TRANSPACIFIC CRUISE
Yokohama – Seattle
24.04. bis 7.05.2023
Nun also die zweiwöchige Kreuzfahrt über den Nordpazifik und Alaska. Schon vor dem Start der Kreuzfahrt erfahren wir von einer Routenänderung. Die Wettervorhersage für Hokkaido ist so schlecht, dass das Schiff den Hafen von Koshiro nicht anlaufen kann. Schon schade, denn die Insel Hokkaido ist die nördlichste der großen japanischen Inseln und die hätten wir gerne gesehen. Dafür liegt das Schiff noch einen weiteren Tag in Yokohama und wir können nochmal an Land gehen.
Erkunden die Westerdam: Das Boot hat nicht den wunderbaren „Empire-Glanz“ wie die Queen Mary. Haben den Eindruck, dass an allen Ecken versucht wird den Passagieren noch ein bisschen mehr Geld abzuluchsen. Aber das liegt ja in unserer Hand. Das Fitnessstudio ist groß genug. Die Bücherei ist leider sehr klein. Aber jetzt haben wir ja ein gutes Zimmer, wo wir prima lesen können. Haben uns nämlich ein kleines Upgrade gegönnt: für insgesamt 150 Euro plus bekommen wir eine Außenkabine, die nicht nur ein Fenster hat sondern auch größer und bequemer ist, als eine Innenkabine. Allerdings hängt vor unserem Fenster ein Rettungsboot 🙂
Die Ausfahrt aus dem Hafen von Yokohama am Abend des 25. April ist natürlich nicht so spektakulär, wie die Ausfahrt mit der Queen Mary in Hamburg. Aber dennoch ist es ein bewegender Moment, denn nach der Überfahrt werden wir den letzten Abschnitt unserer Weltreise 2.0 antreten.
Es spielt eine Musik, das Schiffshorn tutet, Menschen am Pier winken. Und nach einem Wendemanöver fährt die Westerdam unter dem Wahrzeichen, der Brücke von Yokohama hindurch. Die Brücke wurde 1989 fertiggestellt und verbindet zwei künstliche Inseln miteinander.
Der Kapitän muss zweimal den Kurs ändern, um Tiefdruckgebiete zu umfahren, die eine Windstärke von 11 auf der Beaufort-Skala bedeutet hätten. Diese Skala geht bis 12, wobei 12 einem Orkan entspricht. Dennoch erleben wir bis zu sechs Meter hohe Wellen. Die gute Erfahrung: Ich werde nicht seekrank! Ein erfahrener Segler hat mir den Tipp gegeben: man muss einen gut gefüllten Magen haben, um nicht seekrank zu werden. Na, das ist mit Leichtigkeit zu erreichen auf so einem Kreuzfahrtschiff 😉
Das Schiff ächzt und stöhnt und manchmal knallt es sogar. Einmal fühlt es sich so an, als wäre das Schiff frontal gegen eine hohe Welle gefahren, alles erbebt. Für die Servicekräfte wird der Seegang zu einer echten Herausforderung und wir hören auch mal ein Tablett mit Geschirr zu Boden gehen.
(47 Miles per hour Wind = 76 Km/h)
Während der schlimmsten Zeiten, waren die Außendecks gesperrt. Achtet auf den Horizont im Hintergrund. Ist schwer zu sehen, aber wenn ihr auf die hölzerne Reling achtet, dann seht ihr wie stark der Horizont sich bewegt.
Da während der Tage mit sechs Meter hohen Wellen die Außendecks gesperrt waren, konnte ich von den Wellen keine Fotos machen. Aber auch an den weiteren Tagen war an ein gemütliches Liegen an Deck auf den legendären Deckchairs nicht zu denken.
Unsere als „Auszeit“ vom Dauerreisen – die Seetage – waren also nicht ganz so entspannt, wie wir uns das vorgestellt hatten. Zudem mussten wir feststellen, dass der Schlafrhythmus durch das ständige nächtliche Um-Eine-Stunde Uhr-Vorstellen gehörig durcheinander kommt. Es war trotz allem eine schöne Erfahrung, die wir nicht missen würden wollten.