JAPAN
Osaka
8. bis 10.04.2023
Unseren zweiten Japan-Abschnitt haben wir zusammen mit unseren Sohn Justus bereist! Erste Station: Osaka. Die Stadt präsentiert sich uns an einem strahlenden Sonntag von seiner besten Frühjahrs-Seite. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg ziemlich stark bombardiert. Deshalb musste die alte Burg in neuem Glanz komplett neu aufgebaut werden. Allerdings gehen wir nicht hinein, weil es eine sehr lange Schlange davor gibt. Dafür bekommen wir von einem Japaner einen Papagei und einen Samurai-Helm aus Papier gefaltet geschenkt. Als wir ihm sagen, dass wir aus München sind, erwidert er gleich fröhlich: Bier! Eine nette Begegnung. Um uns rum blüht alles und die Bäume haben bereits fast alle ihr grünes frisches Laub angelegt.
Es ist übrigens Ostersonntag gewesen und wir haben sogar ein vermeintliches Osterhasenbild gemacht. Allerdings stehen die Hasen nicht für Ostern, sondern für das Jahr des chinesischen Tierkreiszeichens „Hase“ :-). Im Unterschied zu unserem ersten Aufenthalt in Japan, scheint es als wären die Menschen aus einem Winterschlaf erwacht. Mit Beginn der Kirschblüte fallen die Masken im wahrsten Sinne des Wortes und die fröhliche Seite der Japaner zeigt sich uns.
Unsere Lieblingsmahlzeiten: Ramen und Sushi. Vor allem in den ganz kleinen spezialisierten Restaurants, wo oft nur Platz für weniger als ein Dutzend Gäste ist, schmeckt es uns am Besten.
In Osaka gibt es herrlich bunte und schrille Stadtteile. Lustige Boutiquen und Vintageläden, neben Bars und Cafés und Restaurants. Dazwischen ein kleiner Kanal mit regem Touristen-Bootsverkehr. Links und rechts des Uferwegs sind an den Häuserfassaden riesige Reklamen, darunter der Glico-Mann. Das ist ein Läufer mit erhobenen Armen. Die Reklame ist aus den 1935igern und immer noch hängt sie dort überdimensional. Glico ist ein großer Nahrungsmittelhersteller in Japan. Autos hingegen sind eher wenige unterwegs.
Das Umeda Sky Building. Besonders spannend fanden wir die Entstehungsgeschichte bzw. die Philosophie hinter dem Wolkenkratzer. Danach ist ein Wolkenkratzer eine zweidimensionale Angelegenheit. Erst wenn man ein Skybuilding teilt und mit einer Art Deckel wieder verbindet und seitlich noch ein weiteres Gebäude dranhängt, wird das Gebäude dreidimensional. Ein sehr interessanter Gedanke. Zudem gibt es auch einen praktischen Ansatz. Wenn sich zwei Menschen in einem fahrenden Zug aneinander festhalten, sind sie vor einem Sturz besser geschützt. So sollen zwei Gebäude, die durch miteinander verbunden sind, auch besser vor einem Erdbeben (super wichtig in Japan!) oder starken Winden geschützt sein. Die beiden Hochhäuser wurden 1988 erstmal separat erbaut und die Verbindung wurde anschließend mit Kränen sehr langsam nach oben gezogen. Der dritte Bau steht noch aus. Architektur als Philosophie mit praktischem Ansatz: genial!
Der Aufzug rauf ist eine Herausforderung für Menschen mit Höhenangst, denn nach wenigen Stockwerken fährt er gläsern weiter. Die frei hängende Rolltreppe durch den gläsernen Schacht ist auch nicht ohne.
Wir waren zum Sonnenuntergang ganz oben auf dem Bauwerk und konnten die nächtliche Verwandlung der Stadt beobachten.