JAPAN
Nakasendo Fernwanderweg
4. bis 7.04.2023

BACK TO JAPAN! Felix und Anna sind also auf dem Weg zurück nach Deutschland und wir sind wieder zurück nach Japan geflogen. In vier Tagen stoßt hier Justus zu uns. Dazwischen machen wir einen sehr ruhigen und meditativen Fernwanderweg, den Nakasendo, ehemals ein Postweg. Der klassische Startpunkt dafür ist Nakazugawa auf der großen Insel Honshu. Wir übernachten in einem klassischen Ryokan, der traditionellen japanischen Herberge. Dort können wir für drei Tage unser großes Gepäck abstellen und machen uns nur mit einem kleinen Rucksack und unseren Wanderschuhen auf den Weg.





Die Landschaft ist gesprenkelt mit blühenden Bäumen in allen Schattierung von Pink. Die Gärten der kleinen hübschen japanischen Häuschen zieren Narzissen und Tulpen sowie Stiefmütterchen. Die kleinen Straßen sind ruhig und beinahe nicht befahren. Die Menschen, denen wir begegnen lächeln uns zu und machen ihren kleinen Kotau. Der Weg und die Landschaft und die kleinen Orte sind so beschaulich und wir haben soviel Zeit, weil die erste Tagesetappe so kurz ist, dass wir zu jeder Kleinigkeit abseits des Weges gehen. Meditation pur!






Unser nächster Ryokan liegt mitten im Ort Magome und hat ein eigenes Restaurant dabei. Das Essen ist köstlich! Lauter kleine Gefäße mit Happen darin. Pilze werden über einer kleinen Flamme direkt auf dem Tisch gegart. Alles ist auf einem Holztablett angerichtet: eine kleine Forelle, Gemüse in Tempurkruste, kleine Salate und Pickels, Reis und Suppe und Pudding zum Nachtisch.





Am nächsten Tag dann Regenwetter, aber die Wirtin des Ryokans stattet uns mit einem jener typischen japanischen Regenschirme aus und einem Regenmantel. Das Wetter tut dem Wanderweg keinen Abbruch, wir genießen jeden Schritt. Die Stimmungen sind umwerfend. Unterwegs serviert ein netter Pensionist den Wanderern kostenlosen Tee und einen netten Plausch in gutem Englisch in seiner Scheune.





Die kleine Mönche haben in Japan egal welches Wetter herrscht eine gehäkelte Mütze auf. Und als „Brot“-Zeit gibt’s in Japan natürlich eine Sushi-Box. P.S.: Erfahren erst viel später, dass die Mönche oder Buddhastatuen mit den roten Mützchen und den Lätzchen für Kinder oder auch Erwachsene stehen, die vor ihren Eltern verstorben sind.





Letztendlich haben wir die zweite lange Etappe mit dem Zug ein bisschen abgekürzt. Unser dritter Ryokan hatte einen Onsen mit dabei und dieses heiße Bad konnten wir nach dem regnerischen Tag wirklich gut vertragen. Ein bequemer „Bade“-Kimono wurde zur Verfügung gestellt und gleich am Eingang standen die Schlappen für die Gäste in allen Größen bereit. Denn in einem japanischen Haus muss man die Straßenschuhe unbedingt am Eingang ausziehen. Auch hier hatten wir Frühstück und Abendessen vorbestellt. Die japanische Küche ist außergewöhnlich.





Frühstück oder Abendessen? Für Naschkatzen ist ein japanischen Frühstück eher gewöhnungsbedürftig…

Und zu guter Letzt muss ich nochmal auf die Toiletten zu sprechen kommen. Aus den USA habe ich ja schon über die geruchlosen Plumsklos in den Nationalparks berichtet. In Japan sind auf dem Wanderweg sogar Häuschen mit beheizten Klobrillen! Und NIE muss man für sein „Geschäft“ bezahlen. Seltsam ist für uns allerdings, dass in Häusern oft in den Toiletten nochmal extra „Toilettenpantoffeln“ stehen.
Es könnte sein, dass wir in den nächsten zwei Wochen mit unseren Einträgen ein bisschen hinterherhinken, denn mit Justus haben wir ein straffes Programm in Japan: Osaka, Kyoto, Kanazawa und Tokio. Aber bevor wir aufs Schiff zur Transpazifikpassage gehen, haben wir drei Tage Zeit …