BALI
Ubud
17. bis 19.01.2023
Ubud ist eine Stadt inmitten von Reisfeldern, die zum Teil terrassenartig die Hänge emporreichen. Durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem kann drei Mal im Jahr geerntet werden. Einst ein beschauliches Dorf der Reisbauern, wurde es in den 1970igern von den Hippies entdeckt und ist heute eine touristische Hochburg v.a. für Menschen auf Sinnsuche und Yogafreaks. Es liegt nördlich der Hauptstadt Balis und ist mittlerweile beinahe mit Denpasar zusammengewachsen.
Auf der Hauptstraße ist der Verkehr ziemlich heftig und wir kommen nach den entspannten Tagen auf Nusa Lembongan nur schwer damit zurecht. Aber zum Glück ist unsere Unterkunft in einem ganz ruhigen Viertel, das man nicht mit Autos erreichen kann. Wir sind zu Gast in einem traditionellen balinesischen Familienanwesen. Ein verschachteltes System aus zweistöckigen Steinhäusern und Tempeln und Pforten mit Springbrunnen und Aussicht auf Reisterrassen. Unser Bett steht auf einem Podest, das mit mit Flusssteinen gefüllt ist. Der Vater des jetzigen Hausherrn war einst beim König beschäftigt und hat dort diese Bauweise gesehen. Die Steine sollen für Kühlung unterhalb des Bettes sorgen.
Zu unserem Glück kommt noch ein hervorragendes Warung (indonesisch für Restaurant) dazu, das fast direkt gegenüber unserem Gästehaus liegt. Dort sitzt man in einem lauschigen Innenhof voller Pflanzen und Brunnen.
Etwas außerhalb von Ubud liegt der mystische Pura Gunung Kawi Sebatu Wassertempel. Wassertempel, weil es eine heilige Quelle gibt. Im Bassin direkt darunter sehen wir einen langen großen schwarzen Aal schwimmen. Der zeigt sich wohl nicht immer und wer ihn sieht ist vom Glück geküsst. Die Pforten zu den Tempelanlagen schauen aus, wie ein aufgeschnittenes Dreieck. Die Bedeutung dessen ist, dass beim Durchschreiten das Gute und das Schlecht in der Person getrennt wird und mit jedem weiteren Tor gereinigt wird. Das letzte Tor sollte dann eines mit einem Bogen sein, das alles wieder zusammenführt.
Die Königsgräber aus dem 11. Jh. liegen an einem Fluss in einem tiefen Tal. In den Felsen sind pyramidenförmige Bauten eingearbeitet. Die Königsfamilie von Bali hat zwar keine Ämter inne, aber immer noch viel Landbesitz und Vermögen.
Die Bestattungsriten im balinesischem Hinduismus sind ein wenig verwirrend. Meist werden die Toten nicht sofort verbrannt, wie in Indien, sondern erstmal begraben. Wenn dann ein besonders heiliger Tag gekommen ist, werden die Gebeine wieder ausgegraben und verbrannt und kommen dann in eine aufwändig gestaltet Urne. Wir hatten die Besichtigungstour mit dem Sohn unserer Gastgeber gemacht. Er war sehr begeistert uns diese komplizierten Rituale zu erklären, aber wir haben nicht alles verstanden. Sicher ist, dass die Erdbestattung nur vorübergehend ist und Bestattungen nur an rituellen Tagen stattfinden.