VIETNAM – Hanoi & Halong Bucht
VIETNAM – Hanoi & Halong Bucht

VIETNAM – Hanoi & Halong Bucht

VIETNAM
Hanoi & Halong Bucht

14. bis 21.02.2023

Hanoi, die Hauptstadt von Vietnam, ist eine große und laute Stadt mit acht Millionen Einwohnern, von denen sich wohl die meisten in der Innenstadt aufhalten – so jeden falls unser Eindruck. Es ist eine Stadt, in der wir aus dem Staunen nicht mehr herauskommen und gleichzeitig eine Stadt, die unsere Nerven arg in Anspruch nimmt. Dazu später mehr, denn es ist auch eine Stadt der farbenfrohen Bilder und obwohl jetzt im Februar der Himmel bedeckt ist schaut alles sehr spannend aus.

Neben der Architektur, die die Kolonialmacht Frankreich gebracht hat, gibt es natürlich auch die Traditionen der sehr alten vietnamesischen Kultur. Alles nebeneinander!

Da gibt es den sogenannten Literaturtempel, die erste Universität Vietnams, die auf eine 1000-jährige Geschichte blicken kann. Dort kann man Ehrentafeln für besonders herausragende Studenten sehen, die ca. ein einhalb auf ein Meter groß sind und auf einer steinernen Schildkröte (Symbol für Weisheit) ruhen. Die Franzosen haben aber auch ein Opernhaus hinterlassen. Und ein Steuergesetz aus alten Zeiten hat dazu geführt, dass viele Häuser sehr schmal gebaut sind. Es galt, dass die Steuererhebung sich an der Breite der Ladenfront orientiert. Also sind Häuser entstanden, die oft nur zwei Meter breit sind, aber dafür bis zu 60 Meter tief.

Beim Essen scheiden sich wohl die Geister. Die vietnamesische Küche gilt als sehr schmackhaft. Wir jedoch waren nach unserer schwierigen Darminfektion sehr vorsichtig und beim Anblick der hygienischen Verhältnisse schlichtweg schockiert. Und ja, der glasierte Hund ist keine Touristenattraktion, sondern wird zum Verzehr angeboten.

In Vietnam gibt es Tempel und Pagoden. Wir bekommen erklärt, dass eine Pagode immer buddhistisch ist und es dort Mönche gibt. In einem Tempel gibt es keine Mönche und auch keine Buddhas, sondern Könige und Feldherren. Die Menschen stellen ihre Opfergaben dort vor diese Statuen und nach ein paar Stunden nehmen sie ihre Speisen gesegnet wieder mit. Zu Hause verspeisen sie diese dann mit ihren Familien, so dass alle etwas vom Glück und Segen abbekommen.

Straßenszenen: Hinterlassenschaft aus der Kolonialzeit ist die Eisenbahn, heute bekannt als Trainstreet. Nur einmal am Tag fährt hier ein Zug und so ist eine beliebte Touristenbeschäftigung: dann im Café zu sitzen, wenn der Zug an den Zehenspitzen vorbeifährt. Öffentliches Verkehrssystem wird allerdings wenig genutzt, stattdessen wird Scooter gefahren – Tausende! Der Gehsteig dient auch immer als Ladenerweiterung oder als Parkplatz, so dass von einem entspannten Bummeln als Fußgänger nicht die Rede sein kann.

Die Erwachsenen tragen Helmen, die Kinder nicht. Der Scooter wird zum Transport für fast alles verwendet. Die Müllentsorger sind mit Handkarren unterwegs. Der Ein-Mann-Friseur baut seinen Laden täglich auf dem Gehweg auf und ein paar Meter daneben bietet ein Barber-Shop seine Dienste an. Müll neben Streetart. Gegensätze und Widersprüche wohin wir schauen. Motto in Vietnam: man muss halt nur seinen Blick vom Unschönen ablenken 😉

Der Nationalheld der Vietnamesen und der Gründervater des modernen Vietnams ist Ho Chi Minh, Uncle Ho, wie sie ihn liebevoll nennen. Er starb ehe sein Lebenswerk, den Vietnamesen Freiheit und Einheit und Frieden zu geben, beendet war. Die Verhandlungen in Paris über einen Frieden hat sich unglaubliche fünf Jahre lang hinzogen und es dauerte weitere Jahre, bis der Frieden auch umgesetzt wurde. Ho Chi Minh, der in seinem Leben – das v.a. im Exil und in Gefängnissen stattfand – so um die 50 Namen benutzt hat, ist letztendlich in einem Mausoleum neben dem Präsidentenpalast zur letzten Ruhe gesetzt worden.

Für uns eines der schönsten Erlebnisse in Hanoi war der Besuch des Wasser-Puppen-Theaters. Die Bühne dieses speziellen Theaters besteht aus einem Wasserbassin mit einem chinesischen Dach darüber. Das Dach ist die Abgrenzung zu den Puppenspieler, die sich dahinter im hüfthohen Wasser befinden, jedoch von den Rollos in den Toren des Dachs versteckt werden. Links und rechts davon befindet sich eine erhöhte Bühne für die Musiker. Es gibt 10 Puppenspieler, die wir allerdings erst am Ende der Vorstellung sehen, als sie hinter den Rollos vortreten, hüfthoch im Wasser stehend.

Von einem kleinen Wasserbassin zu einer großen Bucht, die von Hanoi ca. 150 km entfernt ist. Die Halong-Bucht ist eine der großen weltweiten Sehenswürdigkeiten. Raus ans Meer und hinein in das Labyrinth von 1969 Inseln. Es sollen genauso viele Inseln sein, wie das Sterbejahr von Ho Chi Minh, wer’s glaubt, aber egal, es sind eben knapp 2.000! Beachtlich! Da gibt es die Formation „Kissing Rock“, zwei kleine spitze Felsen, die ganz eng zusammenstehen und auf dem 2.000 Dong-Schein der vietnamesischen Währung abgebildet ist. Alle Inseln sind sehr steil und üppig begrünt.

Die Fischer leben nicht mehr auf den Inseln. In früheren Zeiten haben sie sich vor den Taifunen und anderen Unwettern in eine der vielen Höhlen geflüchtet, aber es gibt in der Inselwelt kein Trinkwasser (Mineralien aus dem Felsen macht das Wasser untrinkbar) und keine Schulen. So wurden die Fischer von der Regierung an Land geholt. Gefischt wird weiterhin.

Das war nun unsere letzte Station in der 3. Welt. Unser nächster Stopp ist Hongkong und dann weiter nach Japan!

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