18. August 2022
Abschied und nächtliche Zugfahrt nach Hamburg
DER Tag ist da! Ich weiß, dass es nun losgeht, aber vorstellen kann ich es mir noch nicht. Die letzten Stunden vor unserer Abfahrt sind vollgepackt mit letzten Vorbereitungen und Sorgen. Vorbereitungen, die wir auch schon früher hätte erledigen können, wie die Dokumentenmappe für Justus. Sorgen, wie vor jeder Reise: „Ja, nichts vergessen!“
Justus kocht uns zum Abschied noch Käsespätzle und es gibt ein letztes Maxlrainer. Dann wird es nochmal aufregend, weil der Jungstorch endlich geflogen ist! Leider haben wir den Flug nicht mitbekommen. Aber plötzlich war sein Ruf nach Essen nicht mehr vom Baum sondern aus Nachbars Garten zu hören. Blöd, denn aus so einem kleinen Reihenhausgarten kann nicht mal der versierte erwachsene Storch starten. So kurz vor unserer Abreise – noch 30 Minuten – konnte ich nur noch Maus anrufen, damit sie sich drum kümmert. Wir erfahren dann am Bahnhof in München, dass Justus sich mit ein paar Nachbarn ans Wegende gesetzt hat, damit der junge Storch, der es irgendwie über den Zaun des Gartens auf den Weg geschafft hat, nicht auf die Straße läuft. Schließlich hat die Feuerwehr ihn mit einer Decke eingefangen und per Feuerwehrleiter wieder hoch in sein Nest gebracht.
Aber da waren wir schon im Regionalzug zum Münchner Hauptbahnhof. Leider konnten wir dort mit Felix und Anna nichts trinken gehen, weil der Bahnhof gerade eine Großbaustelle ist. Aber wir haben ein ruhiges Plätzchen gefunden und die beiden haben uns ein Päckchen zum Abschied überreicht, das wir erst auf dem Schiff öffnen durften.
Dann die letzten Tränen und um kurz vor 21 Uhr in den ICE nach Frankfurt. Angenehme Fahrt in einem schwach besetzten Zug. Der Zug um 1 Uhr von Frankfurt nach Hamburg war dann leider nur ein IC und entsprechend voll – sehr voll! Aber dank Sitzplatzreservierung ging es und wir konnten ein paar Stunden dösen.
19. August 2022
Hamburg und Einschiffung und Hafenausfahrt
Wir legen den Weg vom Hauptbahnhof zum Hafen zu Fuß zurück trotz 15 / 17 kg schweren Rucksack plus kleinen Rucksack vor der Brust. Alles natürlich mit Unterbrechungen: ein Kaffee und ein Croissant bei Starbucks wegen WIFI. Gemütliche Sitzgelegenheit am Wasser. Café an den Landungsbrücken. Im Starbucks habe ich mir noch ein Update aufs Handy geladen und ein paar Hörbücher.
Auf der Fähre nach Steinwerder treffen wir dann auf die ersten Mitreisenden der Queen Mary II, erkennbar an den Banderolen am Gepäck. Die Einschiffung gleicht einem Check-In am Flughafen. Tom hat den Plan des Schiffes zum Glück schon vorab studiert, so dass wir uns nicht allzu schlimm verlaufen. Das Zimmer ist bequem. Nicht ganz so groß, wie angegeben.
Wir erkunden das Schiff. Ich höre nur die Hälfte der deutschsprachigen Einweisung, aber lerne dafür Deutsche kennen, die die Reise schon zum zweiten Mal machen und erfahre so, dass Frühstück und Abendessen im Britannia Restaurant am besten ist.
Zum Glück haben wir uns fürs Abendessen für 18 Uhr eingetragen. Erstens haben wir echt Hunger und zweitens haben wir so Zeit, die Hafenausfahrt voll zu genießen. Das Essen ist richtig lecker! Fünf Gänge, alles gourmetmäßig angerichtet. Haben unseren eigenen Ober. Besteck aus Silber.
Dachte die Tränen sind vergossen, aber nein, die Hafenausfahrt mit Lichtershow und Musik war sehr emotional. Jetzt bin ich angekommen auf dieser Reise, die wir so ungewöhnlich starten.
20. August 2022
Tag auf See
Wir schlafen tief und fest in unserer Innenkabine. Am Morgen starten wir gleich unsere Reiseroutine. Ausdauersport. Ich jogge an Deck meine Runden und Tom radelt im großen sehr gut ausgestatteten Fitnessstudio. Dann zu einem edlen Frühstück im Britannia. Das andere Restaurant an Bord, das Kings Court lassen wir links liegen. Das gibt es zwar den ganzen Tag was zu essen und zu trinken, aber das ist eher Massenabfertigung.
Um 10 Uhr gehe ich zu einem Vortrag oder vielmehr Podiumsgespräch zweier Zeit-Reporter, die eine Reisegruppe hier auf dem Schiff begleiten. Es geht um Amerika. Die beiden haben das Publikum wohl unterschätzt, denn tatsächlich sind die Fragen nach dem Gespräch der Reporter an die Reporter interessanter als das Zwiegespräch vorweg.
Take-aways:
– Religion spielt eine große Rolle in den USA. Dank vieler Einwanderer aus Mexiko zunehmend auch der Katholizismus.
– Die Polizei ist mächtig und wird mit Sir angeredet
– sonst spielt der Staat keine große Rolle
– Der Westen richtet seinen Blick nach Osten. Viele Chinesen wandern dorthin aus.
– Orte oder Gebäude aufzugeben fällt den Amerikanern leichter. Ganze Stadtteile werden neu aufgebaut, oder nicht mehr genutztes Motel mit Tanke und Laden ist einfach verlassen.
Danach bin ich müde. Schlafe fast 2 Stunden in der Kabine. An Deck geht zu viel Wind dafür.
Checken uns auf das Intranet des Schiffes ein und buchen ein paar Dinge. Leider sind die Infos zu Aktivitäten, Restaurants, etc. nicht sehr klar. Es hätte zum Beispiel einen Shuttle vom Bahnhof Altona zum Schiff gegeben.
Dann auf zum Tea in den Queensroom. Leckere kleine Sandwiches, Tee und Gebäck (Scones richtig gut) in smhönen Ambiente.
Noch ein kleine Yogaeinheit im Fitnessstudio und dann ab zum Abendessen. Heute in Gala-Outfit. Wir können da nicht mithalten, aber mit selbstbewusstem Auftreten gleichen wir das locker aus.
Schließlich entdecken wir die Bibliothek und damit auch unser Wohnzimmer. Eine wunderschöne Sofa-Sessel-Ecke mit Blick aufs Wasser und den Sonnenuntergang.
21. August 2022
Landgang / Southampton
Morgens noch während wir im Bett lagen, hat das Schiff in Southampton angelegt. Das Frühstück ist heute früher angesetzt und auch wir verlassen um 9 Uhr das Schiff für einen letzten Landgang. Obgleich es uns eigentlich noch gar nicht danach gelüstet. Fühlen uns sehr wohl auf dem Schiff. Aber wir wollen mal ins bei Starbucks ins WIFI und in einem schönen alten Pub ein Pint trinken.
Nach dem Erhalt einer Greencard gehen wir also von Bord und fahren mit dem Doppeldecker-Shuttle in die Innenstadt. Es ist keine schöne Stadt dieses Southampton. Die Fußgängerzone ist sogar eher schäbig und heruntergekommen. Das WIFI im Starbucks ist mega langsam, so dass ich den Blog nicht einstellen kann. Aber ich schaffe es immerhin die Texte Maus zu schicken und ein paar Bilder via WhatsApp. Immerhin können wir eine Videocall mit den Jungs zuhause machen. Schön! Justus hat das Haus schon übernommen und bekommt von Felix heute eine Einweisung, wie er das Bad gründlich putzen kann.
Ein paar schöne „alte“ Ecken finden wir dann doch noch und auch das alte Pub mit dem obligatorischen Kamin und dem Leder-Lehnsessel davor. Das Bier schmeckt herrlich ölig.
Zurück auf der Queen Mary müssen wir feststellen, dass es heute keinen Afternoon-Tea gibt. Also treibt uns der Hunger in den Kings Court. Ist doch gar nicht so schlecht. Es sind allerdings auch nicht viele Menschen dort. Morgens soll es da ziemlich turbulent zugehen. Gut ist, dass es ein Salatbuffet gibt und wir einen netten Fensterplatz bekommen.
Ein bisschen Lesen im Deck Chair und schnell noch 2 AirBnBs in USA buchen. England zählt im Mobilfunknetz doch tatsächlich noch zum EU-Ausland, trotz seines dummen Brexits.
Dann eine Trainingseinheit im Fitnessstudio und schließlich das Abendessen. Heute an einem neuen Tisch. Den haben wir uns geben lassen, nachdem wir heute beim Frühstück (da gibt es keine festen Tischnummern) festgestellt haben, dass wir einen etwas mehr privaten Tisch bevorzugen würden. Netter Nebeneffekt: jetzt sitzen wir am Nachbartisch der Mühldorfer, die ich gleich am ersten Tag kennengelernt habe.
Den Abend beschließen wir wieder in der heimeligen Bibliothek. An uns zieht das letzte Land für die nächsten 6 Tage vorbei. Es sind viele Tanker auf See. Welch ein anderes Leben, das wohl ist auf so einem großen Schiff zu arbeiten?
Die Hafenausfahrt war hier ganz unspektakulär, wenngleich die 180-Grad Drehung des Schiffes im engen Hafenbecken schon große Steuerkunst ist. Bereits um 17 Uhr beginnt die „kleine“ Queen Mary II abzulegen. Neben uns liegen so richtig große Kreuzfahrtschiffe. Da erscheint unseres kuschelig klein.
22. August 2022
1. Seetag: wir erreichen am Abend den Atlantik, lassen auch Irland hinter uns
Auch wenn wir erst am Abend den freien Atlantik erreichen, so ist schon am morgen kein Land mehr zu sehen. Irland ist außerhalb unserer Sichtweite. Ab heute also für die nächsten 6 Tag nichts als Wasser um uns. Fahren den ganzen Tag durch eine Nebelsuppe und bis zum Abend, bis sich doch noch ein paar blaue Himmelsflecken zeigen, ertönt immer wieder das sehr laute Schiffshorn. Dazu ist es auch noch windig und das Schwanken des Schiffes ist zu spüren. Der Kopf ist damit ein wenig beschäftigt, aber schlecht wird uns davon zum Glück nicht. Liegen an Deck ist allerdings heute kein Vergnügen es sei denn man findet ein Wind- und Spritzwassergeschützes Fleckchen für den Deck Chair.
Das macht aber gar nichts. Ich kann trotzdem morgens joggen, auch wenn mich so manche Böe ein wenig zur Seite hebt. Nach dem Frühstück, bei dem heute die Portionen viel größer ausfallen, so dass wir nicht alles schaffen, lesen wir ein wenig am Fenster sitzend fast auf Höhe des Wassers. Dann kommen wir in den Genuss eines Vortrags des Zeitredakteurs Heinrich Wilfing. Denn an Bord befindet sich auch eine Zeit-Reisen-Gruppe. Es geht um den Ukraine-Angriffs-Krieg Putins. Die Fragen sind wieder das spannendste.
Ich gehe dann ins Fitnessstudio. Tom lesen, denn der hat heute Morgen schon dort trainiert. Um 15.30 Uhr dann wieder Tee im Queens Room heute mit Harfenmusik. Und wieder lesen.
Heute ist Galadinner im Britannia und Tom wird ohne Jackett tatsächlich nicht reingelassen. Also ab in den Kings Court. Sind zunächst enttäuscht, aber dann finden wir es dort eigentlich auch ganz gut. Können ganz viel Gemüse essen und sitzen im Separee am Fenster mit Blick auf die See.
Ich schaue dann einen Film und Tom geht wieder in die Biblio zum Lesen. Jetzt sitze ich auch dort und schreibe diese Zeilen.
Die Tage sind lang hier, dann tatsächlich haben wir bislang schon 2-mal die Zeit um eine Stunde zurückgestellt. Heute Nacht werden wir sie eine weitere Stunde zurückstellen.
23. August 2022
2. Seetag: Wir überqueren den Mittelatlantischen Rücken
Heute kommt auch mal die Sonne durch, aber es ist an Bord ziemlich windig – wieder einmal.
Nehmen um 10 Uhr am Zeit-Reisen Vortrag eines Feuilleton-Redakteurs teil über James Henry. Ist aber nicht so gut.
Zum Käptains Speech um 12 Uhr erfahren wir, dass wir 1000 km nördlich von uns Island haben und 500 km südlich der Azoren. Später werden wir den Mittatlantischen Rücken überqueren. Das ist das längste Gebirge der Erde und zieht sich von Island bis in die Antarktis fast gänzlich unter dem Meeresspiegel entlang. Westlich und östlich davon haben wir ca. 3.500 Meter Wassertiefe über dem Bergkamm jedoch nur 1.000 Meter. Das Schiff schaukelt spürbar!
Der Kapitän erklärt bei seiner kleinen Ansprache auch immer ein bisschen Seemannslatein. Gestern ging es um den Weg der Krähen und heute um den Begriff „on the fiddle“. Zu den Zeiten vor der wissenschaftlichen Navigation, gab es oben auf dem Schiffsmast wohl stets ein Krähennest. Denn diese Vögel wussten am besten den richtigen Weg. Und ehe es die modernen Medien für die Unterhaltung gab, war ein Musiker die beste Ablenkung. Die Geige war ein beliebtes Instrument zu dieser Zeit. Wer also die Fiddel spielte war von der Arbeit befreit.
Sehen heute ein paar hundert Meter vom Schiff entfernt Delfine springen und auch ein mittelgroßer Vogel fliegt übers Wasser und taucht immer wieder mal an. Ist schneller als unser Schiff unterwegs. Was das wohl für ein Vogel ist, so mitten über der offenen See so weit von Land entfernt?
Heute könne wir wieder ohne allzu strengen Kleiderzwang ins Britannia und im Anschluss nehmen wir noch an einer Soul-Show teil. Da wird mir klar, warum ich mich nicht so richtig wohl fühle, hier. Es ist alles viel zu steif. Freu mich nun richtig auf Abenteuer!
24. August 2022
3. Seetag: Sonnenschein
Heute früh kommen wir beim Frühstück mit einem Vater und seinem Sohn zu sprechen. Die beiden sammeln die Geschichten der Queen-Mary-Reisenden.
Ich habe mal das Aktivitätsprogramm genauer studiert. Da ist ja jede Menge geboten. Vom Anfänger-Bridge-Kurs über Aquarellmalen bis zum Hairstyling. Später am Nachmittag gehen wir ganz rauf auf Deck 11 bis 13. Da gibt es einen Golfabschlagkäfig und so was ähnliches wie Strandspiele. Auch einen Indoorpool und Tischtennisplatten. Aber das Beste da oben ist der Blick. Sehen sogar kurz Delfine. Das Meer ist heute sehr ruhig und es fliegen ein Dutzend Vögel über die Wasseroberfläche.
Ansonsten liegen wir heute die meiste Zeit im Deck Chair und lesen. Morgens natürlich Sportprogramm, nachmittags 20 Minuten Schwimmen und Stretching erst nach dem Abendessen, weil wir uns mit den Mühldorfern ein bisschen verratschen.
Den Abend schließen wir wieder in der geliebten Bibliothek ab.
25. August 2022
4. Seetag: Nebel über dem Wasser
Sind heute auf Höhe Neufundlands. Die Luft ist um 2-3 Grad wärmer (22-23 Grad) und das Meer hat warme 25 Grad. Es treffen der warme Golfstrom auf eine kalte Strömung von Grönland kommend (Labradorströmung?). Das führt dazu, dass wir trotz Sonnenschein an Deck in einer Nebelsuppe sitzen. Die Luft ist tropisch feucht. Am Vormittag haben wir noch fast 3000 Meter unterm Kiel und gegen Abend nur noch 60! Am späten Nachmittag fahren wir durch ein Gebiet, das viele Nährstoffe enthält. Deshalb können wir ein paar Mal das Blasen eines Wals sehen. Delfine sind auch gesichtet worden und Vogelschwärme ebenso.
Das nächste Land ist heute 350 km von uns entfernt.
Beim Frühstück haben wir ein nettes Gespräch einem englischen Pärchen über Politik. Die machen die Schiffsreise Southampton-New York-Southampton. Der Aufenthalt in New York beträgt für sie nur wenige Stunden. Den beiden geht es um das Schiff. Ist ihre erste Kreuzfahrt. Die Queen Mary 2 ist eben ein besonderes Schiff. Laut Zeit Reisen Prospekt:
„Der letzte klassische Ocean Liner, der noch auf den Weltmeeren verkehrt, auf den Routen, auf denen die Menschen früher in ferne Kontinente gereist sind. Das Schiff ist auch eine Legende in Bezug auf Stil und Eleganz. Vor allem ist sie sehr großzügig und weiträumig gestaltet und bietet auch auf den Außendecks jede Menge Platz. Ob in den eleganten Kabinen und Suiten, den prächtigen Restaurants und Bars, den langen Reihen hölzerner Deckchairs oder in der weltgrößten Bibliothek auf See.“
Die Queen Mary 2 strahlt Empire-Flair aus und verführt die Menschen, die auf ihr reisen dazu, sich so elegant, kultiviert und auch ein bisschen steif zu verhalten, wie ein echter britischer Lord zu viktorianischen Zeiten. Wenngleich die Innenarchitektur eher an die Zeiten des Art Deco erinnert.
Wir genießen heute wieder einen hervorragenden Zeit Reisen Vortrag von Dr. Heinrich Wefing zu Trump:
Take-Aways:
– die Amerikaner sind nicht unbedingt für Trump sondern gegen Clinton / Biden
– Trump ist seit Jahrzenten der amerikanischen Öffentlichkeit sehr bekannt. War seit seiner Jugend immer wieder in den Schlagzeilen.
-Amerikanischer demographischer Wandel: die Weißen werden schon 2040 nicht mehr in der Mehrheit sein. Die Amerikaner asiatischer Abstammung sind sehr erfolgreich. Die Amerikaner hispanischer Abstammung sind sehr gläubig und fleißig.
– Das Wahlrecht in USA ist schuld an der Polarisierung. Jeder Staat hat bei der Wahl die gleiche Gewichtung egal wie viele Einwohner er hat. Der Supreme Court ist sehr mächtig. Zu ändern ist an diesen Umständen nur sehr sehr schwer etwas, da eine Änderung der Verfassung fast unmöglich ist.
Heute Nacht schließlich werden wir das Wrack der Titanic 50 Seemeilen nördlicher passieren.
26. August 2022
5. Seetag: Der Golfstrom bremst uns aus und wir lassen das Galadinner links liegen
Morgens ist die See rau, die Luft 23 Grad warm und das Meer ebenso. Im Laufe des Tages aber steigt die Meerestemperatur auf 26 Grad. Das ist wegen dem Golfstrom, der wiederum auch unser Tempo verringert von 20 auf 18 Knoten.
Da wir am Galadinner heute wegen der strikten Kleiderordnung nicht teilnehmen, gönnen wir uns am Nachmittag wieder mal die Teetime. Heute mit Kammermusik.
Am Abend liegt das Meer teilweise ölig um das Schiff und wir sehen einige Vögel knapp über das Wasser gleiten.
Stellen fest, dass es Waschräume gibt. Hier kann man tatsächlich kostenlos seine Wäsche waschen, trocknen und bügeln.
Das Abendessen im Kings Court ist heute mager. Es scheint sich das ganze Schiff auf das Galadinner und den Maskenball zu konzentrieren. Ob die Masken nun auch zum Dinner getragen werden, bekommen wir nicht raus. Wir ziehen uns lieber in die ruhige Bibliothek zurück.
27. August 2022
6. Seetag: Unser letzter Tag auf dem weiten unendlichen Atlantik
Beim Frühstück hat heute jemand gesagt: „Last day in paradise“. Ja, das beschreibt unsere Seetage sehr gut. Auf dem Schiff eine perfekte Rundumversorgung und um uns herum nichts als Wasser, als wären wir auf dem Schiff die einzigen auf der Welt. Nicht mal eine kleine Fliege belästigt uns hier. Die salzgeschwängerte Luft hat uns gereinigt.
En Detail: Da ist zunächst einmal das unendliche Angebot an leckerem bis delikatem Essen. Im Kings Court, für die, die es leger mögen und im Britannia für die, die es elegant bevorzugen. Im Queens Room der Afternoon Tea nach alter englischer Tradition. Das alles ist im Preis inbegriffen. Also umfangreiches Frühstück, Lunch, Tee / Kaffee mit Kuchen und Sandwiches, Dinner. Und dann natürlich noch die Restaurants, Bars, Pubs und Cafés, die man extra bezahlen muss. Um all das viele Essen abtrainieren zu können gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Vom Walk oder Lauf an Deck, über das große gut ausgestaltete Fitnessstudio und diversen Tanzkursen oder Morgengymnastik zu einem Golfabschlagplatz oder Racketball am oberen Deck, nicht zu vergessen die kleinen Pools. Wer es nicht so sportlich mag, kann auch an einem Aquarellkurs teilnehmen oder sich von der Edelsteinspezialistin in die Geheimnisse der teuren Steine einführen lassen. Es gibt Kino, Varieté, Tanz- und Musikshows, Quizshows, einen Bridgeraum, die Bibliothek natürlich und vieles mehr. Das meiste ist im Preis inbegriffen. Gestern haben wir entdeckt, dass sogar Waschmaschinen und Trockner kostenlos zur Verfügung stehen. Das haben wir heute Vormittag noch genutzt, wie viele andere Reisende auch! Ansonsten wird dir ja jeder Handgriff abgenommen. Die Zimmer werden zweimal täglich sauber gemacht. Während wir beim Frühstück waren, hat Rahel – unser Zimmermädchen für die Fahrt – unser Bett gemacht mit dem Schlafanzug unter dem Kopfkissen, das Tee- und Kaffeetablett neu bestückt, das Bad geputzt. Während des Abendessens dann hat sie dasselbe nochmal gemacht und diesmal den Schlafanzug auf das aufgeschlagene Bett hübsch drapiert und Schokolade dazu gelegt.
Wir haben unsere Tage an Bord sehr genossen, aber jetzt wird es Zeit für ein paar Abenteuer!
Wow, Gaby,
Hut ab. So schön zu lesen.
Vielen Dank.
Gruß Monika
Liebe Monika,
danke für die Blumen 🙂
Herzlichst
Gaby
Hallo Gaby, toll geschrieben macht richtig Spaß zu lesen.
Lieben Gruß Renate
Liebe Renate,
das freut mich sehr, dass du sogar mein Tagebuch liest. Freuen uns über jeden Kommentar, weil wir dann wissen, dass ihr mit uns unterwegs seid 🙂
Liebe Grüße auch an Otto
Gaby & Tom