INDONESIEN
Java
27. bis 29.01.2023
In Yogyakarta (das Y wird tsch gesprochen) gibt es zwei UNESCO-Weltkulturerbestätten, deshalb sind wir hier. Aber wir stellen fest, dass selbst diese hohe internationale Auszeichnung nur äußerst wenige nicht-indonesische Touristen anzieht. So kommt es, dass wir auf vielen Fotos von einheimischen Touristen verewigt sind (eines davon siehe oben). Wir bleiben drei Nächte hier. Jeweils morgens lassen wir uns zu einer der beiden Highlights mit einem Grab-Taxi fahren. „Grab“ ist die asiatische Variante von Uber und funktioniert noch einfacher, als diese. Leider können wir weiter nichts in der Stadt erkunden, denn an beiden Tagen gehen ab dem frühen Nachmittag bis in den Abend hinein Tropengewitter los. Wir sehen die Stadt also nur vom Taxi aus. Was wir sehen reicht vom einfachen Straßenverkauf bis zu Shoppingmalls mit bekannten westlichen Marken. Aber davon gibt es eben keine Bilder. Einen kleinen Eindruck können nur die Bilder von unserem Hotel vermitteln.
Prambanan ist ein Ausgrabungsgelände. Im 9. Jh. sind hier unzählige, der Legende nach 999 Tempel entstanden. Ein Prinz hielt um die Hand einer Prinzessin an, die ihn aber nicht heiraten wollte und ihm deshalb eine scheint’s unlösbare Aufgabe stellte. Er sollte über Nach 1000 Tempel erbauen. Vor dem Sonnenaufgang hat der Prinz es aber geschafft 999 Tempel zu errichten. Da griff die Prinzessin zu einer List. Sie ließ Feuer entzünden, die scheinbar die aufgehende Sonne zeigten, so dass der Prinz glauben musste, versagt zu haben. Die ganze Anlage wurde schon kurz nach ihrer Fertigstellung wieder verlassen und erst Anfang des 20. Jh. wieder entdeckt und wird seitdem in archäologischer Kleinstarbeit wieder aufgebaut. Seit 1991 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Es handelt sich sich um eine hinduistische Tempelanlage. Auf Java leben aber überwiegend Anhänger des Islam. Wir hatten aber das Glück, dass gerade eine Gruppe Hindus eine Zeremonie vor dem Tempel Shivas abhielt.
Die drei größten Tempel sind Vishnu (dem Bewahrer), Shiva (dem Zerstörer) und Brahma (dem Schöpfer) gewidmet (von links nach rechts).
Moslimas und Moslime als Zuschauer.
Noch immer liegen die meisten Tempel in Trümmern und beschäftigen so viele Archäologen. Aber ehrlich gesagt beneide ich die Archäologen nicht. Das Ganze erscheint mir wie ein 10.000 Teile Puzzle mit lauter grauen und schwarzen Teilen. Und herauskommen dann nur lauter ähnlich gebaute Tempel, mal groß, mal klein. Zudem wurde die Anlage auch jüngst immer wieder mal von Erdbeben oder Vulkanausbrüchen wieder gefährdet.
Borobudur: Am zweiten Tag besichtigten wir die buddhistische Stupa aus dem 9. Jh. vor den Toren der Stadt, sie ist ein bisschen älter, als der Tempel gestern und wurde rund 100 Jahre früher wieder entdeckt. Zwischen 1000 und 1835 lag das Meiste der Stupa unter einer dicken Lavaascheschicht. Die ersten Restaurierungsarbeiten fanden schon in der ersten Hälfte des 19. Jh. statt, aber erst 1983 war nach zehnjähriger intensiver archäologischer Arbeit das Gelände endgültig für den Besucherverkehr freigegeben. 1991 kam dann die Aufnahme in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbegüter.
Es soll eine der oder sogar die größte Stupa der Welt sein. Es ist eine Stufenpyramide. Die Basis ist dem menschlichen Dasein gewidmet, die zweite Stufe der Überweltlichen, dem Sinnlichem und die dritte Stufe gilt der Erleuchtung. Die quadratische Basis hat eine Seitenlänge von 123 Metern und die Hauptstupa auf der Spitze einen Durchmesser von 11 Metern. Allerdings kann man die Hauptstupa nur aus der Ferne erahnen, denn wenn man vor dem Gebäude steht verhindern die unteren Schichten den Blick nach oben. Die Treppen, die zur Hauptstupa führen sind für die Öffentlichkeit leider gesperrt. Die Reliefs zeigen Bilder aus dem Leben Buddhas, aber auch Bilder ähnlich denen, die wir in unseren alten Kirchen auch zu sehen bekommen. Sie handeln vom Guten und Bösen, von der Hölle, von guten Taten und von den Folgen der schlechten Taten. Letztendlich geht es doch bei allen Religionen darum, die Menschen dazu zu bringen gut miteinander umzugehen.
Rikschas oder Tuk-Tuks gibt es auf Java nicht mehr. Eben alles moderner. Aber immerhin kann man am Flughafen ein altes Model bewundern. Dafür gibt es aber auch erste Ansätze die Umwelt zu schützen und sich um die Müllberge zu kümmern. Das Fahrrad hat auf Java aber leider gänzlich ausgedient.