SÜDKOREA
Geoje (Stadt & Insel)
22. und 23.03.2023

Weiter geht’s auf die nächste Insel: Geoje. Auf unserer Fahrt dorthin kommen wir durch viele Küsten-Urlaubsorte, die um diese Jahreszeit ähnlich verwaist sind, wie Jesolo in Italien im Winter.
Ehe wir unsere nächste Ferienwohnung beziehen fahren wir mit einem Kutter auf die botanische Insel Oedu. Eine steile kleine Insel wurde liebevoll mit akribisch gepflegten Gärten herausgeputzt. Einst wurde die Insel wohl von Ureinwohnern bewohnt, die sich v.a. vom Fischfang ernährten. Heute wohnt hier keiner mehr – vielleicht ein paar Gärtner. Manche Bereiche sind mit stark beschnittenen Bäumen und Sträuchern in japanischer Manier bepflanzt. Außerdem stehen viele Statuen und steinerne Figuren rum auch hübsche Pavillons und Bänke laden zum Verweilen ein. Und immer der Blick aufs Meer und eine unaufdringliche Berieselung mit klassischer Musik. Zwei Stunden spazieren wir berauscht von den hübschen Gartenanlagen über die kleine Insel. Am Ende gibt es sogar einen französischen Garten und eine Anlage mit Kakteen.








Wir hatten auf Geoje viel Regen, aber da wir eh ein bisschen Zeit in die weitere Planung unserer Reise stecken mussten und in der schönen großen Wohnung viel Platz hatten, war das nicht weiter schlimm. Außerdem war das trübe Wetter für das traurige Thema „Krieg“ der richtige Stimmungsrahmen. Auf der Insel Geoje war während des Korea-Krieges (1950-1953) ein Gefangenenlager. Es war das erste Gefangenenlager, nachdem die Genfer Konventionen 1949 unterschrieben wurden. Die Gefangenen konnten dank dieses Vertrages ein relativ angenehmes Leben in dem Lager führen: 5.30 Uhr wecken, 6.30 Uhr Frühstück, 7 Uhr leichte Arbeiten bis 11.30 Uhr, Mittagessen, 17 Uhr Ende der Arbeit, ab 19 Uhr Freizeit, 22 Uhr Ruhe. Sie bekamen ärztliche Fürsorge, drei Mahlzeiten und sogar Unterricht.
In dem Lager befanden sich 170.000 Gefangenen, v.a. Nordkoreaner. Der Krieg wurde 1950 von den Nordkoreanern begonnen und rasch hat die UN Truppen nach Südkorea geschickt. Die Hauptlast der UN-Truppen trugen die USA und die hatten am Ende über 33.000 Gefallene Soldaten zu bedauern. Auf nord- wie südkoreanischer Seite waren es über 100.000 Gefallene. Die Nordkoreaner wurden v.a. von den Chinesen, aber auch von den Sowjets unterstützt. Ohne die Hilfe durch die UN, hätten die Südkoreaner keine Chance gehabt. Neben der USA haben aber auch Länder wie Äthiopien, Belgien, Südafrika, … insgesamt 16 Nationen, Südkorea Hilfe geleistet.


Das Museumsgelände ist sehr weitläufig und wohl sehr auf Schülergruppen ausgerichtet. Insgesamt ein etwas seltsames Gesamtkonzept. Es gibt Teile, wo man ohne Vorwarnung in einen Kriegsschauplatz geht mit Kanonendonner und Gewehrsalven. Nichts für schwache Herzen. Für uns bleibt: Frieden sollte unser aller Ziel sein!
