KANADA
Jasper NP
6.06.2023
In Jasper NP haben wir endlich unsere ersten wilden Black Bear, also Schwarzbären gesehen. Gestern noch hat uns Doug, unser Host, den Begriff „Bear Jam“ beigebracht: Dort wo viele Autos mitten auf der Straße stehenbleiben, ist meist ein Bär nicht weit. Und so war es. Wir denken es waren junge Bären, die direkt neben unserem Auto die Blumen und Gräser gefressen haben.
Unser Ziel im Jasper war der Maligne Lake. Der See hat eine „normale“ Farbe 😉 . Das Besondere ist, dass er 22,5 km lang ist, aber maximal 1,5 km breit und an seine tiefste Stelle misst er 97 Meter. Er liegt auf 1.670 Metern über dem Meeresspiegel und wird maximal 10 Grad warm. Er wurde durch einen Gletscher gebildet, der seine Moräne zum Ende seiner Lebenszeit aufgestaut hat und so den Abfluss behindert hat. Vom einen Ende zum anderen steigen deshalb links und rechts des Sees die Berge immer höher in den Himmel. Am Ende des Sees schaut man auf über 3.000er. Mmh, mich erinnert er an unseren Königssee… Aber der Maligne Lake ist natürlich der größte See in den kanadischen Mountains. Der Name „Maligne“ soll daherkommen, dass der erste Pionier, der zum Fluss kam, ihn als bösartig empfunden hat, weil er ihn nicht überqueren konnte.
Der Maligne Canyon (gebildet von dem Fluss aus dem Maligne Lake) ist richtig sehenswert. Schon der Beginn direkt neben dem Parkplatz! Der Fluss hat die Steine so kunstvoll geformt, dass es fast künstlich ausschaut. Er schneidet sich ab dieser Höhe immer tiefer in den Stein. Am Ende ist er fast nicht mehr zu sehen. Es liegen Baumstämme teilweise kreuz und quer in der Schlucht, kleine Wasserfälle dazwischen und immer wieder führen Brücken über die Schlucht.
Zur Zeit sind in Kanada wieder viele Feuer. Auf einer App kann jeder sehen, wo Brandherde sind und welche Feuer außer Kontrolle sind. Wir hatten gerade Glück. Unser Hostpärchen in Hinton erzählt uns, dass sie zwei Wochen zuvor 6.000 Evakuierte im Ort hatten, die ihre Häuser wegen der Flammen verlassen mussten. Die Luft war rauchgeschwängert und von den wunderschönen Bergen ringsum nichts zu sehen. Zwar brauchen bestimmte Bäume in Kanada (ähnlich wie in Australien) die Flammen, um sich fortzupflanzen und Feuer sind die Kanadier gewöhnt. Aber außer Kontrolle geratene Feuer sind bedrohlich für alle und so haben viele Kanadier eine Notfalltasche im Haus stehen, falls sie es schnell verlassen müssen.
Und hier noch zwei kanadische Besonderheiten: Pub-Food ist Poutine, Pommes mit Bratensoße und optional noch Fleisch und Zwiebeln und Käse drauf. Für das Sandwich gab es auch Bratensoße zum Eintunken. Und die Autos hier in den Bergen, wo es im Winter sehr viel Schnee gibt, weißen häufig riesige Rostlöcher auf.