TASMANIEN – Tasmanian Peninsula
TASMANIEN – Tasmanian Peninsula

TASMANIEN – Tasmanian Peninsula

TASMANIEN
Tasmanian Peninsula

6. bis 8.12.2022

Wir landen um 11 Uhr Ortszeit am 6. Dezember in Hobart und schließen unseren Felix zum ersten Mal nach über drei Monaten in die Arme! Fahren dann gleich mal in einer der abgeschiedensten Gegenden der eh schon abgeschiedenen Insel, die im Süden von Australien liegt. Wir beziehen ein Cottage ganz in den Südosten auf einer kleine Halbinsel, genannt „Tasmanian Peninsula„.

Anfang 1800 haben Landvermesser auf Tasmanien ein Kohlevorkommen entdeckt. Zu dieser Zeit war Kohle gerade ein wichtiges Gut. Die Arbeit in einer Kohlenmine aber war sehr unangenehm. So hat man kurzerhand die Schwerverbrecher auf diese Insel verschifft. Neben der Arbeit in der Mine, wurden von den Sträflingen auch Häuser gebaut für die Kommandeure und ihre Familien. Zu den Hochzeiten haben hier bis zu 600 Menschen gelebt. Bedrückend sind die Zellen für die besonders schwierigen Gefangenen: ein auf zwei Meter fensterlose Räume. Ein Entkommen war unmöglich. Die Schicksale von ein paar Männern werden explizit erzählt. Alles gut gemacht und das ganze Gelände ist frei zugänglich. Tatsächlich hat sich die Mine aber schon nach wenigen Jahrzehnten als nicht erträglich erwiesen. Die Kohle war von minderer Qualität. Die Coal Mine gehört zur „Historical Site Port Arthur“,

Am nächsten Tag besichtigten wir Port Arthur (Weltkulturerbe-Status), das 1830 als Holzbeschaffungslager gegründet wurde. Für die schwere Arbeit wurden verurteilte Häftlingsarbeiter herangezogen. Ab 1833 wurde der Ort dann für ein Strafgefängnis genutzt für Wiederholungstäter aus den australischen Kolonien. Man hat hier, wie auch anderswo zu jener Zeit, versucht durch eine neue Art des Strafvollzugs Straftäter wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Zur Philosophie gehörten: Disziplin, Bestrafung, religiöse und ethische Instruktionen, Klasseneinteilung und Separation, Training und Unterricht.

Bild aus dem 19. Jh.

Bilder von heute. Ende des 19. Jh. hat ein Feuer viele Gebäude zerstört.

Auf dem gesamten Gelände lebten zeitweise bis zu 2.000 Verurteilte plus Soldaten und zivile Angestellte mit ihren Familien. 1877 wurde die Strafkolonie aufgelöst.

Es gibt auf dem Gelände die Reste des großen Gefängnisses zu sehen, das zuvor als Mühle gedient hat. Dort waren bis zu 500 Gefangene untergebracht. Später kam noch ein weiteres Gefangengebäude dazu, in dem das System von Philly seine Anwendung fand. Besonders schwere Verbrecher wurden dort in Einzelhaft gebracht. Sie durften kein Wort sprechen, hatten Hauben auf, die nur die Augen freiließen und hatten keinerlei Kontakt zu Mithäftlingen oder Angestellten. Eine Stunde Freigang allein und am Sonntag eine Messe, der sie in abgetrennten Kabinen folgen konnten. Der Blick wurde nur auf die Kanzel freigegeben. Der Gedanke war die Sträflinge durch die innere Schau zu Einsicht und zurück zu guten Taten zu bringen.

Im Kontrast zu diesen traurigen Geschichten der Verurteilten stehen die Gärten und Häuser der Soldaten und Kommandeure. Die Menschen, die dort arbeiteten, haben versucht sich eine kleine englische Welt fernab ihrer Heimat zu schaffen. Einige der Häuser kann man besichtigen.

4 Kommentare

  1. Elke

    so schön euch drei zusammen zu sehen !!!!!
    Etwas schaurig liest sich das ja schon, obwohl ich die Insassen Kleidung ja ganz schick finde 😉
    Heute hat es bei uns das erstmal geschneit, jetzt kommen wir langsam in Weihnachtsstimmung
    Drück euch drei ganz fest und freu mich auf weitere Fotos von euch

    1. Titschi Mayer 2.0

      Liebe Elke,
      das mit den Fotos einstellen ist in Tasmanien ein wenig schwierig, weil wir in fast keiner Ferienwohnung WIFI haben. Und auch die Netzabdeckung hier ist noch ausbaufähig.
      Weihnachtsstimmung kommt in Tassi nur bedingt auf, weil es ja bis 21.30 Uhr hell ist. Also die Beleuchtung fällt schon mal flach. Sind schon sehr gespannt, wie die Australier im Sommer Weihnachten feiern. Klar ist, dass es wie auch in USA oder GB am 25.12. stattfindet. Da ist auf alle Fälle das Familienfest und am 26.12. ist dann Boxingday, d.h. in den Läden gibt es satte Rabatte. Also nix mit Ruhe 🙂
      Vermissen euch!

  2. Martina

    Schön – aber hier mal wieder eine Weltenbummler – Dummy Frage.
    Was ist denn grad für ne Jahreszeit? Sieht so sommerlich aus – aber Klamotten eher früh-Frühling?
    Liebe Grüße aus dem grad richtig verschneitem Oabling

    1. Titschi Mayer 2.0

      In Down-Under ist alles verkehrt herum! Jetzt im Dezember ist Sommer, also vergleichbar mit unserem Juni. Die Sonne geht auf Tasmanien erst um 20:45 unter und hell ist es dann noch bis 21.30. Die leichten Sommerkleider braucht man in Tasmanien aber wohl selten. Haben nachgeschaut: im Sommer erreicht das Thermometer mit Glück über 20 Grad (kommt dann schon einer Hitzewelle gleich), aber im Winter wird es dank des Ozeans auch nicht richtig kalt. Nur auf den hohen Bergen (1.600 ist der höchste) schneit es mal. Das Meer hat im Moment 15 Grad. Der Dezember ist dieses Jahr allerdings kühler, als üblich, deshalb die Klamotten. Mit Wind sind 15 Grad dann doch recht frisch.
      Feiert Weihnachten mal für uns mit
      Weihnachten bei 25 Grad in Sydney kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen. Aber Silvester im Sommer finde ich geil!
      Drück euch die Daumen, dass der Schnee über die Feiertag liegen bleibt!
      Herzlichst
      Gaby & Tom & Felix

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