. Außerdem wurde uns auch das Heiz- bzw. Kühlsystem der Häuser erklärt. Im Sommerraum konnten die Fenstertüren (Rahmen mit einem Holzgitter über das Reispapier gezogen wurde) nach außen geklappt und an Vorrichtungen aufgehängt werden, um für einen Durchzug zu sorgen. Zusätzlich war unter dem Holzboden ein Lüftungssystem angelegt. Im Winterraum war der Boden aus gestampfter Erde und wurde von unten beheizt. Die Kamine, die den Rauch abzogen, stehen neben dem Gebäude und nicht wie bei uns auf dem Dach des Hauses.
Interessant ist auch, dass die rote Farbe von Toren, die vor dem überdachten Toren, dazu dient die bösen Geister abzuhalten. Dafür sind auch zusätzlich Spitzen auf dem Querbalken angebracht.
Bei unserer zweiten Führung, die durch den Königspalast ging, haben wir erfahren, dass während der japanischen Invasion im 17. Jh. die meisten Archive in Korea von den Japanern zerstört wurden. Aber hier konnten die Schriften eines Archivs gerettet werden. Die Historiker der damaligen Zeit haben selbst kleinste Begebenheiten dokumentiert. Z.B. als der König einmal vom Pferd fiel, das aber nicht dokumentiert haben wollte. Der Historiker schrieb dann: Der König ist vom Pferd gefallen, aber er wollte nicht, dass ich das aufschreiben.
Habe auch endlich erfahren, was es mit der Schildkröte, die auf ihrem Panzer eine schwarze eckige Säule trägt, auf sich hat. Schildkröten stehen für Langlebigkeit und Weisheit. Die Säulen sind mit Namen von Menschen versehen, denen gedacht werden soll. So ein Monument hatte ich in Hiroshima am Denkmal für die Koreaner, die beim Atombombenabwurf umkamen, gesehen.
Während wir in Japan sehr oft in den Städten Friedhöfe gesehen haben, habe ich hier erst einmal ein paar Grabsteine entdeckt. Heute erfahren wir, dass die Friedhöfe weit außerhalb der Stadt angelegt sind. Es sowohl Feuer- als auch Erdbestattungen gibt und die Toten mit einem weißes Gewand aus Papier ihre letzte Reise antreten.
Unsere letzte Führung hatte zum Thema das Handwerk im Village. Dazu gehört auch die Papiermacherei. Wunderschönes Papier wird hier noch heute aus den Zweigen des Maulbeerbaums gemacht. Zuerst wird aus Wasser und den Zweigen ein Brei fabriziert. Der wird dann zu Blättern gestrichen, die anschließend ausgepresst und getrocknet werden.
Ein weiteres Handwerk ist die Herstellung von Fächern und im Traditional Liquor Museum, wird ein Einblick in die traditionelle Herstellung von Soju geboten.
Zwischen den Führungen waren wir noch essen. Jeonju ist berühmt für sein Bibimbap (diverse gewürzte Gemüsesorten, rote Pfefferpaste, gebratenes Ei, marinierte Fleischstreifen auf Reis) und Gongnamul Gukbap (scharfe Suppe aus Reis und Mungobohnensprossen). Begleitet wird jedes Essen von Kimchi. Scharf eingelegtes Gemüse, v.a. Chinakohl und Radi.
Im Hanok Village in Jeonju sind viele Souvenirgeschäfte, Handwerkshäuser, Wohnhäuser, Cafés/Restaurants/Teestuben, … Es ist UNESCO-Weltkulturerbe, das ganze alte Viertel. Als Hanok bezeichnet man ein traditionelles südkoreanisches Haus. In Jeonju umfasst das Hanok-Viertel 800 Häuser und ist das größte zusammenhängende traditionelle Wohngebiet Koreas. In vielen der Hofhäuser sind Museen, Ateliers, Restaurants, Teehäuser, Souvenirgeschäfte und Boutiquen untergebracht. Und die Menschen, die dort arbeiten, haben auch die Erlaubnis hier zu wohnen.
Heute war Samstag, also viele Ausflügler. Aber laut unserem Führer sind fast an jedem Tag viele Touristen im Village. Großer Beliebtheit erfreut sich der Kostümverleih: Frauengewänder sind ausladend, ein Reifrock erzeugt Volumen ab unterhalb des Busens und oben kommt noch ein Bolerojäckchen drüber. Im Haar stecken Perlen und Silberspangen. Männergewänder sind gerne aus dem gleichen Stoff, wie dem Rock der Partnerin gemacht, sind eine Art kurzer Kimono mit einer weiten Hose darunter. Auf dem Kopf ein runder steifer Hut mit breiter Krempe. Ein paar Leute machen sich auch den Spaß als Mann ein Frauengewand zu tragen oder als Frau ein Männergewand.
Haben heute auch die ersten Kirschblüten gesehen, aber hier ist das keine so große Sache. Für die Koreaner ist der Pflaumenbaum, der viel früher blüht, heilig genauso wie der Bambus.
Am Abend sind wir dann in ein Restaurant, in dem das Essen in einer großen Metallplatte auf einem Gaskocher serviert wird. Alle am Tisch essen aus diesem großen Teller. Sind hier offensichtlich im Jugend-Ausgehviertel. Wobei ich den Eindruck habe, dass eine der Lieblingsbeschäftigungen das Shoppen ist. Alle Klamottenläden hier sind auf die Jugend ausgelegt. Die Öffnungszeiten sind äußerst flexibel.
26. März 2023
Jeonju
Endlich scheint wieder die Sonne und obwohl die Höchsttemperatur heute wie gestern bei 15 Grad liegt, fühlt es sich heute wie Frühling an. Gestern hatte ich viel gefroren.
Wir schlendern nochmal durch das historische Hanok-Village und dann weiter zum Mural-Village. Anscheinend ist es in Südkorea eine beliebte und probate Methode bei drohendem Abriss alter kleiner Häuser, diese mit bunter Kunst zu verzieren. Uns schwupps, schon dürfen die Häuser bleiben und es wird ein Touristenmagnet daraus. Aber zurecht! Diese hier ist zwar nicht so berühmt und weitläufig wie das in Busan, aber allemal hübsch. Die Gassen sind steil und eng und ein sehr kreativ eingerichtetes Café mit vielen Sonnenterrassen hat es uns ganz besonders angetan.
Wieder den Hügel runter und zum Fluss, der in einem Bett mit gut angelegten Fuß- und Radwegen eine grüne Lunge bietet. A propos Lunge und Fluss. Wir bekommen täglich Warn-SMS aufs Handy, die uns über die sehr hohe Waldbrandgefahr informieren. Auch dieser Fluss ist nur mehr ein größerer Bach und mäandert durch hohes Gras in seinem breiten Bett. Und zur Lunge: Wir waren erstmal froh, dass in Südkorea nicht mehr alle Menschen ständig mit einer Maske rumlaufen. Einige aber doch, allerdings nicht aus Gründen der Infektionskontrolle, sondern weil Südkorea zwischen März – Mai unter sehr schlechter Luftqualität leidet. Die Winde im Frühjahr wehen gelben Sand und Schadstoffe aus China herüber. Es ist viel schädlicher Feinstaub dabei. Felix informiert sich täglich über die Schadstoffbelastung und wir sind darauf vorbereitet in Seoul, wo es besonders schlimm sein soll, mit FFP2-Masken rumzulaufen… Da hat Südkorea ein echtes Problem. Zu sehen ist der gefährliche Feinstaub nicht.
Aber erstmal ist die Luft durch den Regen sauber und wir können die ersten Kirschblüten in einem hügeligen Park genießen.
Am Abend dann ein kulinarisches Highlight. Wir gehen in ein Grillrestaurant. Es hat bei 100 Bewertungen auf Google glatte 5 Sterne von 5. Wir würden 6 geben! Wir werden von einem Grillmeister bestens zu unserer Bestellung beraten und anschließend grillt er direkt auf unserem Tisch und gibt uns auch Tipps wie wir die Gewürze und Zutaten mischen sollen. Zum Bier gibt es Kapseln mit Maulbeerpulver, das die Leber schützen soll und Sellerieblätter zum Grillfleisch soll auch eine irgendwie geartete gesundheitlich positive Wirkung haben. Sehr lecker ist der Vollkornreis mit etwas Wasabi und eingelegtem Ingwer. Dazu das gegrillte in Stücke geschnittene Schweinefleisch. Witzig: die Fleischstreifen werden erst kurz angebraten und dann mit einer Schere in kleine Stücke geschnitten. Die fertigen Fleischstücke kommen dann auf ein Stövchen, damit sie nicht kalt werden. Zum Abschluss noch kalte Nudeln mit Öl und rohem Ei und die andere Variante mit Kohl, roter Suppe und gekochtem Ei.
27. März 2023
Fahrt nach Seoul
Um 10.30 Uhr verlassen wir das Hotel. Die Damen an der Rezeption hat sich geweigert uns ein Taxi zu bestellen und der Uber-Taxifahrer hat nach einem Blick auf uns und unser Gepäck sofort die Kurve gekratzt. Das ist die andere Seite von Korea im Vergleich zu Japan. In Japan steht die Höflichkeit über allem.
Wir sind dann zu einer größeren Straße gegangen und haben 2 Taxen angehalten. Die Busfahrt nach Seoul verlief ohne Zwischenfälle. In Seoul nehmen wir die U-Bahn: 2 Linien, alles gut verständlich, Tap-On-System beim Ein- und Aussteigen. Die Karten kann man direkt am Eingang aus dem Automaten lassen. Karten zum Aufladen bekommt man laut unserer Vermieterin in jedem Convinient-Store. Selbstmörder oder Unfälle kann es hier am Bahnsteig nicht geben, dann eine Glaswand trennt den Bahnsteig von den Gleisen -Clever!
Unser airbnb ist leicht zu finden und unsere Vermieterin kommt gleich zu uns in die Souterrain-Wohnung. Sie kann gut Englisch und ist äußerst hilfreich. Unser Appartment ist klein aber fein. Gehen gleich zum Einkaufen. Unterwegs noch eine Brezenstange in einer Bäckerei (!) und ein paar mit Gewürzen und Zucker gefüllte frisch gebackene Hefe-Pfannkuchen. Ein nettes Café ist auch noch auf der Strecke. Einkauf dann bei Lotte.
Tom kocht, Anna und Felix gehen zum Fluss ein bisschen Gymnastik machen und ich mache im Wohn-/Schlafzimmer Yoga.
Für die nächsten Tage hat Anna wohl ein straffes Besichtigungs-Programm für uns zusammengestellt.
28. März 2023
Seoul: National Museum of Korea, War Memorial Museum, Itaewon-Viertel
Starten in den Tag wieder einmal mit einem europäischen Frühstück mit Ei, Toast und Marmelade.
Los geht’s mit unserem straffen Programm im National Museum of Korea. Wie in so vielen Ländern ist auch dieses staatliche Museum mit freiem Eintritt. Schon beschämend, dass in Deutschland alle Museen Eintritt kosten, und nicht mal wenig.
In diesem Museum könnte man mindestens einen halben Tag verbringen, aber wir haben leider nur 90 Minuten vorgesehen. Schon die Anfänge der Menschheit sind spannend, denn die Art der ersten Werkzeuge, Speere, Töpferwaren sind den Artefakten, die wir aus europäischen Museen kennen sehr ähnlich. Felix meint sogar, dass die Töpferwaren hier früher hergestellt wurden als in Europa. Auch schauen die Ausstellungsstücke denen bei uns zum Verwechseln ähnlich. Ist es nur logisch, dass der Mensch überall auf der Welt zu den gleichen Lösungen kam? Oder beruht die Ähnlichkeit auf einen interkulturellen Austausch, der ähnlich wie Flüsterpost funktionierte. Also, dass aufgrund von Wanderungen die Informationen und Fertigkeiten langsam von Ost nach West getragen wurden?
Die Abteilung zur koreanischen Geschichte für die Neuzeit und das Mittelalter leiden leider darunter, dass wir zu viel Zeit bei dem Altertum verbringen. Außerdem fehlt uns für diese Zeit bei der Darstellung in diesem Museum ein bisschen an Hintergrundwissen. Dafür gibt es ein wunderschöne gemachtes Animationskino. Dafür haben wir dann leider nicht mehr soviel Zeit. Sollte irgendjemand jemals in dieses Museum in Seoul gehen: nehmt euch dafür Zeit!!!
Kurios: Die Koreaner schlafen nicht nur in Steinbetten, sie haben auch Kissen aus Holz!
Im 2. Stock sind dann Kunstsammlungen. Dabei entdecke ich eine griechische Kriegshelm mit folgender Geschichte. Den Marothonwettkampf der Olympischen Spiele 1936 in Berlin gewann ein Koreaner. Im Vorfeld wurde beschlossen, dass der Gewinner des Marathons, der bei diesen Spielen offensichtlich sehr wichtig genommen wurde, neben der Goldmedaille auch diesen griechischen Helm bekommen sollte. Dann aber änderte man die Regularien und die Athleten durften nur ihre Medaillen mit nach Hause nehmen. Der Koreanische Sieger hat erst in den 1980igern davon erfahren und nach langer Recherche den Aufenthaltsort des Helms in Deutschland ausfindig gemacht. Er bekam den Helm überreicht und spendete ihn dem Museum. 1936 hat ein Koreaner übrigens nicht nur Gold, sondern sein Landsmann auch Bronze geholt. Zum erstem Mal in der Geschichte der olympischen Spiel gingen zwei Medaillen an die gleiche Nation. Allerdings war Korea damals von den Japanern besetzt, also war offiziell Japan Sieger.
Weiter zum War Memorial Museum, wo wir um 14 Uhr eine Free Guided Tour machen wollen. Davor noch schnell einen Kaffee. Bei der Tour ist eine ganze Gruppe Australier dabei und so ist es eine große Gruppe. Die Führerin spricht sehr gutes Englisch, aber auch sehr schnell. Zum Glück haben wir vor ein paar Tagen schon viele der Infos in dem Gefangenenlager erhalten. Neu ist mir, dass Nordkorea Südkorea bis auf die Region um Busan erobert hatte. Dass die Ausrüstung der nordkoreanischen Armee aus Sowjetbeständen bestand und die Südkoreaner eigentlich gar nichts hatten. Sollten also ein leichtes Spiel sein für die Nordkoreaner, aber mit der großen Unterstützung durch die UN hatten sie nicht gerechnet. Die UN hat sich rasch und gut organisiert und nach der erfolgreichen Landung in Incheon, in einer schwierig zu landenden Bucht vor Seoul, wollten sie Korea vereinigen. Aber dann kam der Winter und die Chinesen kamen den Nordkoreanern zu Hilfe. Zwar hatten die Chinesen wegen ihrem langen Bürgerkrieg nicht ausreichend Waffen. Aber sie griffen zu einer List: mit Trompeten und Trommeln griffen sie bei Nacht an: 3 Krachmacher und 1 Soldat mit Waffe, so in etwa war das Verhältnis. Außerdem waren die Chinesen schon auf den kalten Winter vorbereitet, die UN nicht. Friedensverhandlungen gab es bald, aber erst 2 Jahre nach deren Beginn, gab es Waffenruhe. Frieden gibt es bis heute nicht.
Auch Deutschland hat sich in die Unterstützung 1950 eingebracht. Eine Armee oder gar Auslandseinsätze gab es noch nicht, aber medizinische Unterstützung wurde geleistet.
Weiter ins Hipp-Viertel Itawon: gehen erstmal was essen. Vietnamesisch. Der Stadtteil ist ein bisschen kunterbunt. Viele kleine Boutiquen, Cafés etc. aber kein richtig einheitliches Bild. Wollten noch in ein Museum mit der Ausstellung „Erinnerungen an die Zukunft“ gehen, aber haben leider keine Tickets mehr bekommen. Anna und Felix probieren dann Tickets für ein Fußballspiel zu bekommen. Klinsmann ist seit kurzem Trainer der Nationalmannschaft von Südkorea, aber leider waren die beiden auch dort erfolglos. Haben aber einen guten Eindruck von der großartigen Fangemeinde bekommen. Tom und ich sind Joggingschuhe kaufen gegangen. Ich laufe seit Wochen mit den gleichen Schuhen rum!
Sind dazu viel mit dem Bus gefahren und ich frage mich, ob es in dieser riesigen Stadt sowas, wie ein Zentrum gibt. Ein Zentrum mit Wiedererkennungswert.
Das gute ist auch hier, dass das öffentliche Verkehrssystem mit Tap-on Tap-off funktioniert. Die aufladbaren Karten dazu bekommt man in den Convinience-Stores. Eine Fahrt kostet nicht mal einen Euro.
29. März 2023
Seoul: Gyeongbokgung (Königspalast), National Folk Museum of Korea
Schon heute früh hat uns Felix um 10 Uhr zum Aufbruch gedrängt, weil wir ein straffes Programm hätten. Wie straff, wussten wir zum Glück vorab noch nicht.
Um 11 Uhr erstmal die Free Guided Tour im Königspalast Gyeongbokgung. Das war der erste von fünf Palästen der Joseon-Dynastie, die 1394 bis 1897 Korea regierte. Der erste dieser Dynastie hat Seoul gegründet und sich eben diesem Palast erbaut, der von 1395 – 1592 genutzt wurde. Dann verfiel er und wurde von den Japanern während der Besatzungszeit von 1910 – 1945 zu anderen Zwecken genutzt. Seit 1990 läuft die Rekonstruierung. Das Gelände ist riesig! Die Tour von einem Ende zum anderen dauert über eine Stunde und ist sehr gut besucht. Während unserer Tage vor Seoul hatten wir nicht so viele Touristen gesehen, aber Seoul ist voll davon. Auch hier wieder viele Besucher in traditionellen Kostümen. Angeblich soll man in Kostüm freien Eintritt haben, aber das ist wohl eher nicht der Grund, denn am letzten Mittwoch im Monat – also heute – ist eh freier Eintritt für alle. So oder So ist die Szenerie mit den verkleideten Menschen hübsch zumal auch noch so viele Bäume mittlerweile in Blüte stehen.
Wir erfahren, dass der König den Boden nicht berühren durfte und deshalb stets getragen wurde. Außerhalb des Palastes auf einer leicht erhöhten Straße. Außerdem wir uns noch einmal das Heizsystem erklärt, das ähnlich ausgeklügelt war, wie das Heizsystem der Römer für ihre Bäder. Da der Boden im Winter schön warm war hatten es sich durchgesetzt direkt auf dem Boden zu schlafen. Unsere Führerin meint, dass auch sie das macht und es mittlerweile einem Bett gegenüber bevorzugt. Irre! Dann gibt sie noch ein paar nette Geschichten zum Besten. Alles in allem nicht viel Neues für uns. Eines ist aber noch interessant: einer der Könige dieser Dynastie hat das koreanische Alphabet genau in diesem Palast in seiner Schreibstube erfunden.
Neben dem Thronpalast und Wohngebäuden gibt es auf dem Gelände auch zwei Pavillons inmitten von Teichen. Wir laufen echt lange Strecken auf dem Gelände.
Anschließend ist es dringend Zeit für eine Mittagspause. In einem typisch koreanischen Restaurant bestellen wir uns an einer digitalen Tafel die Speisen und bezahlen dort auch gleich. Das Essen muss uns dann nur noch auf den Tisch gestellt werden. Servietten, Löffel und Stäbchen sind in einer Schublade des Tisches und Wasser kann man sich selbst aus dem Kühlschrank holen, die Becher dafür stehen nebst Schälchen für die Soßen oder dem eingelegtem Rettich schon auf dem Tisch bereit. Die Teigtaschen, die wir bestellt haben sind sehr lecker und die Nudelsuppe sehr scharf. Danach noch in ein sehr kreativ eingerichtetes Café. Wir finden in Korea sehr oft Cafés im Oma-Vintage-Stil.
Dann wieder so ein Mammut-Museum: das National Folk Museum of Korea. Ein Museum ganz nach meinem Geschmack! Wir erfahren hier viel über die Bräuche, den Alltag und die Riten in Korea. Z.B. dass Neujahr ein Fest für die Familie ist und mit sehr vielen Traditionen einher geht, die dazu dienen, sich mit den Geistern gut zu stellen. Die Kinder tragen neue Kleidung an dem Tag, schon zum Frühstück wird Reiswein getrunken für ein gutes Gehör, es gibt Spiel, die die Zukunft vorhersagen usw.
Ähnlich wie bei uns ist das Jahr in Feste passend zu den Jahreszeiten eingeteilt. Und dann finde ich hier noch weitere Schlaf-Kuriositäten: ein viereckiges „Kissen“ aus Bambus und eine Rolle aus Bambusgeflecht zum sich Anschmiegen.
Anschließend noch durch das Hanok-Viertel. Hanok werden die traditionellen koreanischen Häuser genannt. Deshalb gibt es in vielen Städten ein Hanok-Viertel. Dieses hier ist nicht so geschlossen einheitlich oder gar so große wie das in Jeonju, aber dennoch hübsch, denn es liegt auf einem steilen Hügel und hat deshalb steile Straßen.
Schließlich gehen wir noch in ein Grill-Restaurant. Das heute ist bzgl. Des Personals leider bei weitem nicht so gut, wie das in Jeonju, aber das Essen ist wieder sehr lecker. Wieder wird unser Fleisch direkt auf unserem Tisch gegrillt und auch wieder mit der Schere in kleine Stücke geschnitten, nachdem es kurz angebraten wurde. Über dem Grill ist ein sehr effektives Abzugsrohr aus Kupfer angebracht. Die Kupferrohre ziehen sich durch das ganze Lokal und machen die Holz-Leder-Atmosphäre perfekt.
Es war ein langer Tag mit vielen Schritten und die Heimfahrt mit der Metro dank Rush-hour-Zeit echt anstrengend, aber es war auch ein guter erlebnisreicher und auch warmer Frühlingstag!
30. März 2023
Seoul: Deogsugung (Königspalast), Bummel durch die Stadt
Machen heute 2 Free Guided Tours im Deogsugung. Dieser Königspalast wurde v.a. in der Endphase der Joseon-Dynastie genutzt. Zuvor war er wohl nur die Villa eines Prinzen. Aber als die Japaner Angang 1900 Korea anfingen zu besetzen, flüchtete sich der König in diesen Palast, nachdem er zuvor in der russischen Botschaft Zuflucht gesucht hatte. In diesem Palast fühlte er sich sicher, weil viele Botschaften den Bereich umgaben. Letztendlich ist er aber wohl doch vergiftet worden.
Die erste Führung leitete uns über das Gelände, das viel kleiner ist als gestern. Die zweite Führung fand in einem europäisch-klassizistischen Bau statt, der sich auch auf dem Gelände befindet. Die Geschichte zu den Königen und zum Schluss auch Kaiser von Korea ist für uns Europäer eher verworren. Was mir im Gedächtnis bleibt, ist dass die Joseon-Dynastie rund 500 Jahre Korea regierte. Dass einer der Könige 1443 die koreanische Schrift erfunden hat und dass es heute keine Nachfahren mehr gibt. Die Japaner hatten währende ihrer Besatzung die Königsfamilie zwar nicht ermordet, aber nach Japan deportiert, um das Volk nicht gegen sich aufzubringen. Korea hat einfach das Pech zwischen 3 Großmächten zu liegen: Russland, China, Japan.
Koreanische Guides reden oft sehr schnell und können das „R“ nicht so gut aussprechen, so ist es für nicht Englisch-Muttersprachler wie uns oft schwierig den Erklärungen zu folgen. Aber es ist toll, dass es die Guides gibt, die von der Stadt oder dem Staat bezahlt werden.
Anschließend gehen wir erst koreanisch essen und dann noch in auf der Rooftop eines Cafés einen Nachtisch genießen. Dort gibt es einen kleinen künstlich angelegten Flusslauf in einer Senke, wo es richtig angenehm ist zu flanieren. Das Wetter ist heute herrlich warm und frühlingshaft und sehr sonnig. Nur schade, dass wir wegen der starken Feinstaubbelastung mit FFP2-Masken rumlaufen müssen. Hier haben wir einen Belastungswert von 150, in Deutschland zur gleichen Zeit haben wir 3-7!!!
Felix und Anna gehen dann zu einem Tempel und zu einem Flohmarkt. Tom und ich streunen durch die Straßen. Da wir uns dabei gut orientieren müssen und viel rumschauen und langsam schlendern, bekommen wir endlich ein Gefühl für diese Stadt. Sie hat viele Gesichter, ist sehr modern. Hat aber auch immer wieder versteckt kleine alte schäbige Gassen. Unvermittelt tauchen Parks auf und es herrscht nur wenig Verkehr. Während auf den Hauptstraßen ständig die großen PKWs, Busse und kleinen Lieferwagen vorbeidonnern. Überall verstreut gibt es die Hochhäuser mit den Nummern drauf, deren Bedeutung sich uns nicht erschließt, denn es sind fast immer die 102-104. Zwischen den Häuserschluchten ragen Berge auf, denn mitten in der Stadt gibt es richtige grüne Hügel, die zu einer Bergtour einladen könnten.
Kommen auch zum Fluss Han, nach dem die Stadt früher benannt war. Es ist ein breiter majestätischer Fluss mit grünem Saum. Wo wir entlang gehen, sind gute Geh-/Wander-/Radwege angelegt. Auch ein großes Schwimmbad und eine Inlinerbahn sehen wir, ebenso wie ein sehr großes Outdoorfitnessstudio. Schön zu sehen, wenn eine so große Stadt sich um die Freizeitgestaltung ihrer Einwohner kümmert.
Wieder einmal sind wir über 20.000 Schritte gelaufen. Hier noch zusätzlich Joggen zu gehen, wäre verwegen. Die Luftqualität gibt das sowieso nicht her. Obwohl man die schlechte Luft weder riecht noch sieht.
31. März 2023
Seoul: Olympic Park Seoul, Lotte World Mall
Da ich unbedingt das Olympia-Gelände sehen möchte, Felix und Anna aber eine Führung durch ein weiteres Hanok-Village machen wollen, verbringen wir den Tag heute getrennt.
1988 waren die Olympischen Spiele in Seoul und das waren die ersten Spiele, die Tom und ich gemeinsam am TV verfolgt hatten. Seitdem sind wir Olympia-Fans, also ist es doch klar, dass ich sehen will, wo die Spiele damals stattfanden. Allerdings müssen wir dafür über eine Stunde mit der U-Bahn fahren. Dann sind wir beim Olympic Park. Das Olympiastadium ist allerdings nochmal 5 km davon entfernt. Der Olympic Park ist ein großflächiges Erholungsgelände mit Sporteinrichtungen, Grünflächen, Spielplätzen und auch künstlerischen Skulpturen. Eigentlich unserem Olympia Park in München sehr ähnlich. Schön ist die Idee, am Eingang eine ewige Flamme im Friedenstor brennen zu haben. Gerade jetzt, da der Russland-Ukraine-Krieg sich auch auf die nächsten Olympischen Spiele auswirken wird.
Es gibt auf dem Gelände auch hübsche Cafés und wir machen ja immer gerne Stopps in solchen. Nur leider hat heute Toms Kreditkarte eine Macke. Am Abend finden wir den Fehler. Morgens hatte Tom mit der Karte eine Mietwagenbuchung bezahlen wollen. Aber die Zahlung ist drei Mal fehlgeschlagen. Warum? Das wurde nicht angezeigt. Aber diese Aktion hat dazu geführt, dass ein Algorithmus die Karte vorsorglich sperren ließ. Als in Deutschland die Büros geöffnet wurden, haben wir auch eine Email dazu bekommen. Dumm ist nur, dass zur Klärung solcher Sachen immer ein Anruf gewünscht wird. Aber zum Glück hat Anna noch genug Freiminuten auf ihrer App. Eine tolle Sache, da kann man sich für 5 Euro 300 weltweite Telefonminuten kaufen. Wir Spät-Digitalisierte sind da einfach nicht so pfiffig. Jedenfalls war so das Problem schnell geklärt: wir hatten den Kreditrahmen überzogen.
Das sind die Fälle, wo man dann endgültig froh ist noch weitere Kreditkarten bzw. eine Debitkarte dabei zu haben. Heute hat bei der Mietwagenbuchung diese auch mit meiner Debitkarte funktioniert. Allerdings hat Tom dafür auch zum ersten Mal eine VPN-Verbindung genutzt. Damit gaukelt man dem Internet vor, dass man z.B. von Deutschland aus bucht. Für Reisen tatsächlich sehr nützlich. Auch das Runterladen unserer digitalen Bücher von der Bücherei-App funktioniert oft nur über VPN.
Okay, soviel zwischendrin. Sind dann zu einem Convinient-Store. Da kann man immer bar zahlen und für unseren Hunger war das eine gute Lösung. Nur der Kaffee dort schmeckt nicht. Ach ja, der Kaffee! Unser Host hier in Seoul stellt uns Kaffee zur Verfügung, aber der ist so grob gemahlen, dass er bei der Kaffeemaschine als helle Brühe rauskommt. Wir haben uns dann Kaffeebohnen in einem Geschäft extra fein mahlen lassen. Der angebotene war auch so grob gemahlen. So, jetzt bin ich nochmal abgeschweift…
Also der Lotte World Laden ist ein riesiges Einkaufszentrum mit allen nur erdenklichen Marken von Luxus bis Massen-Billig-Ware und überall Restaurants. Die Koreaner lieben das Essen vielleicht noch mehr als das Shoppen. Aber leider waren die Cafés sehr voll (Freitagnachmittag) und so wurde es wieder nichts mit dem Cappuccino ☹ . Ein weiterer Versuch mit einem Take-Away an einem kleinen See, wo es wegen der Kirschbäume in voller Blüte rund um den See, sehr voll war, ist auch gescheitert. Die hatten kein Milch. Tom hatte den Kaffee mit Milch bestellt, aber das Englisch des Jungen hinter der Theke hat nicht gereicht, um seinen Wunsch zu verstehen. Also haben wir erst, als wir die Klappen am Becher gehoben haben, festgestellt, dass der Kaffee schwarz ist. Tom also wieder zurück und mit Übersetzungsapp ist man dann nach einigem Hin und Her dazu gekommen ihm sein Geld zurückzugeben. Uff!
Nach dem Abendessen in der Wohnung sind wir dann wieder zu viert losgezogen. Anna hat eine Uni-Viertel-Partymeile aufgetan: Laut, voll, sehr junge Menschen, vorwiegend Kneipen mit Restaurant… Tom und ich fühlen uns fehl am Platz und treten den Rückzug an. Felix und Anna scheint es zu gefallen, denn bislang sind sie noch unterwegs 😊
1. April 2023
Tempelstay
Großes Packen ist angesagt, denn Felix und Anna sind schon fast am Ende ihrer halbjährlichen Reise und auch wir werden uns damit von ein paar Dingen trennen. Die beiden können ein wenig von unserem unnötigem Zeug mitnehmen.
Um 11 Uhr müssen wir auschecken, können aber unser Gepäck noch stehen lassen. Tom nützt die Zeit für einen Besuch beim Friseur. Wir anderen liegen in der Sonne rum. Um eins machen wir uns auf zur langen Fahrt raus aufs Land zu einem eintägigem Aufenthalt in einem Tempel. Ein sogenannter Tempelstay besteht darin die Nacht in einem sehr einfachen Zimmer auf noch einfacherer Bettstatt zu verbringen, an dem Chanten der Mönche im Tempel teilzunehmen, das gleiche Essen wie die Mönche zu sich zu nehmen und an einer Meditation und einem Teetrinken mit Fragerunde teilzunehmen.
Die Fahrt dorthin dauert fast 2 Stunden mit 3 Metros und einer langen Busfahrt raus aufs Land. Wir beziehen unser Zimmer, leben die sehr dünnen Futonmatten aus und ruhen uns aus. Um 17 Uhr gibt es eine Einführung per Video über das Verhalten während des Tempelstays: nicht laut sein und wie man die Verbeugungen im Tempel macht.
Dann das erste Chanten im Tempel und das Abendessen. Während des Essens wird nicht gesprochen. Der Mönch nimmt sich als erstes sein Essen, erst dann dürfen die anderen sich nehmen. Es gibt Reis mit Bohnen und dazu mehrere Kimchi-Varianten und Gemüse.
Dann noch eine 10-minütige Diskussion mit der Möglichkeit Fragen zu stellen, die von einem Hospitanten übersetzt werden. Der weibliche Mönch spricht nur wenig Englisch. Wir sollen nach koreanischer buddhistischer Sitte meditieren. Über die Frage „Wer bin ich“. Eine Frage, die nicht zu beantworten ist. Das soll angeblich das Besondere sein. Soweit ich weiß, ist das auch die Methode des Zen-Buddhismus. Aber egal! Und dann geht es um 20 Uhr auch schon auf die Zimmer. Ein paar setzen sich noch im Vorraum der Gästelodge zusammen. Als ich zu ihnen rausschaue entschuldigen sie sich sofort und es ist endlich Ruhe. Wir können tatsächlich früh einschlafen.
2. April 2023
Tempelstay und weiter nach Incheon
Ab 3 Uhr sind Tom und ich wach und so fällt es uns leicht um 4 Uhr am Morgen-Chanten teilzunehmen. Als wir das Haus verlassen hängt über dem westlichen Horizont ein Dreiviertel-Blut-Mond. Am Chanten nehmen beide Mönche des Tempels teil. Wir Teilnehmer haben die Hände während der ganzen 45-minütigen Zeremonie in Gebetshaltung, außer wenn wir in die Verbeugung gehen (Oberkörper vorbeugen > auf die Kniee sinken lassen > Stirn und Hände auf die kleine Unterlagen > Handflächen nach oben drehen und Unterarme anheben > wieder aufstehen). Zum Ende eine 45-Grad-Drehung nach rechts und verbeugen und eine 45-Grad-Drehung nach links und verbeugen. Ehe man den Tempel verlässt auch eine Verbeugung mit Blick in den Raum und Händen in Gebetshaltung.
Anschließend können wir uns wieder hinlegen und schlafen auch prompt wieder ein. Bis uns um 6.30 Uhr die Schläge auf die Holzglocke durch die Köchin wecken. Zum Frühstück gibt es dasselbe, wie zum Abendessen. Wir können uns aber einen dieser Pulverkaffees machen (Milchpulver, Zucker, Aromen, etwas löslicher Kaffee; die Koreaner haben davon die Regale im Supermarkt vollstehen).
Wieder Pause, wieder ein bisschen lesen und eindösen. Um 8 Uhr eine Spazierrunde mit dem weiblichen Mönch, die eine Stunde dauert. Ich unterhalte mich dabei mit dem Hospitanten, der auch als Dolmetscher dient. Dann Tee mit dem männlichen Mönch und Gespräch. Dieser Mönch spricht sehr gut Englisch, ist aus Indien und lebt sein über 10 Jahren in diesem Tempel. Nur die beiden sind im Moment hier. Es gibt leckeren Jasmintee, Kekse und auch noch chinesischen gepressten Schwarztee (teuer). Es geht darum wie lange Mönche meditieren (bis zu 10 Stunden an einem Tag), welche Meditationsformen es gibt, warum meditiert wird („Development of Wisdom“) und warum Mönche im Tempel leben. Felix stellt die Frage, wie man mit Hass in der Welt umgehen soll. Der Mönch beantwortet alle Fragen ernsthaft und mit einem Lächeln, das aber meines Eindrucks nach nicht immer von Herzen kommt.
Dann wieder Chanten im Tempel. Nach dem einstündigen Sitzen im Schneidersitz auf einem dünnen Kissen, fällt es schwer so lange in der Gebetshaltung zu stehen. Aber der Sprechgesang des weiblichen Mönchs ist angenehm. Sie hat ein faszinierendes Gesicht und eine tiefe Stimme.
Räumen unser Zimmer auf, saugen es, hängen die Bettdecke draußen auf die Wäscheleine und packen. Um 12 Uhr noch ein Mittagessen (wieder Reis und Gemüse). Ein Teilnehmer ist fasziniert, dass wir eine Familie von Lehrern sind, und verwickelt uns in ein Gespräch. Bietet uns an, uns zur Bushaltestelle zu fahren. Da Felix plötzlich die Meldung reinbekommt, dass der Bus in 11 Minuten an der Haltestelle sein wird, ist das sehr von Nutzen. Der Bus fährt nur alle 90 Minuten und hält sich anscheinend an keinen Fahrplan.
Fahren über eine Stunde mit dem Bus, dann noch Metro. Trennen uns dort von Felix und Anna. Die beiden haben ein billigeres Hotel gewählt. Morgen Abend gehen wir nochmal zusammen essen.
Bei der Unterhaltung mit dem Koreaner während des Spaziergangs mit dem weiblichen Mönch habe ich erfahren, dass es für koreanische Eltern teuer ist ihre Kinder großzuziehen. Schuld daran ist v.a. die Notwendigkeit die Kinder nach der Schule noch in die Nachhilfestudios zu schicken. Das scheint hier die Norm zu sein und als wichtig erachtet, um später an ein gutes College zu kommen. Denn nur so bekommen die Kinder im Erwachsenenleben einen guten Job. Und wenn sie dann heiraten, wird noch erwartet, dass die Eltern für die Kinder ein Appartement kaufen. Der Kauf einer Wohnung ist für einen Koreaner die beste aller Geldanlagen. Wenn man schnell Geld braucht, verkauft man einfach die Wohnung. Bei uns ist das ja genau das Gegenteil! Im Alter ist der Wunsch der meisten hier, aufs Land in ein eigenes Häuschen zu ziehen. Wenn man mehr als ein Kind großzieht, wird das schwierig. Deshalb bekommen die Koreaner lieber – wenn überhaupt – nur ein Kind.
Tom und ich müssen dann noch einen Bus nehmen und checken schließlich um 15 Uhr in einem gepflegten Hotel ein. Gepäck abstellen und Kaffee trinken gehen. Habe auch direkt Lust auf ein Stück Torte nach dem ganzen super gesundem Essen im Tempel. Dann machen Tom und ich uns auf die Suche nach einem Supermarkt, dann heute Abend wollen wir lieber im Hotelzimmer was snacken und eine Flasche Wein kippen. Finden tatsächlich einen Supermarkt, wo wir Salat und Sandwiches fürs Abendessen und Joghurt, Obst und Kekse fürs Frühstück finden.
Den Rest des Tages verbringen wir in unserem Zimmer mit Panoramafenster im 13. Stockwerk. Yoga, Körperpflege im Luxusbad, planen… Herrlich. Unsere letzten Etappen stehen vor uns: Japan mit Justus, Transpazifik-Kreuzfahrt, USA & Kanada. Bis einschließlich Vancouver und Rückflug ist alles schon gebucht. Haben auf der Reise gelernt, dass es angenehmer ist, sich nicht ständig um Buchungen kümmern zu müssen. Spontan einen Aufenthalt zu verlängern, klappt eh in den meisten Fällen nicht, denn die guten Unterkünfte sind so kurzfristig nicht mehr frei.
3. April 2023
Incheon, Orga
Wir haben prima und sehr lange in dem riesigen weichen Bett geschlafen. Trinken gemütlich unseren Kaffee im Hotelzimmer und löffeln unseren Joghurt mit Keksen. Dann setze ich mich daran ein bisschen was in den Blog zu stellen. Am frühen Nachmittag eine Runde shoppen, doch leider funktioniert Toms Kreditkarte nicht, so dass wir uns nur was für mittags kaufen können und die kleinen 1-Tassen-Kaffeefilter. Essen dann im nebengelegenen Park.
Ein bisschen lesen und dann machen wir uns auf den Weg zu einem Abschiedsessen in Incheon Chinatown mit unseren zwei Süßen. Chinatown ist hier noch ein bisschen greller und bunter als anderswo. Schließlich verabschieden wir uns in der Metro. Ein netter Herr macht noch ein Abschiedsfoto von uns.
Felix und Anna fliegen morgen spät abends zurück nach Deutschland. Wir wünschen ihr sehr, dass sie bald ihren Opa besuchen kann, dem es jetzt rasch schlechter geht.