Titschi
Reiseplanung

Reiseplanung

PROLOG

Unsere erste Weltreise haben wir mit einem selbst ausgebauten VW-Bus gemacht.

In den 1990igern war das so bequem. Zwar waren die großen Jahre der VW-Bus-Reisenden schon gut 10 bis 20 Jahre vorbei, aber es gab das Internet noch nicht. Wir waren also in einer Zwischenphase unterwegs. Einerseits war der Landweg von Europa nach Indien gerade mal offen. Wenngleich umständlicher! Jugoslawien fiel im Krieg gerade auseinander und der Krieg zwischen dem Irak und dem Iran war beigelegt. Jugoslawien haben wir über Skandinavien und Sowjetunion großzügig umfahren und die Reise durch den Iran war möglich. Das Schlaraffenland der VW-Bus-Reisenden der 1970iger, Afghanistan allerdings war aus dem Rennen. Aber der Weg durch Pakistan war auch okay, nur ein Schlaraffenland war es natürlich nicht. Kurz und gut, damals sind wir immerhin bis Australien mit unserem Bus gekommen. Und während der die Heimreise im Container antrat, haben wir noch mit Minimalgepäck und Minimalbudget mit dem Flieger über die Datumsgrenzen mitten im Pazifik, unser Runde um den Globus beendet.

unser selbst ausgebaute VW-Bus, genannt Titschi (Wir sind bei Namensgebungen nicht sehr einfallsreich. Wir haben einfach die Anfangsbuchstaben unserer Vornamen – T und G – genommen, sie englisch ausgesprochen und den Laut dann Deutsch geschrieben)

30 Jahre später endlich unsere zweite Weltreise

Unsere 2. Reise um die Welt wird wohl keine Umrundung werden. Auch werden wir nicht mit unserem Schneckenhaus von der Haustür aus starten. Warum? Nun, in der Zeit der Buchung via Internet, ist es so einfach geworden, sich eine Unterkunft und ein Fortkommen zu organisieren, da wäre ein festes kleines Haus, das wir immer mit uns rumschleppen eher ein Klotz am Bein! Jedenfalls würden wir es so empfinden.

Wollten wir vor 30 Jahren die Welt umrunden und schauen, ob es irgendwo einen lebenswerteren Ort oder Land als unsere Heimat gibt, so ist jetzt unser Antrieb ein anderer. Da wir als Lehrer immer an die Ferienzeiten gebunden sind, wollen wir Länder bereisen, die weit weg sind und zu unseren bayrischen Sommerferienzeiten nicht so gut zu bereisen sind. Und auch der Jetlag spielt bei unserer Auswahl eine Rolle. Schließlich steckt man mit über 50 Lenzen Zeitverschiebungen von mehr als vier Stunden nicht mehr so locker weg.

Erste Überlegungen und Träume und die Pandemie

2016 hatte Tom sein Sabbatjahr für das Schuljahr 2022/2023 beantragt und bewilligt bekommen und seitdem waren wir am planen und träumen.

Also unsere erste Wahl: West-Kanada und Alaska! Die Recherchen ergaben, dass wir dort unsere Reise praktisch sofort mit Beginn unserer Sommerferien hätten starten müssen, denn in Kanada u.v.a. in Alaska kommt der Winter sehr früh. Das hätte bedeutet, dass wir zur Hochsaison dort gewesen wären und das wiederum hätte zur Folge gehabt, dass wir schon im Herbst 2021 in den Nationalparks buchen hätten müssen. Und hier kommt unser dritter Gesichtspunkt ins Spiel: die Pandemie, die seit 2020 für Grenzschließungen und Restriktionen für Reisende gesorgt hat. Nach über einem Jahr Covid-19 war es aus unserer Sicht unmöglich im Herbst 2021 schon für den Sommer darauf zu buchen. Die USA hat erst Ende November 2021 wieder Touristen ins Land gelassen. Überhaupt hat uns die Pandemie gelehrt wieder kurzfristiger zu planen. Wir sind zwar trotz der derzeitigen heftigen Omikron-Welle der Meinung, dass radikale Grenzschließungen nicht mehr vorkommen werden, aber sicher sind wir uns nicht.

Die Diskussionen zur Klimarettung führen uns aufs Schiff und bringen uns in den Zug

Die Pandemie ist schuld daran, dass wir im Osten der USA starten werden. Und die Klimakrise ist schuld daran, dass wir unsere Reise mit einer Transatlantik-Passage mit dem Schiff starten werden (ja klar, das ist jetzt wahrscheinlich nicht besser fürs Klima als zu fliegen, aber auf die Idee mit dem Schiff zu fahren wären wir ohne die Diskussionen zur Klimarettung nicht gekommen).  Am 6. Januar haben wir unsere Fahrt auf der Queen Mary 2 gebucht. Online natürlich! Wir werden also am 19. August von Hamburg aus auf unsere 2. Weltreise gehen. D.h. von zu Hause aus werden wir am 18. August starten. Juhu!

Dann der Dämpfer: Die USA mit dem Auto zu durchqueren gerät ins Wanken. Die Preise für Mietautos sind dramatisch gestiegen – dank der Pandemie! Herausforderung angenommen! Wir fahren von New York aus wohl mit dem Zug weiter! (Klar haben wir darüber nachgedacht ein Auto zu kaufen (sehr schwierig ohne Sozialversicherungsnummer in den USA) oder eigenen Auto rüber schiffen (Klotz am Bein)).

Rückbesinnung auf die Langsamkeit des Reisens

Hier kommen wir zum Gedanken unserer 1. Weltreise zurück, dem sich langsam nähern. Mit dem Schiffe werden wir für die Strecke von Europa nach Amerika ein besseres Gefühl bekommen. Wir fliegen nicht in ein paar Stunden zu einem anderen Kontinent, sondern wir fahren 10 Tage über den Ozean um dort anzukommen. So anzukommen, wie es die vielen Millionen amerikanischen Einwanderer vor hundert Jahren gemacht haben: vorbei an der Freiheitsstatue und an Land gehen in NY. Dazu passt es doch prima, die Weiterreise mit dem Zug anzutreten. Ganz amerikanisch! Denn ohne die Eisenbahn, wäre die USA wohl nicht so schnell besiedelt worden. Und oh Wunder, der Zug ist in den USA nicht teurer als der Greyhoundbus. Den werden wir sicherlich auch mal testen müssen, wenn wir die USA durchqueren wollen. Aber wo es noch eine Bahnstrecke gibt, soll es die Bahn sein.

Und Weihnachten in Down-Under

Natürlich werden wir auch mal ein Mietauto nehmen. Dann, wenn wir eine Rundreise machen können. Denn die One-Way-Miete ist ziemlich teuer. Überhaupt ist die Automiete seit der Pandemie sehr teuer geworden – Großteils muss man von einer Verdoppelung der Preise ausgehen.

Außerdem ist mittlerweile ein Sechs-Monats-Visum für die USA vom Tisch, denn das zu erhalten würde ein aufwändiges Verfahren nötig machen. Die üblichen 90 Tage reichen uns erstmal. Denn in den wirklich spannenden Nationalparks im Westen des Landes wird es ab Ende November eh viel zu kalt. Also haben wir beschlossen uns nicht das amerikanische Weihnachtsfest, das man im Übrigen durch die vielen Hollywood-Weihnachtsfilme zur Genüge kennt, anzusehen. Nein, wir verbringen Weihnachten 2022 in Down-Under. Dort werden wir uns mit unserem älteren Sohn Felix und seiner frisch angetrauten Frau Anna treffen und so wenigstens ein bisschen Familien-Weihnachts-Feeling haben 😉

Soweit unsere grobe Planung bislang….

Unser Blog „tom-gaby.de“

Von unserer ersten Weltreise konnten wir nur an ein paar Leute einzelne Postkarten schicken. An unsere Eltern lange Briefe und die Diaabzüge unserer Fotos. Uns selbst haben nur postlagernd eine Handvoll Briefe von zu Hause erreicht… Jetzt freuen wir uns darauf Euch dazu einladen zu können uns ein bisschen zu begleiten. Mit Euch unsere Eindrücke und hoffentlich gute Fotos zu teilen. Und sind gespannt auf Eure Kommentare!